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Von der mittleren Taliban-Ebene bis zum "einfachen Drogenhändler"- also praktisch jeder "normale" Bauer in Afghanistan standen auf den Todeslisten, die in diesem schmutzigen Krieg abgearbeitet wurden. "Die Liste, auf der zeitweise 750 Personen standen, belegt nun erstmals, dass die Nato nicht nur auf den Führungskreis der Taliban zielte, sondern auch die mittlere und untere Ebene in großem Stil ausschaltete. Einige Afghanen standen nur deshalb darauf, weil sie angeblich als Drogenhändler die Aufständischen unterstützten." (s. http://www.spiegel.de/politik/ausland/afghanistan-usa-geben-taliban-zum-abschuss-frei-a-1010629.html ) Die 30% "wirklich Unschuldiger", die als Kollateralschaden ermordet oder verstümmelt wurde kommen noch "oben drauf". Nun hat ein hochrangiger deutscher Soldat in einem Zeitungsbericht bestätigt, dass er in Afghanistan persönlich "Personenziele" ausgewählt hat und, dass auch der BND in gezielte Tötungen verstrickt sei, da er der Bundeswehr Informationen, z.B. über Mabilfunkdaten zur Verfügung gestellt hätte. (s. http://www.sueddeutsche.de/politik/krieg-in-afghanistan-bundeswehr-angeblich-an-gezielten-toetungen-beteiligt-1.2285823 ) Bekannt wurde auch ein Organigramme aus dem deutschen Hauptquartier in Masar-i-Scharif, auf dem eine sogenannte Target Support Cell existiert, deren Auftrag es war, "Informationen für die Nominierung möglicher Personenziele zu sammeln". Die von dieser Abteilung erstellten Listen dienten zur Entscheidung über Leben und Tod der Betroffenen. Dem Tod konnte der Betroffene durchaus näher sein, wenn er in einer unteren oder mittleren Taliban-Ebene vermutet wurde, da sonst "seine Beseitigung ein gefährliches Machtvakuum hinterlassen würde". "Gezielte Tötungen von Aufständischen sind international hoch umstritten" stellt der Spiegel abschließend fest. Das müsste eigentlich für Deutschland durch das Grundrecht und den darin festgelegten Verzicht auf die Todesstrafe eindeutig sein. Ein Bundeswehrgeneral, der obigen Bericht kommentierte meinte, man "sei nicht zum Blumen pflücken nach Afghanistan gegangen". Und das alles gab es nicht zum Nulltarif: "Nach Rechnung der britischen Finanzzeitung „Financial Times“ zufolge erreichen die Kosten bis jetzt fast eine Billion Dollar, mehrere hundert Milliarden Dollar an Kosten kämen noch hinzu. 80% der Kosten seien während der Präsidentschaft von Barack Obama angefallen." (s. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/isaf-einsatz-in-afghanistan-kostet-amerika-1-billion-dollar-13321849.html ) Mehr dazu bei http://www.spiegel.de/politik/ausland/afghanistan-usa-geben-taliban-zum-abschuss-frei-a-1010629.html Alle Artikel zu
Kommentar: RE: 20141230 Bundeswehr an gezielten Tötungen beteiligt? sind soldaten moerder!? frag tucholsky Mi., 30.12.2014 12:32 RE: 20141230 Bundeswehr an gezielten Tötungen beteiligt? Zwischen "Blumenpflücken" und Mord -diese Leute wurden ja nicht von einem Gericht schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt, oder? - gibt es also nichts anderes? ... Ich bin irgendwie sprachlos. Aber ist es nicht ein Unterschied ob Soldaten jetzt Soladaten oder Zivilisten erschießen, also rechtlich gesehen? Ich habe das so verstanden, dass da Leute zu "feindlichen Soldaten/ irgendwas-wo-man-drauf schießen-kann" erklärt, anhand irgendwelcher willkürlichen Kriterien. Und laut der Denkweise der Armee die Terroristen jagt ist das völlig ist okay, da man halt Terroristen bekämpft (und keine feindliche Armee). Ma., 12.2014 12:55 RE: 20141230 Bundeswehr an gezielten Tötungen beteiligt? soldaten tun das wozu sie 'ausgebildet' werden. die toeten menschen. basta. ich will deiner neoliberalen und bellizistischen sichtweise weder folgen noch diskutieren. das ehnamag hat wohl kein 'leserforum' mehr ?! Mi., 30.12.2014 14:13
RE: 20141230 Bundeswehr an gezielten Tötungen beteiligt? Mir ist klar das Soldaten Menschen töten und ich heiße das nicht gut. Und ich habe auch nicht gesagt, dass ich das gut finde. Ich versuchte lediglich die Argumentation des Soldaten nachzuvollziehen. Ma., 12.2014 14:42 RE: 20141230 Bundeswehr an gezielten Tötungen beteiligt? Euren Artikel bestätigt die Zeit heute nochmal: "Metadaten helfen Amerikas Geheimdiensten beim Töten. Und der Bundesnachrichtendienst hilft der NSA und der CIA, genau solche Metadaten zu sammeln. Nicht gezielt, sondern massenhaft. Viele Millionen Metadaten fischt der BND ab und reicht sie an die amerikanischen Dienste weiter. Genauer: 220 Millionen jeden Tag." (s. http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-01/bnd-nsa-metadaten-ueberwachung ) Jochen, 30.01.2015 21:34
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