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Wissenschaft für den Frieden - einmal demonstrieren reicht nicht
Wir sind nicht nur für das verantwortlich was wir tun, sondern auch das, was wir widerspruchslos hinnehmen. (Ernst Bloch) |
Ihr wart auf dem March for Science? Wozu soll der denn gut sein?
Der Aufruf sagt:
„Kritisches Denken und fundiertes Urteilen setzt voraus, dass es verlässliche Kriterien gibt, die es erlauben, die Wertigkeit von Informationen einzuordnen. Die gründliche Erforschung unserer Welt und die anschließende Einordnung der Erkenntnisse, die dabei gewonnen werden, ist die Aufgabe von Wissenschaft. Wenn jedoch wissenschaftlich fundierte Tatsachen geleugnet, relativiert oder lediglich „alternativen Fakten“ als gleichwertig gegenübergestellt werden, um daraus politisches Kapital zu schlagen, wird jedem konstruktiven Dialog die Basis entzogen. Da aber der konstruktive Dialog eine elementare Grundlage unserer Demokratie ist, betrifft eine solche Entwicklung nicht nur Wissenschaftler/innen, sondern unsere Gesellschaft als Ganzes.
Am 22. April 2017 werden deshalb weltweit Menschen auf die Straße gehen, um dafür zu demonstrieren, dass wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage des gesellschaftlichen Diskurses nicht verhandelbar sind.
Alle, denen die deutliche Unterscheidung von gesichertem Wissen und persönlicher Meinung nicht gleichgültig ist, sind eingeladen, sich an dieser weltweiten Demonstration für den Wert von Forschung und Wissenschaft zu beteiligen – nicht nur Wissenschaftler/innen!“
Und das ist richtig, denn wir es aufgeben nach den Zusammenhängen auf der Welt zu suchen und stattdessen einem Glauben anhängen, der uns ein uns genehmes Weltbild vorspielt, dann werden wir untergehen, sei es heute beim Klimawandel oder früher bei der Angst von der Erdscheibe herunter zu fallen, wenn wir zu weit ins unbekannte Meer segeln.
Aktuell ist die Menschheit bedroht durch einen US Präsidenten,
- der den Klimawandel leugnet,
- der mit „alternativen Fakten“ hantiert,
- der wissenschaftliche Daten löscht,
- der die Geisteswissenschaften wohl am liebsten komplett abschaffen würde und
- der mit Milliarden Dollar militärische Forschung für seine weltweiten Kriege finanziert.
Aber auch bei uns in Europa läuft einiges schief:
- die EU finanziert fragwürdige "Sicherheits"-forschung im Rahmen von FP7 und FP8
(Wir haben das im Rahmen des Projekts "Stop Orwell 2020" genauer untersucht. * ) - Pharmakonzerne werben mit unlauteren Mitteln für den Einsatz von Pestiziden,
- grundsätzlich führt die Privatsierung der Forschung durch Drittmittel zu einem Ausverkauf an private geschäftliche Interessen von großen Unternehmen, die dann mit der Kraft des Geldes die Richtung bestimmen,
- der Wissenschafts-"betrieb" läuft seit Jahren "unrund", d.h.
- das akademische System produziert Akademiker am laufenden Band und
- wir produzieren akademischen Nachwuchs in prekären Abhängigkeitsverhältnissen.
- Auch in Europa ist die Meinungsbildung und die Forschung durch religiöse oder nationalistische Tendenzen eingeschränkt, wie z.B. in Polen und Ungarn.
Um daran etwas zu ändern, reicht es nicht einmal zu demonstrieren - aber es war ein Anfang!
Zukünftig wäre es wichtig, wenn die Teilnehmenden ihre eigenen Forderungen mitbringen und auch artikulieren können. Dann müsste auch der Aufruf die Forderungen der Menschen aufnehmen.
Mehr dazu bei https://www.marchforscience.com/
und http://scilogs.spektrum.de/detritus/mein-ambivalentes-verhaeltnis-zum-march-for-science/
und http://scilogs.spektrum.de/detritus/mein-ambivalentes-verhaeltnis-zum-march-for-science/
und https://www.heise.de/newsticker/meldung/March-for-Science-Woher-kommt-der-Hass-auf-Forscher-3687817.html
und http://www.nachdenkseiten.de/?p=37873
*) Die Rede von Stop Orwell 2020 während der Demonstration “Freiheit statt Angst" 2014 gibt es hier http://stop-orwell2020.org/wp-content/uploads/2014/09/Rede-FsA2014.pdf
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Created: 2017-04-26 08:34:24
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