Tag der Mahnung Auftaktkundgebung - vor dem Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas
Beginn: So, 11. Sep 12:00 CEST 2016Ende: So, 11. Sep 13:00 CEST 2016
Ort: Berlin-Tiergarten, Mahnmal der Sinti und Roma, im Tiergarten Nähe Bundestag
Geodaten: (N52.5172),(E13.3759)
Kartenausschnitt anzeigen:
Kontakt: https://www.vvn-berlin.de
Tags: Flucht, Abschiebung, Migration, Verfolgung, Neo-Nazis, NSU, Faschisten, Rassissmus, 2. Weltkrieg
Tag der Erinnerung und Mahnung
Sonntag, 11. September 2016
12.00 Uhr | Auftaktkundgebung - vor dem Mahnmal für die ermordeten Sinti und
Roma Europas
13.00 Uhr | Antifaschistischer Fahrrad-Korso
ab 14.30 Uhr | Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung im Kulturzentrum
Wasserturm (Kreuzberg)
18.00 Uhr | Konzert mit Sistanagila – eine iranisch-israelische Affäre
Liebe Freundinnen und Freunde,
sicherlich habt ihr schon lange auf die Ankündigung für den Tag der Erinnerung
und Mahnung – Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg 2016 gewartet.
Ja, er findet auch in diesem Jahr statt, und zwar wie immer am zweiten Sonntag
im September, in diesem Jahr ist es der 11. September 2016.
So, wie in den letzten Jahren, auch diesmal wieder im neuen Gewand!
Dieses Jahr haben wir ein doppeltes Motto:
"Alle bleiben - Bleiberecht für Roma!"
und (schließlich stehen uns die Wahlen bevor)
"Aufstehen gegen Rassismus - Deine Stimme gegen die AfD und andere
Rassistinnen".
Roma sind nirgendwo sicher. In den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens haben sie
keine Rechte, selbst wenn von der Bundesrepublik und den jeweiligen Regierungen
entsprechende Vereinbarungen getroffen werden. Albanien, Bosnien und
Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien sind trotz ihrer
Einstufung als „sichere Herkunftsstaaten“ für Roma nicht sicher. Damit wird
ihnen jegliche Chance auf eine Anerkennung als Flüchtling genommen. Die Regelung
der „sicheren Herkunftsstaaten“ kommt für Roma einer Abschaffung des Asylrechts
gleich.Die Bundesrepublik steht in historischer Schuld gegenüber den Sinti und
Roma in Europa. Dieser gerecht zu werden, entspräche im akuten Fall die
vorbehaltlose Sicherstellung einer Aufenthalts- und Lebensperspektive in
Deutschland.
Die sich demagogisch als"Alternative für Deutschland" bezeichnende Partei
droht nach den Wahlen am 18. September in die Berliner Parlamente, also in das
Abgeordnetenhaus und in die Bezirksverordnetenversammlungen, einzuziehen. Eine
Woche vor dem Wahlsonntag und zwei Wochen nach der großen Demonstration des
Bündnisses "Aufstehen gegen Rassismus" am 3. September in Berlin möchten wir mit
einem bunten antifaschistischen Fahrradkorso durch die Berliner Innenstadt
gegen die rassistische und frauenfeindliche/"Alternative für Deutschland -
AfD" /und auch andere rassistische Parteien sowie gegen die NPD protestieren.
Wir werden um 12.00 Uhr mit einer Auftaktkundgebung am Mahnmal für die
ermordeten Sinti und Roma Europas (Simsonweg zwischen Brandenburger Tor und
Reichstag) beginnen. Dort wird unter anderem Petra Rosenberg, die Vorsitzende
des Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V . und ein
Vertreter der Roma-Initiative „alle bleiben“ sprechen.
Anschließen wird sich ab 13.00 Uhr unser schon traditioneller
antifaschistischer Fahrradkorso, vorbei an Stätten von Verfolgung und
Widerstand, aber auch Orten heutigen Rassismus und Ausgrenzung. Er führt uns
über Mitte, Charlottenburg, Tiergarten und Kreuzberg zum Jugend- und
Kultur-Zentrum Wasserturm in der Kopischstraße 7 in Kreuzberg (5 Minuten von
U-Bahn Platz der Luftbrücke). Letzte Station davor wird der Stolperstein für
Johann „Rukeli“ Trollmann, ein Sinto-Boxer, den die Nazis ermordeten, in der
Fidicinstraße sein.
Ab 14.30 Uhr erwartet euch im Kulturzentrum Wasserturm Kaffee, Kuchen, Wurst,
Suppe, Limo und Bier und ein schönes Kultur-,Informations- und
Unterhaltungsprogramm, unser Tag der Erinnerung, Begegnung und Mahnung.
Wir zeigen die Ausstellungen „Ohh Porajmos…“ des Landesverein der Sinti in
Hamburg e.V. (http://www.landesverein-hamburg.de/ausstellungstafeln.html) und
der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B.
(http://burak.blogsport.de/).
Die Initatoren des Projekt „Remember to resist – Genocide Against Roma“
berichten mit Videobeiträgen über eine Reise, die sie im Frühjahr dieses Jahres
mit jungen Roma aus Deutschland, Rumänien und der Ukraine von Bukarest bis
Odessa unternommen haben. Unterwegs wurden Überlebende und ZeitzeugInnen
interviewt, ExpertInnen befragt, Gedenkstätten und die Überreste der damaligen
Ghettos besichtigt. Über 25.000 Roma wurden während des ZweitenWeltkrieges aus
Rumänien in die damalige ukrainische Besatzungszone („Transnistrien“)
deportiert. Dieser Aspekt des Völkermordes an Sinti und Roma ist heute fast
vergessen. (http://www.genocideagainstroma.org/remember-to-resist-die-projektfahrt/)
Wir zeigen Filme zum Thema in unserem kleinen Kino und freuen uns auf ein
öffentliches Gespräch mit Rita Vowe Trollmann, der Tochter des von den Nazis
ermordeten Boxers Rukeli Trollman.
Besonders freuen wir uns um 18.00 Uhr auf die iranisch-israelische Musikgruppe
„Sistanagila“ mit Musikerinnen aus Israel und dem Iran. Aufgrund der aktuellen
politischen Spannungen haben sich in Berlin lebende israelische und iranische
Musiker zusammengetan, um durch die Universalsprache Musik den Dialog zu suchen.
Feinster iranischer Flamenco trifft auf israelische Folklore, die Musikerinnen
greifen sowohl auf folkloristische und religiöse Melodien aus Klezmer als auch
auf sefardische und traditionelle persische Musik zurück.
(http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/17438)
(https://www.facebook.com/Sistanagila/?fref=ts)
Weitere Infos, Flyer und Plakate und ein Aufruf folgen bald! Wir hoffen euch zu
sehen!
Berliner VVN- BdA
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