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20.09.2011 Datenschutz - ein Thema von gestern?
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Informix und Datenschutzix wollen die Welt verbessern

In einem Workshop im Rahmen der Woche des bürgerschaftlichen Engagement 2011 wollten wir im Berliner Cafe COOP diskutieren:

Datenschutz - ein Thema von gestern?

  • Generation Facebook & Co - Privatsphäre dahin?
  • Wo ist die Datenschutzbewegung der letzten Jahre geblieben?
  • Gemeinsame Strategien finden
Dazu hatten wir je einen fiktiven Vertreter völliger Datenfreigabe Informix und den absoluten Datensparfuchs Datenschutzix eingeladen.

Die Positionen der beiden

Informix meint
  • Datenschutz zementiert den bürgerlichen Eigentumsbegriff
  • Das Bedürfnis, den Fluss von Informationen im Netz zu kontrol­lieren, vereint Datenschützer mit Rechteverwertungsindustrie, Staatsgeheimnis und Zensur.
  • Sie glauben an die Not­wendigkeit, den Zugang und die Weiterverwertbarkeit von Informationen zu verknappen und pochen hierfür auf staatliche Macht.
  • EineFolge des Datenschutzes ist es, wenn der Reiche aufs Bankge­heim­nis pocht und der gefilmte Prügel-Polizist auf sein Persönlichkeits­recht.
  • Verstecken bringt nichts! Die Schwulen-Bewegung hat nicht durchs Verstecken die westliche Welt zur Toleranz genötigt, sondern gerade durch ihre Weigerung, weiter die Opfer-Rolle des Sich-Verste­ckens zu akzeptieren, durch die Sichtbarkeit von Schwulenparaden und Mas­en-Outings.
  • Soziale Netzwerke schaffen für Millionen von Menschen neue Kommu­nikations-Anlässe und Anknüpfungs-Punkte. Sie bricht damit die Isolation des Privaten auf und gibt dem Einzelnen ein soziales Echo.
  • Werbung, die zu mir passt, finde ich gut.
Datenschutzix meint
  • Mein Leben gehört mir. Wer ohne meine Erlaubnis meine persönlichen Daten weiterverarbeitet oder gar benutzt, der handelt gegen dieses Eigentumsverhältnis.
  • Das Private wird in der Informationsgesellschaft immer mehr eingeschränkt. Was einmal in der Kopiermaschine Internet gespeichert ist, kann nicht mehr gelöscht werden. Das Internet besitzt ein totales Gedächtnis.
  • Datenschutz richtet sich nicht nur gegen die Datensammelwut von Behörden, sondern genauso gegen die der Privatwirtschaft.
  • Von unseren Daten profitieren stets die Mächtigen und selten normale Leute.
  • Datenschutz und Informationsfreiheit sind kein Gegensätze. Informa­tionsfreiheit ermöglicht den Einblick in Daten, die andere nutzen, um uns zu manipulieren. Dies sind eben nicht ihre "persönlichen Daten".
  • Zielgerichtete Werbung ist vergleichbar telefonischen Drücker­kolonnen und wir sind Opfer von Scoring, wenn uns aufgrund bestimmter (uns unbekannter) Datenauswertungen Kredite verweigert werden.
  • Welche Schlüsse z.B. mit  Data Mining aus irgendwelchen Daten gezogen werden bleibt stets das Geheimnis der Software (Rasterfahndung). Als Folge muss ich meine Unschuld beweisen (Umkehrung der Beweislast).
  • "Soziale" Netzwerke sind nicht sozial. Auf MySpace oder Fa­cebook geht es ja nicht darum, Menschen eine Plattform zu bieten, sondern um rein kommerzielle Interessen, sonst wäre Zuckerberg mit einem "kostenlosen" Dienst nicht Milliardär geworden.
  • "Sollen sie mich doch überwachen, ich ma­che ja nichts Böses" ist zu kurz gedacht. Was heute noch legal ist, kann es morgen schon nicht mehr sein (Rau­chen in Kneipen oder rauchende Schwangere waren vor wenigen Jahren noch normal). Telefonüberwachung konnte sich vor 30 Jahren auch noch niemand vorstellen.

Trotz Werbung über die bürgerschaftlichen Engagement Webseiten und die Berliner Veranstaltungsankündigungen des CLoF e.V. war das Interesse mehr als schlecht. Dies würde dann die Frage im Titel der Veranstaltung leider mit einem JA beantworten.
Wir glauben trotzdem, dass weiter über obige Positionen zu reden wäre und werden deshalb zu diesem Thema sicher wieder diskutieren.


Category[26]: Verbraucher- & ArbeitnehmerInnen-Datenschutz Short-Link to this page: a-fsa.de/e/1Gt
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Tags: #Aktivitaet #buergerschaftlichesEngagement #COOP #Workshop #Datenschutz #Informationsfreiheit #Facebook #sozialeNetzwerke #Eigentumsbegriff
Created: 2011-09-21 08:01:57
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