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Hier eine Pressemitteilung im Wortlaut, die die Aktion Freiheit statt Angst e.V. vollinhaltlich unterstützt: Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Frieden TrierKooperationsvereinbarung Kultusministerium Rheinland-Pfalz mit der Bundeswehr26.02.10Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V., Pfützenstr.1 54290 Trier www.AGF-Trier.de
Der Wortlaut im Saarland und BaWü entspricht übrigens jeweils dem der Vereinbarung aus NRW, so ist auch für das Rheinland-Pfalz mit einer identischen Zielrichtung auszugehen. In den Schulen muss über die Sicherheitspolitik informiert und diskutiert werden. Es gehört allerdings zum Kern des Bildungsauftrags dass die Schülerinnen und Schüler in einer solch existentiellen Frage wie der nach Krieg und Frieden nicht nur die Anschauung derer kennen lernen, die in Uniform vor ihnen stehen. Wir haben eine andere Auffassung von Friedenssicherung und Konfliktbewältigung. Wir informieren über Konzepte zur zivilen und gewaltlosen Konfliktbearbeitung, das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung, Zivildienst und Friedensdienste sowie Rüstungsexporte und wirtschaftliche Interessen wie „Zugang zu Märkten und Ressourcen“ (verteidigungspolitische Richtlinien) In Friedensorganisationen gibt es zahlreiche qualifizierte Fachleute, die im Unterricht sowie in der Aus- und Fortbildung informieren können und z.B. als „Fachleute aus der Praxis“ in den Unterricht eingeladen werden können. Diese Stimmen müssten im Unterricht endlich systematisch berücksichtigt werden. Seit Beginn der Auslandseinsätze der Bundeswehr spricht sich eine stabile Mehrheit der Bevölkerung gegen diese aus. Statt einer Kooperationsvereinbarung mit der Bundeswehr gilt es verstärkt Friedensfachleute die Möglichkeiten zu geben an Schulen zu kommen. Schülerinnen und Schüler in der heutigen globalisierten Welt ein Anrecht auf umfassende und differenzierte Information, um sich selbst eine eigene Meinung bilden zu können. Auch den Eltern gegenüber hat das Land Rheinland-Pfalz eine hohe Verantwortung. Diese erwarten in den Bildungseinrichtungen des Landes eine ausgewogene, differenzierte und fachlich fundierte Wissensvermittlung und keine einseitige Beeinflussung. Auch im Hinblick auf die zunehmenden Traumatisierungen, Verletzungen und Todesopfern in der afghanischen Zivilbevölkerung wie unter den eingesetzten deutschen Soldatinnen und Soldaten, stellt sich die Frage, ob die SPD diese Bundeswehrwerbung in Schule und Gesellschaft zusätzlich bevorteilen und unterstützen will. Und es stellt sich die Frage ob sich die Gesellschaft dies gefallen lässt Noch können Lehrerinnen und Lehrer selbst entscheiden, ob sie den Jugendoffizier in ihren Unterricht einladen. Schwieriger und sehr bedenklich wird es da für Referendare, die mit den Kooperationsvereinbarungen während ihrer Ausbildungszeit von Jugendoffizieren "fortgebildet" werden sollen. Für sie können die Seminare zur Pflicht gemacht werden und sie können sich schlecht dagegen zur Wehr setzen, da sie in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zur Seminarleitung stehen. Wie weit die Einflussnahme der Jugendoffiziere in Schulen bereits fortgeschritten ist, zeigt die Tatsache, dass die Jugendoffiziere in den Abiturjahrgängen auch die sicherheitspolitischen Prüfungsthemen des Zentralabiturs der einzelnen Bundesländer behandeln. Die jetzt getroffene Vereinbarung passt nahtlos in die "Rekrutierungsoffensive" der Bundeswehr. Damit verbunden kann eine schleichende Militarisierung des Bildungswesens konstatiert werden. Seit einigen Jahren hat die Bundeswehr ihre Öffentlichkeitsarbeit stark ausgeweitet. Sie ist auf zahlreichen Messen vertreten, kommt mit ihren Bundeswehr-Trucks in Schulen, wirbt mit Heeresschauen, Konzerten und öffentlichen Gelöbnissen und bei den Arbeitsagenturen unter den Arbeitslosen um Nachwuchskräfte, hinzu kommen Jugendpressekongresse, Werbeanzeigen (z.B. in Schülerzeitungen) und Truppenbesuche. Angesichts dessen ist es für uns unbestreitbar, dass die Jugendoffiziere an den Schulen zu Anwerbungszwecken genutzt werden. