Film "Les Sauteurs – Those Who Jump", über die Menschen vor Melilla
Beginn: Do, 17. Nov 00:00 CET 2016Ende: Di, 22. Nov 00:00 CET 2016
Ort: Berlin-Kreuzberg, fsk-Kino am Oranienplatz, Segitzdamm 2
Geodaten: (N52.5015),(E13.4147)
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Kontakt: https://fsk-kino.peripherfilm.de/les-sauteurs-those-who-jump/
Tags: Asyl, Flucht, Folter, Abschiebung, Migration, Frontex, Fluggastdatenbank, EuroDAC, Europol, Schengen, Visa Waiver, Verfolgung,
Les Sauteurs – Those Who Jump
Ein Film von Moritz Siebert, Estephan Wagner, Abou Bakar Sidibé,
Ab 17. November im fsk.Am 18.+ 22.11. in Anwesenheit der Regisseure.Vom Berg Gurugu blickt man auf die spanische Enklave Melilla an der nordafrikanischen Mittelmeerküste. Afrika und die Europäische Union werden hier durch eine hochgesicherte Grenzanlage, bestehend aus drei Zäunen, voneinander getrennt. In den Wäldern des Bergausläufers leben Geflüchtete, meist aus der Subsahara-Region, die versuchen, diese direkte Landgrenze zwischen Marokko und Spanien zu überqueren. So auch der Malier Abou Bakar Sidibé, der zugleich Protagonist und Dokumentierender in LES SAUTEURS ist.Nach 14 Monaten im informellen Camp und mehreren gescheiterten Versuchen, das Zaunsystem zu überwinden, beginnt Abou zu filmen – seinen Alltag, die Umgebung, das zermürbende Warten auf den nächsten „Sprung”. Er gibt Einblick in die soziale Organisation der Community und tristen Ausblick auf das vermeintliche Eldorado Europa.
In LES SAUTEURS findet ein einzigartiger Perspektivenwechsel statt: Dem abstrakt anonymen Wärmebild der Überwachungskamera wird der subjektive Blick eines Individuums entgegengesetzt. Nach einer Begegnung mit Moritz Siebert und Estephan Wagner übernimmt Sidibé ihre Kamera. Unermüdlich dokumentiert er seine Lebensrealität am Rande einer abgeschotteten EU. (Forumskatalog, Caroline Pitzen)Was aus Abous Bildern entsteht, ist das Dokument einer Gemeinschaftsbildung. In dem provisorischen Lager wird gekocht und gehandelt, wird der eine zum Handwerker und der andere zum Arzt. Es gibt Chefs und eine klare Hierarchie, es wird getanzt, gefeiert, gebetet, Fußball gespielt. Natürlich hätte das Experiment auch in die Hose gehen können. Aber Abou erweist sich als meisterlicher Filmer und Erzähler dessen, was ihn bewegt.
Und als präziser Regisseur in eigener Sache: Begeistert teilt er einem Kameraden mit, welche Körperteile dieser von ihm filmen soll, während er sich wäscht. Dann wieder vertraut er der Kamera seine Sehnsucht nach Europa an und die Angst davor. Ein einzelner Mensch tritt aus der anonymen, medial verbackenen, opaken Flüchtlingsmasse heraus und wird zum agilen, sich selbst reflektierenden Subjekt seines Films. (Katja Nicodemus, DIE ZEIT) mehr über den film / more about the movie / english and german !
http://www.arsenal-berlin.de/distribution/news/einzelansicht/article/6138/2808.html
ENGLISH
18.+22.11. with the directors!
"Les Sauteurs – Those Who Jump"
by Moritz Siebert, Estephan Wagner, Abou Bakar Sidibé; opens November 17, 2016
Mount Gurugu overlooks the Spanish enclave of Melilla on northern Africa’s Mediterranean coast. The European Union and Africa are separated here by a high-security border facility consisting of three fences.
Refugees, mostly from the sub-Saharan region, live in the tree-covered foothills, from where they try to cross the land border between Morocco and Spain. One of them is Abou Bakar Sidibé from Mali, who in LES SAUTEURS is both the protagonist and the one doing the documenting. After 14 months in the informal camp and numerous failed attempts to beat the fence system, Abou starts filming – his daily routine, his surroundings, the mind-numbing wait for the next "jump". His footage gives insights into the social organisation of the refugee community and provides a mournful look at the supposed El Dorado of Europe.
LES SAUTEURS carries out a unique shift in perspective: the abstract, anonymous thermal images of the surveillance cameras stand in contrast to the subjective gaze of an individual. After meeting Moritz Siebert and Estephan Wagner, Sidibé takes on the responsibility for their camera, tirelessly documenting his living conditions on the sidelines of an EU under lockdown. (Caroline Pitzen)
http://www.arsenal-berlin.de/distribution/news/einzelansicht/article/6138/2808.html
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