„Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ und die Antwort von Staat und Politik
Beginn: Di, 05. Jun 18:00 CEST 2012Ende: Di, 05. Jun 20:00 CEST 2012
Ort: Berlin, Campus Schöneberg, Badensche Str. 50-51, Haus B, Hörsaal B 4.01
Kontakt: http://www.hwr-berlin.de/studium-generale
Tags: Nazis, Menschenrechte, Diskriminierung,
Entwicklungen im Rechtsextremismus: „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ und die Antwort von Staat und Politik
Einladung des Beauftragten für das Studium Generale an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Herrn Prof. Kadritzke
Eine Podiumsdiskussion
Veranstaltungsort: Campus Schöneberg, Badensche Str. 50-51, Haus B, Hörsaal B 4.01 , Veranstalter: Studium Generale der HWR Berlin
Die Meldungen über den Serienmord einer rechtsextremistischen Gruppe (NSU), dessen fremdenfeindliche Hintergründe die zuständigen staatlichen Instanzen nicht erkannten, hat in Deutschland viele Menschen geschockt. Die Untaten haben auch bislang bequeme Gewissheiten („Das ist bei uns nicht möglich“) ins Wanken gebracht.
Die Opfer, Mitbürger ausländischer Herkunft, waren nur deshalb Opfer, weil sie ausländischer Herkunft waren. Das lenkt den Blick auf ein brisantes Gemisch aus fremdenfeindlichen Vorurteilen, Ideologien der Ungleichwertigkeit und einer menschenverachtenden Gewaltbereitschaft. Ein Gemisch, das in der sozialwissenschaftlichen Forschung unter dem Namen „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ (GMF) diskutiert wird. Geprägt hat diesen Begriff Willhelm Heitmeyer, einer der profiliertesten Konflikt- und Gewaltforscher in Deutschland. Er kritisiert auch, dass bis heute der bloße Ruf nach staatlicher Kontrolle die Frage nach den gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen rechtsradikaler Gewalt in den Hintergrund dränge.
Warum wollen wir die Diskussion über die Ursachen rechtsextremistischer Gewalt und die politischen Antwort darauf an der HWR Berlin aufgreifen? Nicht wenige Studierende und Lehrende mögen glauben, autoritäres Verhalten, undemokratisches Denken und „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ hätten an Hochschulen keinen Platz und unter ‚gebildeten Menschen’ keine Chance. Das könnte eine freundliche Selbsttäuschung sein, ebenso wie die Annahme, die staatliche Kontrolle des Rechtsextremismus allein sei eine ausreichende Antwort auf das Problem.
Wir meinen: Welches die Gründe der Radikalisierung sind und wie die ‚Zivilgesellschaft’ mit rechtsextremer Gewalt umgehen soll, diese Fragen gehen uns alle an. Deshalb haben wir zu dem aktuellen und wichtigen Thema zwei bekannte Rechtsextremismus-Forscher und eine ‚von Amts wegen’ zuständige Expertin ins Studium Generale eingeladen. Es sind:
Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer von der Universität Bielefeld, Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
Prof. Dr. Hans-Gerd Jaschke von der HWR Berlin, Politikwissenschaftler am Fachbereich 5 (Polizei und Sicherheitsmanagement)
Claudia Schmid, Leiterin des Landesamtes für Verfassungsschutz Berlin.
Die Leitung der Diskussion hat der Journalist Frank Jansen, der seit langem im Berliner „Tagesspiegel“ über politisch motivierte Gewalt, insbesondere über die Ziele und Taten rechtsextremer Gruppen und Organisationen berichtet.
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