Infoveranstaltung zu europäischer Afrikapolitik
Beginn: Sa, 08. Jun 14:00 CEST 2019Ende: Sa, 08. Jun 16:00 CEST 2019
Ort: Berlin-Kreuzberg, Regenbogenkino, Lausitzer Straße 24, 10999 Berlin
Geodaten: (N52.4953),(E13.4267)
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Kontakt: https://attac-berlin.de
Tags: Afrika, Asyl, Flucht, Folter, Abschiebung, Migration, Frontex, Fluggastdatenbank, EuroDAC, Europol, Schengen, Visa Waiver, Verfolgung,
EPAs und der Franc-CFA
am 08. Juni 2019, 14 Uhr im Regenbogenkino - Lausitzer Str. 22, Berlin-Kreuzberg
14:00 Uhr:
Franc-CFA
• Was ist der Franc-CFA?
• Wie trägt er zu der Misere in Afrika bei?
Pause 30 min
16:00 Uhr:
EPAs (economic partnership agreements)
mit der /AG gerechter Welthandel, attac Berlin/
• Was sind die EPAs?
• Was ist der letzter Stand der Verträge?
• Zukunftsprognosen: wie hindern diese Vertäge dieselbstbestimmte Entwicklung
der lokalen Ökonomien?
Veranstaltet von: Bruno Watara und Freundinnen im Zusammenarbeit mit der AG
Gerechter Welthandel von attac Berlin
Den Reichtum Europas würde es ohne Afrika nicht geben. Mit der heuchlerischen
Rhetorik der „Entwicklungshilfe“ und des „Infrastrukturaufbau“ haben die
europäischen Kolonialmächte oft in brutalster Weise die Naturressourcen des
Kontinents geraubt und Menschen dort unterdrückt. Die Staaten Afrikas sind heute
offiziell unabhängig aber der Kolonialismus ist lange nicht vorbei: die alten
Strukturen und Abhängigkeitsverhältnisse sind weiterhin geblieben. Als weitaus
stärkerer Verhandlungspartner ist Europa in der Lage, politische Beziehungen mit
Afrika nach eigenen Interessen aufzubauen und aufrechtzuerhalten und den
Kontinent weiterhin auszubeuten. Durch wirtschafts- und finanzpolitische
Maßnahmen behindern die europäischen Länder bis heute die selbstbestimmte
Entwicklung des Kontinents.
Einer der wesentlichen Gründe für die „Unterentwicklung“ der Ländern des
frankophonen Afrikas ist die Währung Franc-CFA: Sie wurde im Jahr 1945 in den
Kolonien Frankreichs eingeführt und ist bis heute ein Überbleibsel des alten
Kolonialregimes. Die CFA-Länder sind ihrer Möglichkeiten beraubt, eine eigene
Wirtschafts- und Entwicklungspolitik zu betreiben, da sie nur sehr beschränkt
auf ihre eigenen Finanzmittel zugreifen können. Heute mit ihrer Währung an den
Euro gekoppelt, sind diese Staaten weiterhin den europäischen Staaten und der
Eurofinanzpolitik ausgeliefert – obwohl die Erfordernisse für afrikanisches
Wirtschaften und Gestalten ganz andere sind, als die der gesättigten Märkte in
Europa.
Desweiteren verhindern unfaire Handelsverträge mit der EU die selbstbestimmte
Entwicklung von Handel und Produktion in den afrikanischen Ländern. Die von der
EU aufgedrückten Freihandelsabkommen EPAs (economic partnership agreements)
drohen vor allem die Existenz lokaler Kleinbauern zu zerstören, da sie mit den
hochsubventionierten Agrarprodukte aus Europa nicht konkurrieren können. Wieder
verwenden die europäischen Staaten die alte Rhetorik von „Hilfe für Afrika“ -
jetzt durch Freihandelsabkommen. Jedoch nützen solche Abkommen nur den
wirtschaftlich stärkeren „Partner“ und verursachen Arbeitslosigkeit und weitere
Schuldenfallen für die schwächeren.
Auf diese zwei Instrumente der europäischen Afrikapolitik möchten wir am 08.
Juni in zwei Sitzungen näher eingehen.
Darüber hinaus freuen wir uns über alle InteressentInnen, die mit uns zusammen
tun möchten um über die heutigen „postkolonialen“ Strukturen zwischen Europa und
Afrika zu diskutieren und weitere Aktionen und Veranstaltungen zu organisieren.
Bei der Veranstaltung möchten wir unserer Vorhaben kurz näher präsentieren.
Alle sind herzlichst eingeladen. Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet auf
Deutsch und Französisch mit Übersetzung statt.
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