Die 1000 Augen der Jobcenter - Überwachung und Kontrolle von Erwerbslosen
Beginn: Mi, 30. Mar 19:00 CET 2016Ende: Mi, 30. Mar 22:00 CET 2016
Ort: Berlin-Friedrichshain, Zielona Gora, Grünbergerstr. 73
Geodaten: (N52.5113),(E13.4594)
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Kontakt: http://unsicherheit.tk/522
Tags: Lauschangriff, Überwachung, Vorratsdatenspeicherung, Videoüberwachung, Rasterfahndung, Datenbanken, Unschuldsvermutung, Verhaltensänderung,
Jobcenter aufessen! Erwerbslosenproteste und Widerstand
Einladung zur Veranstaltungsreihe "Die 1000 Augen der Jobcenter -
Überwachung und Kontrolle von Erwerbslosen"
des Seminars für angewandte Unsicherheit [SaU]
Mehr Infos: http://unsicherheit.tk/522
TERMINE:
Mi 02.3. | 19 Uhr | Zielona Gora
Die gläsernen Hartz IV-Empfänger*innen
"
mit: Volker Gerloff und Peter Nowak
Sa 12.3. | 19Uhr | BAIZ
"Stell Dir vor, das Jobcenter forscht Dich aus und keine*n
interessiert's "
mit: Anna Biselli und [SaU]
Mi 16.3. | 19Uhr | Zielona Gora
"All unemployed are equal, but some are less equal than others
mit: Berlin Migrant Strikers und Amaro Foro (angefragt)
Mi 23.3. | 19Uhr | Zielona Gora
"Überwachung von Erwerbslosen im Kapitalismus aus historischer Sicht
mit: Anne Allex
Mi 30.3. | 19Uhr | Zielona Gora
"Jobcenter aufessen! Erwerbslosenproteste und Widerstand
mit: Erwerbsloseninitiative Basta! und Anne Seeck und Kampagne
"sanktionsfrei" (angefragt)
Alle Veranstaltungen finden um 19 Uhr im Zielona Gora (Grünbergerstr.
73) statt. !! Ausnahme: Sa, 12.3. in der BAIZ (Schönhauser Allee 26 A).
Beide Orte sind rolligerecht.
Mehr Infos: http://unsicherheit.tk/522
Wer von Jobcentern und Überwachung reden will, darf von
Kapitalismus nicht schweigen!
Dass Hartz IV staatlich verordnete Armut bedeutet, hat sich inzwischen
rumgesprochen. Doch wie es um die Überwachung, Kontrolle und
Disziplinierung der Betroffenen durch die Jobcenter steht, ist ein
weniger beachtetes Thema. Dabei handelt es sich – wie die Aktivistin
Anne Allex es ausdrückt – um „die größte Datensammlung seit der
Volkszählung“. Neben den Datenbanken und anderen Kontrollinstrumenten
ziehen sich darüber hinaus institutioneller Rassismus sowie damit
verbundene Willkür der Sachbearbeiter*innen durch den Alltag in den
Jobcentern, so dass bestimmte Gruppen besonders hart betroffen sind.
Gleichzeitig sind auch Auswirkungen auf Lohnarbeitende zu beobachten. Um
sich dem Jobcenter-System zu entziehen, bleiben immer mehr Menschen in
prekären Beschäftigungsverhältnissen, leben unter dem Existenzminimum
und nehmen schlechte Arbeitsbedingungen hin, nach dem Motto: Immer noch
besser als Jobcenter.
Kapitalismus geht seit seinen Anfängen mit unterschiedlichen Formen von
Disziplinierung einher, insbesondere derer, die als „nicht-produktiv“
galten und gelten (wie Erwerbslose, Arme, Kranke, Wohnungslose). Die
Umsetzung der Agenda 2010 und die Einführung von Hartz IV schließen an
diese Traditionslinie an. Das derzeitige Funktionieren des Sozialstaats
basiert auch auf einer ideologischen Komponente. Wie wird diese
durchgesetzt bzw. legitimiert? Ist das Ausblenden der Überwachung der
Erwerbslose im gegenwärtigen überwachungskritischen Diskurs stützender
Teil dieser legitimierenden Ideologie?
Diesen und anderen Fragen wollen wir in dieser Veranstaltungsreihe
nachgehen.
Mehr Infos unter: http://unsicherheit.tk/522
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