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Aktion Freiheit statt Angst war heute auf der Veranstaltung zum Antikriegstag
am 01. 09. 2017 von 16:00 bis 18:00 vor dem Brandenburger Tor
Die Reden und Bilder von der Veranstaltung sind jetzt online.
Zum Veranstaltungsaufruf (der nun nach unten gerutscht ist)
Update 07.11.17: Den kompletten Inhalt mit allen Grußworten und Reden haben die Veranstalter nun als .pdf zur Verfügung gestellt.
Videos vom Antikriegstag (1. September) dieses JahresAlex Rosen: Atomkrieg verhindern! https://www.youtube.com/watch?v=FeszJ1bopGM
Dr. Alex Rosen, IPPNW-Mitglied und Kinderarzt, warnt in dieser Rede vor den grausamen und katastrophalen Folgen eines Atomkriegs. Ein solcher Krieg, der wahrscheinlich auf deutschem Boden ausgetragen würde, dürfte infolge des nachfolgenden atomaren Winters mit großer Wahrscheinlichkeit das Ende der gesamten Menschheit bedeuten. Dr. Rosen prangert außerdem die deutschen Waffenlieferungen, besonders in Kriegs- und Krisengebiete, an. Er fordert vertrauensbildende Maßnahmen, Vermittlung und Deeskalation anstelle von Militäraktionen und setzt sich für den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland und die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags durch die deutsche Regierung ein.
Laura v. Wimmersperg: Entspannungspolitik statt Kriegstreiberei! https://www.youtube.com/watch?v=mqoXAv7Ns0o
Laura v. Wimmersperg, langjährige Friedensaktivistin, Organisatorin und Koordinatorin in der Berliner Friedensbewegung, beginnt ihre Rede mit der Verlesung eines Textes von 1980, der leider erschreckend aktuell ist. Sie wendet sich gegen die wieder zunehmende Kriegstreiberei gegen Russland und erinnert an die vielen Versprechen, die Russland im Zuge der deutschen Wiedervereinigung gegeben, aber sämtlich gebrochen wurden. Sie warnt vor einem neuen Krieg gegen Russland, der nur dem Erhalt von Macht und Lebensstandard einiger weniger dienen würde, und fordert die Bundesregierung zur Einleitung einer neuen Entspannungspolitik auf. Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer ruft sie zum Widerstand gegen die Kriegstreiberei auf und rät, nur solche Politiker/innen zu wählen, die wirklich gewillt sind, ihren Amtseid - Schaden vom Volk abzuwenden - zu erfüllen.
"Wer Frieden will, muss die Gesellschaft ändern" - Michael Müller zum Antikriegstag 2017 https://www.youtube.com/watch?v=fGqiQowjVaE
Der Vorsitzende der Naturfreunde Deutschlands, Michael Müller, macht in dieser Rede darauf aufmerksam, dass die Gefahr besteht, dass das 21. Jahrhundert zu einem Jahrhundert erbitterter Verteilungskämpfe statt zu einem Jahrhundert der Nachhaltigkeit wird, und fordert dazu auf, Wirtschaftsweise und Konsumverhalten in Richtung auf mehr soziale Gerechtigkeit und ökologische Verträglichkeit zu ändern. Insbesondere forderte er auch die Beendigung von Truppenverlegungen, zunehmenden Manövern und "Alarmübungen" sowie der Stationierung schwerer Waffen an den Grenzen von Weißrussland und Russland. (Aus technischen Gründen nicht bis zum Ende der Rede)
Ulrike Trautwein: Frieden wagen! https://www.youtube.com/watch?v=FlNPMwRo5F8
Ulrike Trautwein, Generalsuperintendentin des Sprengels Berlin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg / schlesische Oberlausitz, fordert eine Kultur des Verhandelns und Kompromisseschließens anstelle einer Macho"kultur" des Bedrohens, Aufrüstens und der gewaltsamen Konflikte. Ihre Devise: Frieden muss gewagt werden, um die schlimmen Folgen von Krieg zu verhindern.
