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05.03.2019 Gesichtserkennung beim Karneval?
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Erkennnen von geschminkten, verkleideten und maskierten Menschen ...

... legt die Latte so hoch, dass keine Gesichtserkennungssoftware eine Chance hat.

Warum dann Gesichtserkennung beim Karneval in Brasilien?

Der neue rechtsgerichtet Präsident Brasiliens will mit dem Einsatz des Facewatch-Systems aus Großbritannien nur Politik machen und die Menschen auf Überwachung einstimmen. Für die Dauer des Karnevals werden zusätzliche Kameras aufgebaut und mit den Datenbanken einer Straftäterdatei verbunden. Sollte einer der 1100 dort hinterlegten Straftäter unter den Zehntausenden von Feiernden erkannt werden, wird der Computer Alarm schlagen.

"Die Behörden hoffen, dass die Software sogar noch hinter die Masken schauen kann und sich von Verkleidung nicht täuschen lässt." Der Witz ist gut! Wir wissen aus dem Gesichtserkennungsprojekt am Berliner Bahnhof Südkreuz, dass selbst unter idealen Bedingungen, wie gleichmäßige Beleuchtung, Bewegung mittels Rolltreppe nur ungenügende Erkennungsraten möglich sind. Schon kleine Veränderungen, wie verlängerte Lidstriche, Bärte und Sonnenbrillen machen eine Erkennung unmöglich.

Viel fataler ist jedoch die "Falsch-Erkennung", die sogenannten False Positives. Hunderte Fehlalarme und darauf folgende Festnahmen, Verhöre, ... bringen keine Sicherheit sondern nur Ärgen für die Betroffenen und Arbeit für die Polizei. Nach dem Satz von Bayes ist jede Erkennungssoftware mit Fehlerraten über 0,1% untauglich - das sollten endlich auch die Politiker wissen.

Je größer die Masse der Überwachten, desto sinn- und ergebnisloser ist ihre Überwachung (Satz von Bayes).

Mehr dazu bei https://www.tagesschau.de/ausland/brasilien-gesichtserkennung-karneval-101.html
und der Satz von Bayes https://de.wikipedia.org/wiki/Satz_von_Bayes
und noch eine gute Darstellung des Satz von Bayes https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/digital/falsch-positive-machen-prognose-algorithmen-zum-problem-e716375/
und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6303-20171223-anlasslose-massenueberwachung-senkt-ermittlungserfolge-drastisch.htm


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