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Tag der Erinnerung und Mahnung

Beginn: So 12. Sep 13:00:00 CEST 2010
Ende:   So 12. Sep 18:00:00 CEST 2010
Ort:   Berlin, Lustgarten/Unter den Linden
Geodaten: (0),(0)
Kartenausschnitt anzeigen:

Kontakt: http://www.tag-der-mahnung.de
Info: Veranstaltung der Berliner VVN-BdA

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Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus & Krieg

65 Jahre nach der Befreiung legen die Verfolgten des Naziregimes ihr Vermächtnis in die Hände der
nächsten Generationen. Ihnen vertrauen sie eigene Zeugnisse und Spuren derer an, die nicht überlebt
haben, als Erinnerung und Mahnung.
Wir bekräftigen ihre Forderungen, dass die großen und auch kleinen Gedenkstätten an den authenti-
schen Orten erhalten, gesichert und ausgebaut werden.
Wir fordern die Rehabilitierung und Entschädigung kaum beachteter Opfergruppen wie den sowjeti-
schen Kriegsgefangenen, den „Asozialen“, „Unwertigen“,, „Unangepassten“, den Marginalisierten.
Wir erwarten, dass die Opfer des Vernichtungskrieges entschädigt und Gedenkstätten in Polen und
osteuropäischen Ländern in ihrer Arbeit unterstützt werden.
Wir verlangen ein stärkeres Engagement gegen den Antiziganismus in Europa. Wer den Völkermord an
Sinti und Roma als Verbrechen brandmarkt und ihnen heute gleichzeitig einen vorbehaltlosen Schutz
verweigert und sie abschiebt, macht sich unglaubwürdig.
Wir setzen uns dafür ein, dass der 8. Mai endlich ein offizieller Gedenk- und Feiertag und im kollekti-
ven Gedächtnis als Tag der Befreiung wahrgenommen wird.
Überlebende von Verfolgung und Widerstand haben angemahnt, den Kampf gegen die Nazi-Ideologie
und für eine gerechte, friedliche und tolerante Welt fortzuführen: eine Welt, in der Antisemitismus,
Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Neonazismus keinen Platz mehr haben. Die größte Gefahr für Ge-
sundheit und Leben von Andersdenkenden und Andersaussehenden geht von der Existenz der verfas-
sungsfeindlichen NPD sowie einer vernetzt gewalttätigen Neonaziszene und Subkultur mit Übergriffen
und Mordanschlägen aus. Zahlreiche antifaschistische und zivilgesellschaftliche Initiativen haben durch
Massenblockaden in Dresden und Berlin erreicht, dass Naziaufmärsche gestoppt wurden. Diese Initiati-
ven sollten unterstützt und nicht kriminalisiert werden.
Am Tag der Erinnerung und Mahnung, der seit 20 Jahren im vereinten Berlin begangen wird, streiten
wir für ein friedliches und gleichberechtigtes Miteinander von Menschen, unabhängig von Geschlecht,
Herkunft, sozialem Status, Religionszugehörigkeit oder ihren verschiedenen Lebensentwürfen und
Überzeugungen. Damit wissen wir uns in Übereinstimmung mit den Überlebenden der Zuchthäuser
und Konzentrationslager. Sie begründeten 1945 die Tradition, den zweiten Sonntag im September als
Gedenktag für die Opfer des Faschismus zu begehen.

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