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08.04.2020 Wohnungen statt Lager - Sammelunterkünfte auflösen!
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EU Flüchtlingspolitik kommt seit Jahren nicht voran

Seit drei Monaten diskutiert die Politik darüber unbegleitete Minderjährige aus dem Lager Moria auf Lesbos aufzunehmen. 8 EU Staaten haben sich dazu bereit erklärt, aber nur das kleine Luxemburg hat es wirklich getan. Als Grund für das Zögern wird Corona vorgeschoben. Dabei wäre genau das ein Grund die gesamten Lager auf den griechischen Inseln aufzulösen, denn ein Ausbruch dort wäre eine nicht handelbare Katastrophe.

Das Lager Moria auf Lesbos wurde für 3 bis 5000 Menschen gebaut, z.Zt. sind dort über 20.000 untergebracht. Die europäische Politik kommt seit Jahren nicht voran, Länder wie Italien, Spanien und vor allem Griechenland zu entlasten und Geflüchtete aufzunehmen.

Deutschland muss seine Zusage zur Aufnahme der Kinder von Lesbos einhalten und noch mehr tun!

Der Flüchtlingsrat Berlin schreibt uns, dass auch hier die Sammellager möglichst schnell aufzulösen sind und die Geflüchteten in Wohnungen untergebracht werden müssen.

Menschenleben schützen! Massenunterkünfte auflösen! Wohnungen statt Lager!

Während zahlreiche Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung zum Schutz vor dem  Coronavirus verordnet werden, leben zehntausende Menschen in Berlin in  Geflüchteten-, Wohnungslosen- und Obdachlosenunterkünften, auf engstem  Raum in Mehrbettzimmern, mit Gemeinschaftsbädern und/oder  Gemeinschaftsküchen: Mindestens 30.000 Wohnungslose wurden  von den Bezirksämtern nach dem ASOG in prekäre Unterkünfte oft ohne jede  Sozialbetreuung und Qualitätsstandards eingewiesen, weitere 20.000 leben in Sammelunterkünften des Landesamtes für  Flüchtlingsangelegenheiten LAF mit bis zu 500 Bewohnern.

Kontakt- und  Abstandsverbote einzuhalten ist in dieser Situation unmöglich. Hinzu  kommen mehrere tausend obdachlos auf der Straße lebende Menschen, die  sich so gut wie gar nicht vor dem Virus schützen können. Auf der anderen  Seite stehen derzeit fast alle 150.000 Betten in den 800 Hotels und  Beherbergungsbetrieben in Berlin leer, hinzu kommen  zahlreiche Ferienwohnungen sowie monatsweise vermietete möblierte  „Businessappartements“. 

Wir fordern die umgehende Unterbringung aller Wohnungs- und Obdachlosen  in Wohnungen und Ferien- oder Businessappartements und die Auflösung von  Massenunterkünften, in denen der Infektionsschutz nicht umsetzbar ist.

Unsere Forderungen:   

  • Sicheres und menschenwürdiges Wohnen statt Obdachlosigkeit und  Sammellager - Sofortmaßnahmen
  • Verlässliche Informationen und Beratung, Zugang zu WLAN und  Infektionsschutz bereitstellen
  • Individuelle Einzelquarantänen statt Quarantäne für komplette  Unterkünfte organisieren
  • Psychologische Unterstützung gewährleisten um Retraumatisierungen zu vermeiden
  • Wir fordern Angebote zur psychologischen Beratung in den  Herkunftssprachen per Telefon und online

We’ll Come United Berlin Brandenburg
Flüchtlingsrat Berlin e.V. Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin

Mehr dazu bei https://fluechtlingsrat-berlin.de


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Created: 2020-04-08 08:11:12
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