Liberale Demokratien tragen ihre Konflikte untereinander fast nie mit Waffengewalt aus. Das ist eine wichtige Erkenntnis langjähriger politikwissenschaftlicher Forschung. Doch folgt daraus auch, dass es sinnvoll ist, Demokratie zu fördern, womöglich mit militärischen Mitteln? Die Außenpolitik der Bush-Administration setzte auf Demokratieförderung durch Krieg - der Schaden, der damit angerichtet wurde, ist immens. Doch wie groß ist der Schaden, der damit der Theorie des demokratischen Friedens zugefügt wurde? Einer Theorie, die ohnehin eher unfertig ist, da viele Fragen noch nicht zufrieden stellend beantwortet sind? Welche Kriege führen Demokratien und warum? Stimmt es, dass die Bürger in Demokratien der Gewalt abgeneigt sind und deshalb ihre Regierungen zu militärischer Mäßigung veranlassen? Und wenn das so ist, warum werden dann innergesellschaftliche Konflikte, die auf eine Demokratisierung zielen, besonders brutal ausgetragen? Wie steht es um die parlamentarische Kontrolle über Entscheidungen zum Krieg? Welchen Stellenwert hat die Demokratieförderung in der Politik der Obama-Administration? Diese und andere Fragen an die Theorie und Praxis des demokratischen Friedens stehen im Zentrum der 20. Frühjahrsakademie Sicherheitspolitik "Theorie und Praxis des demokratischen Friedens: aktuelle Forschungsergebnisse und Perspektiven" vom 14. bis 26. März 2010, veranstaltet von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) und der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz (AARP) vom 14. bis 26. März 2010.
Die Akademie wendet sich vor allem an fortgeschrittene Studierende sowie an Doktoranden. Für die Vorträge und Diskussionen stehen in der Pfalzakademie Lambrecht sowie während der Exkursion zur NATO und zur EU nach Brüssel zahlreiche WissenschaftlerInnen derHSFK und anderer Institutionen des In- und Auslandes sowie VertreterInnen aus Politik und Diplomatie zur Verfügung. Durch die erfolgreiche Teilnahme an einer dreistündigen Klausur kann ein Abschlusszertifikat erworben werden.
Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 30 begrenzt.