Die norwegisch-jüdische Künstlerin und Sängerin Bente Kahan trug diese beiden Lieder vor.
Bente Kahan: "Es brennt" und "Brief an meinen Sohn" https://www.youtube.com/watch?v=8pD98KqFch8
Bente Kahan: Donna, donna https://www.youtube.com/watch?v=cdsZKy5jGmY
Dieses Lied wurde 1942 geschrieben und bezieht sich auf das Warschauer Ghetto.
Die Politik der Intervetionen der letzten 16 Jahre wird deutlich verurteilt.
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Der Ruf nach einer neuen Entspannungspolitik
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Die Gefahr eines neuen großen Kriegs macht Angst. Atomwaffen raus aus Deutschland!
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Eine Reduzierung der Rüstungsausgaben würde dem Planeten helfen und das schon bestehende Ungleichgewicht zwischen den Militärblöcken verringern.
| Die Initiative „Neue Entspannungspolitik JETZT!“ veranstaltet – gemeinsam den Landes- bzw. Regionalorganisationen von DGB, ver.di, IG-Metall und GEW sowie den NaturFreunden und Friedensorganisationen IPPNW und ICAN – die o.g. Kundgebung zur Erinnerung an den Beginn des 2. Weltkrieges, der vor nunmehr 78 Jahren mit dem Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen begann.
Auf der Bühne haben sich u.a. folgende VertreterInnen der Zivilgesellschaft zu Wort gemeldet:
- Frank Bsirske, Ver.di-Vorsitzender und Mitinitiator von „Entspannungspolitik JETZT!“,
- Ulrike Trautwein, Generalsuperintendentin des Sprengels Berlin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg / schlesische Oberlausitz
- Laura von Wimmersperg, Koordinatorin der Berliner Friedenskoordination
- Michael Müller, Vorsitzender der NaturFreunde Deutschlands
- Alex Rosen, Vorsitzender der IPPNW Deutschland
- Künstlerische Begleitung: Bente Kahan, norwegische jüdische Künstlerin und Sängerin aus Wroclaw/Breslau
Sie sind mit ihren Reden und künstlerischen Beiträgen die unzähligen Opfer von Krieg und Faschismus würdigen und gemeinsam über alle Partei- und Landesgrenzen eintreten für eine neue Friedens- und Entspannungspolitik. Entspannungspolitik ist keine Sympathieerklärung. Sie muss mit Gegnern, nicht mit Freunden betrieben werden.
Sie stimmen mit dem DGB-Vorsitzenden und Mitbegründer der Initiative, Reiner Hoffmann, überein: „Nur durch eine neue Entspannungspolitik, Kooperation mit Russland und den anderen internationalen Akteuren kann das Bomben und Töten und die weitere Konfrontation gestoppt werden.“
Angesichts des neuen Kalten Krieges ist die Hauptbotschaft der Veranstaltung zum Anti-Kriegstag die Forderung: „Entspannungspolitik JETZT!“
Für die Initiative
Peter Brandt, Wolfgang Biermann, Barbara Jentzsch, Michael Müller, Burkhard Zimmermann
Infos zu der norwegischen Künstlerin Bente Kahan:
Bente Kahan ist Schauspielerin, Sängerin, Regisseurin und Bühnenautorin, aufgewachsen in Norwegen und lebt seit 2001 in Wroclaw (Breslau). Als norwegische Jüdin hat sie in Wroclaw/Breslau geholfen, die „Storchen-Synagoge“ wieder aufzubauen und zu einen Zentrum u.a. des Austausches mit vielen Kulturen zu entwickeln. Dem dient auch die von ihr gegründete Stiftung FBK (Fundacja Bente Kahan).
