Zwangsdigitalisierung nun auch bei der Bahn
Nachdem wir kürzlich berichten mussten, dass die Post durch die Veränderung an den Paketstationen die Menschen zur Nutzung einer App zwingt, kommt nun auch die Bahn mit einem unsinnigen Plan. Ab Oktober will die Bahn ihre Spartickets im Fernverkehr nur noch bei Angabe einer Handynummer oder einer E-Mail-Adresse verkaufen.
Als Begündung wird das eigene Versagen - die ständigen Verspätungen und Zugausfälle - genannt. Auf diesem Weg hofft die Bahn die Kunden "rechtzeitig" warnen und auf Alternativen hinweisen zu können. Bei normalen Tickets scheint diese "Notwendigkeit" nicht zu bestehen. Bei allen Online Fahrkartenkäufen hat die Bahn bereits die Daten ihrer Kunden gespeichert.
Marion Jungbluth vom Verbraucherzentrale Bundesverband hat dazu gegenüber dem rbb gesagt: "Der Digitalisierungszwang beim Verkauf von Fahrkarten am Schalter macht aus unserer Sicht keinen Sinn. ... Die Deutsche Bahn sollte Digitalisierung zum Vorteil der Verbraucherinnen und Verbraucher machen. Doch mit dieser neuen Regelung schafft die Bahn eine Barriere für die Schwächsten in unserer Gesellschaft, darunter ältere Personen oder Menschen mit Beeinträchtigungen. Die neue Regel ist definitiv unsozial."
Menschen ohne Telefon und ohne Internet werden damit praktisch vom Bahn fahren ausgeschlossen.
Auch die Preiskalkulation auf den Webseiten der Bahn wird kritisiert. Bei der Online-Suche nach Reisemöglichkeiten werden oft falsche oder unvollständige Preise zur Buchung angezeigt oder die einzelne Buchung von Hin- und Rückfahrt ist günstiger als die gemeinsame Buchung. Darüber hinaus treten 2 Fehler auf, die sich mit etwas Text oder farblicher Kennzeichnung leicht korrgieren ließen
- Es wird ein "Teilstreckenpreis" angezeigt aber nicht deutlich gemacht, welches Verkehrsmittel auf der gefundenen Strecke nicht im Preis enthalten ist. Dies führt dann auf der Reise bei Kontrollen zu Nachforderungen.
- Es wird ein Preis für die gesamte Strecke als eine Fahrkarte ausgewiesen, obwohl der Kauf von mehreren Fahrkarten wesentlich billiger wäre. Dies tritt oft auf, wenn die Reise durch Verkehrsverbünde führt (z.B. Nutzung eines Quer-durchs-Land-Tickets plus ein Ticket für die S-Bahn).
Mehr dazu bei https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/09/verbraucherzentrale-kritik-spartickets-deutsche-bahn-digitalisierung.html
Kommentar: RE: 20230919 Spartickets nur noch gegen Handynummer oder E-Mail
Das ist meiner Meinung nach wieder ein Beitrag zur Zwangsdigitalisierung. Gemeint ist: Nichts geht mehr ohne Smartphone. Heute las ich in der JW auf Seite 14 die Bildunterschrift: "Als der Mensch begann, aufrecht zu gehen, hatte er die Hände frei, um Smartphone und Maschinengewehre zu bedienen". Aber Hallo! Es gibt noch Menschen, die ganz bewußt auf das Smartphone verzichten.
Ti., 19.09.23 17:47
RE: 20230919 Spartickets nur noch gegen Handynummer oder E-Mail
Und Keiner fragt, WAS die Bahn mit den Daten macht. Verkauft sie die, um das Sparticket zu subventionieren? Einige Kommentare bezeugen den Untertan-Geist gekoppelt mit der Verhöhnung derer, die die persönliche Wahl beanspruchen. Die Mitläufer werden erneut gezüchtet, indem man sie mit Vorzugspreisen belohnt.
Ut., 21.09.23 11:14
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Erstellt: 2023-09-19 07:36:06 Aufrufe: 525
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