Kundgebung gegen Morde in Ceuta
Beginn: Di, 25. Feb 00:00 CET 2014Ende: Di, 25. Feb 00:00 CET 2014
Ort: Berlin, Spanische Botschaft und Botschaft Marokkos
Kontakt: http://ffm-online.org/2014/02/21/aufruf-kundgebung-gegen-morde-ceuta-berlin-25-02-2014/#more-18959
Tags: Drohnen, Flucht, Asyl, Migration, Menschenrechte, Tod, Grenze, Spanien, Marokko
Schluss mit Mord und Verfolgung an den Toren der Festung Europa!
25. Februar 2014 (Di): Kundgebungen vor der Spanischen und
Marokkanischen Botschaft in Berlin
11:00 Uhr: Spanische Botschaft: Lichtensteinallee 1 (Tiergarten)
12:30 Uhr: Marokkanische Botschaft: Niederwallstr. 39 (Mitte)
Am 6. Februar 2014 versuchten 400 Migrant_innen in einer kollektiven
Aktion die hochgerüstete Grenze der spanischen Enklave Ceuta (eine der
zwei direkten Außengrenzen der EU auf afrikanischem Boden) vom Meer aus
zu überwinden. Beantwortet wurde der Versuch, auf EU-Territorium zu
gelangen, mit Gummigeschossen und einer mörderischen Menschenjagd durch
die spanische und marokkanische Grenzpolizei. Mindestens 15 Menschen
verloren an diesem Tag ihr Leben, Dutzende wurden verletzt und illegal
nach Marokko zurück geschoben.
Bereits 2005 gingen Berichte vom Sturm auf die Zäune von Ceuta und
Melilla durch hunderte Migrant_innen um die Welt – damals sind 16
Menschen ums Leben gekommen, einige auch durch Schüsse. Es gab viele
weitere Vorfälle, bei denen Menschen an der Grenzbefestigung getötet
wurden oder unter den Augen der spanischen Guarda Civil in der Meerenge
zwischen Spanien und Marokko ertranken. In Marokko sind rassistische
Verfolgung und Gewalt gegen meist aus Subsahara-Afrika kommende
Migrant_innen seit Jahren alltäglich. Immer wieder überfallen
Polizist_innen die Lager der Migrant_innen in den Wäldern nahe Ceuta und
Melilla, brennen Zelte und Hütten nieder und verprügeln und foltern
diejenigen, die sie erwischen. Hinzu kommt, dass es regelmäßig in den
marokkanischen Städten Razzien in den Wohnquartieren von Migrant_innen
gibt, bei denen schon mehrere Menschen den Tod fanden. Schließlich:
Nirgends ist dokumentiert, wie viele der Migrant_innen ihr Leben
verloren haben, nachdem sie durch die marokkanische Polizei in die Wüste
gebracht und ausgesetzt wurden – was ebenfalls zum Alltag in Marokko gehört.
Die mörderische Menschenjagd an den EU-Außengrenzen zwischen Spanien und
Marokko ist direkte und durch alle EU-Mitgliedstaaten in Kauf genommene
Folge der umfassenden Militarisierung und Externalisierung der
EU-Außengrenzen. Sie ist Teil des Krieges des EU-Migrationsregimes und
seiner Verbündeten gegen alle, die sich das Recht auf Bewegungsfreiheit
zwischen Afrika und Europa nehmen. Der marokkanische Staat bringt sich
in diesem Szenario als zuverlässiger Torwächter der EU in Stellung. In
der Hoffnung auf privilegierte ökonomische und politische Beziehungen zu
den europäischen Mächten schafft er eine Situation der Vorhölle für
Migrant_innen an den Mauern der Festung Europa. Und daran kann auch der
Umstand nichts ändern, dass die marokkanische Regierung auf Druck von
MigrantInnen- und Flüchtlingsorganisationen eine Legalisierungskampagne
begonnen hat. Denn die Bedingungen sind für die meisten MigrantInnen
unerfüllbar.
Als transnationales Netzwerk Afrique Europe Interact sagen wir laut und
deutlich Nein zum militarisierten Grenzregime der EU. Wir erklären
unsere Solidaritaet mit allen, die sich in Ceuta, Melilla und anderswo
ihr Recht auf Bewegungsfreiheit nehmen und unter Lebensgefahr versuchen,
Zäune trotz Überwachungsanlagen und Patrouillenbooten zu überwinden. Wir
gedenken der Toten von Ceuta und Melilla und allen, die durch die
Festung Europa ihr Leben verloren haben.
Wir fordern:
Schluss mit der Hochrüstung und Externalisierung der EU-Grenzen!
Schluss mit der Kollaboration des marokkanischen Staates mit dem
EU-Grenzregime!
Öffnung der Grenzen von Ceuta und Melilla, unbeschränkter freier
Personenverkehr zwischen Afrika und Europa. Bewegungsfreiheit überall!
Aufklärung der Todesfälle an den Grenzen von Ceuta und Melilla und
Bestrafung der Täter_innen!
Infos: www.afrique-europe-interact.net http://ffm-online.org/
www.facebook.com/voix.desmigrants
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