Vor über 10 Jahren begann Bente Kahan, jährlich einen Marsch des gegenseitigen Respekts zu organisieren, in Erinnerung an das nationalsozialistische Novemberpogrom im Jahr 1938 und als Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. 2013 wurde Bente Kahan mit dem Polnische Verdienstkreuz ausgezeichnet. 2016 wurde ihr das deutsche Bundesverdienstkreuz in Würdigung ihrer Verdienste um die Erinnerung an die Schoa, den Erhalt und die Vermittlung jüdischer Kultur sowie für die jüdisch-deutsch-polnische Verständigung verliehen.
Bente Kahan hatte am 18. Juni 2017 Görlitzer Synagoge Premiere für ihr deutschsprachiges Programm. Dort sang sie u.a. den „Brief an meinen Sohn“, den die jüdische Schriftstellerin Ilse Weber im Ghetto Theresienstadt an ihren (nach Schweden geretteten Sohn) schrieb, bevor sie mit ihren anderen Kindern im KZ Auschwitz ermordet wurde. Mit ihren Liedern am Antikriegstag vor dem Brandenburger Tor will Bente Kahan einerseits an die Folgen von Faschismus und Krieg erinnern, andererseits mit einem Friedenslied für „Entspannungspolitik JETZT!“ im Sinne von Willy Brandt eintreten.
Organisation der Veranstaltung: NaturFreunde Deutschland, Uwe Hiksch, hiksch@naturfreunde.de
Mehr dazu bei www.neue-Entspannungspolitik.berlin
und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/events/2056-20170901.htm
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Kommentar: RE: 20170901 Große Friedenskundgebung vor dem Brandenburger Tor
Antikriegstag 1. September 2017
ABRÜSTEN UND ENTSPANNUNG!
JETZT!
Im Juni 1941 überfiel das faschistische Deutschland heimtückisch die Sowjetunion und begann einen Raub- und Vernichtungskrieg von unvorstellbarer Grausamkeit. 27 Millionen Sowjetbürgerinnen und -bürger fielen dieser Aggression zum Opfer: 9 Millionen Angehörige der Roten Armee fielen, 18 Millionen sowjetische Frauen, Männer und Kinder wurden auf bestialische Weise ermordet, verhungerten und erfroren. Das Land wurde verwüstet und ausgeplündert. Bei der Befreiung Europas vom Faschismus trugen die Völker der Sowjetunion die Hauptlast.
1990: Im Zuge des Anschlusses der DDR an die Bundesrepublik Deutschland akzeptierte die Sowjetunion die Mitgliedschaft Deutschlands in der NATO. Im Gegenzug wurde zugesichert, dass es darüber hinaus keine Erweiterung der NATO geben würde.
Im 2+4 Vertrag verpflichtete sich die Bundesrepublik, keine Handlungen zuzulassen, die das friedliche Zusammenleben der Völker stören und die Führung eines Angriffskrieges vorbereiten. Und mit der Unterzeichnung der „Charta von Paris" verständigte man sich darauf, die souveräne Gleichheit und territoriale Integrität der Teilnehmerstaaten und das Völkerrecht zu respektieren. Doch nur neun Jahre nach der Unterzeichnung des 2+4 Vertrages und der „Charta von Paris“ beteiligte sich die Bundesrepublik an der völkerrechtswidrigen Aggression gegen Jugoslawien.
Wer verweigert eine gesamteuropäische Friedensordnung?
Vertragsgemäß haben sich die sowjetischen Streitkräfte aus dem Gebiet der DDR und den osteuropäischen Staaten hinter die Grenzen des heutigen Russland zurückgezogen. Die NATO und Bundesrepublik hingegen haben ihre Zusagen gebrochen.
Ab 1997 begann unter US-Präsident Bill Clinton die NATO-Osterweiterung. Trotzdem plädierte Präsident Putin in seiner Rede im Bundestag 2001 „für eine vollwertige Zusammenarbeit und Partnerschaft." Diese sowie alle folgenden russischen Angebote zur Entspannung wurden ausgeschlagen und die Ausdehnung der NATO fortgesetzt. 2008 versprach die NATO der Ukraine und Georgien die NATO-Mitgliedschaft. Diese Länder würden die westliche Einkreisung Russlands vollenden.
