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Hufeisern gegen Rechts lädt ein

Beginn: Mi, 12. Okt 16:00 CEST 2022
Ende:   Mi, 12. Okt 18:00 CEST 2022
Geodaten: (52.4465),(13.4529)
Kartenausschnitt anzeigen:

Kontakt: https://www.hufeiserngegenrechts.de
Tags: Stolperstein, Rechtsaußen Neo-Nazis, NSU, Faschisten, Rassismus, Frieden, Krieg,

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Stolperstein für die sozialistische
Pädagogin und antifaschistische Widerstands-
kämpferin Frida Winckelmann
Am Mittwoch, den 12. Oktober, um 16 Uhr
wird vor dem Haus Malchiner Str. 47 in 12359
Berlin ein Stolperstein für die sozialistische
Pädagogin und antifaschistische Widerstands-
kämpferin Frida Winckelmann verlegt.

Die einer bürgerlichen Familie entstammende Frida Winckelmann schloss sich nach ihrer
Ausbildung zur Lehrerin noch vor dem 1. Weltkrieg der SPD an, da das schulpolitische Pro-
gramm der Partei ihren reformpädagogischen Vorstellungen sehr nahekam. Um diese prak-
tisch werden zu lassen, übernahm sie die Leitung eines Landerziehungsheims in Birkenwer-
der, in dem sozial benachteiligte Kinder im Internatsbetrieb unterrichtet wurden. Darüber hin-
aus beherbergte sie während des 1. Weltkrieges die Kinder von Sozialdemokraten, die wegen
ihrer Kriegsgegnerschaft verfolgt wurden.
Gegen Ende des Krieges brach sie mit der SPD, trat dem
Spartakusbund bei und engagierte sich während der revo-
lutionären Nachkriegszeit in der Bildungsarbeit der Be-
triebsrätebewegung. Mehrere Jahre saß sie für die KPD im
Thüringischen Landtag, bevor sie 1929 aus der KPD aus-
geschlossen wurde. Sie hatte den Kurswechsel der KPD
abgelehnt, der die SPD und die Gewerkschaften zum
Hauptfeind erklärte und die Kampffront gegen die an-
wachsende faschistische Bewegung schwächte.

Nachdem sie 1930 nach Birkenwerder zurückgekehrt war
und wieder die Leitung ihrer Internatsschule übernommen
hatte, gründete sie in der Kleinstadt ein parteiübergreifen-
des Einheitskomitee gegen den Faschismus und trat der
kleinen Sozialistischen Arbeiterpartei (SAPD) bei, von
deren Arbeit sie hoffte, dass der selbstmörderische Kampf
zwischen den beiden großen Arbeiterparteien unter der
SAPD-Losung „Der Faschismus muss geschlagen werden, bevor er zur Macht kommt!“ ein
Ende finden würde.

Auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten setzte sie den Kampf gegen die Nazis
mit Flugblättern und Zeitschriften fort und gründete mit anderen Antifaschistinnen und Anti-
faschisten eine Widerstandsgruppe.

Im September 1933 wurde Frida Winckelmann von der Gestapo verhaftet und ohne Prozess
wegen „kommunistischer Hetze“ in das Frauenkonzentrationslager Moringen als Schutzhäft-
ling inhaftiert. Hier hat sie mit ihrer Erfahrung als Pädagogin den Mithäftlingen Mut gemacht
und für diese in den Abendstunden Unterricht organisiert.

Im April 1934 wurde Frida Winckelmann aus der Schutzhaft entlassen. Eine Rückkehr nach
Birkenwerder wurde ihr verwehrt. So kam sie bei politischen Freundinnen in Britz unter.
Nach mehreren Wohnungswechseln fand sie schließlich bei Familie Leistner in der Malchiner
Straße 47 ihre letzte Unterkunft. Hier ist sie nach einer langen Krankheit 1943 im Alter von
70 Jahren verstorben

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