2014 unterstützten EU und NATO-Staaten, mit aktiver Beteiligung der Bundesrepublik, den pro-westlichen Putsch in der Ukraine. Den Kampf um den strategischen Flottenstützpunkt auf der Krim entschied Russland für sich. Die Mehrheit der Krimbevölkerung votierte für den Beitritt der Krim zur Russischen Föderation.
Die Aufregung seitens der NATO-Staaten ist groß, die Russland beschuldigen, das Völkerrecht zu brechen. Ihre Unterstützung für die Abspaltung und Anerkennung des Kosovo als Folge ihres völkerrechtswidrigen Jugoslawienkrieges jedoch vergessen sie gerne.
Wer eskaliert und wer bedroht wen?
Die NATO will Russland gegenüber „Stärke zeigen" und behauptet, es von Angriffen „abschrecken" zu wollen. Nun steht sie – und mit ihr die Bundeswehr – auf dem Territorium der früheren Sowjetunion, rüstet die östlichen NATO-Staaten auf, erweitert Militäranlagen, stationiert Truppen und errichtet einen Raketenschild, der auch mittels nuklearer Marschflugkörper zu Angriffszwecken umgerüstet werden kann. USA und NATO steigern ihre dauernde Manövertätigkeit. Deutsche Soldaten und Panzer üben Krieg vor St. Petersburg, dem früheren Leningrad, wo die deutsche Wehrmacht durch ihre Blockade 1941 über eine Million Einwohner verhungern ließ.
Dabei geben Russland und seine verbündeten ehemaligen Sowjetrepubliken seit dem Ende der Blockkonfrontation zehnmal weniger für Militär aus als die NATO und haben nur ein Viertel der Soldaten unter Waffen. Zudem hat die russische Regierung von 2017 bis 2019 eine Senkung ihrer Militärausgaben angekündigt – in diesem Jahr um sieben Prozent.
Ganz anders die NATO: Sie beschließt, bis 2024 ihre Militärausgaben noch erheblich zu steigern. Für Deutschland bedeutet das eine Verdoppelung.
Wegen der ständigen Behauptungen der NATO, Russland würde die Lage an seiner Grenze eskalieren lassen, hat Russland der NATO eine gegenseitige Bestandsaufnahme der Truppen- und Waffenstationierungen auf beiden Seiten der russischen Grenze vorgeschlagen.
Die NATO ist bis heute nicht darauf eingegangen. Sie schürt indessen mit Übertreibungen über russische Manöver die absurde „russische Gefahr", um die eigene Militärpräsenz an der russischen Grenze zu rechtfertigen.
Seitens der Bundesregierung wurde in den letzten Jahren immer wieder betont, wegen seiner „neuen Macht" müsse Deutschland „Verantwortung" übernehmen. Ja! Sie muss endlich ihre Verantwortung vor der Geschichte wahrnehmen! Und das heißt:
Abrüsten und Entspannung! Jetzt!
Bundespräsident Gustav Heinemann erklärte 1969: „Vertrauen kann nur der erwerben, der Vertrauen zu schenken bereit ist. Es gehört zu den vornehmsten Aufgaben unserer Politik, Vertrauen aufzuschließen."
Wir fordern von dieser und der künftigen Bundesregierung, endlich Vertrauen zu schenken und die immer wieder ausgestreckte Hand Russlands zu ergreifen.
Die Bundesrepublik kann Führung übernehmen, indem sie als Erste in der NATO Schluss macht mit der Dämonisierung der russischen Regierung, die Sanktionen und die Drohpolitik gegen Russland beendet, ihre Soldaten und Waffen von der russischen Grenze zurückholt und abrüstet.
Gruppen der Berliner Friedenskoordination, 01.09.2017 20:55
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Created: 2017-09-01 11:30:38
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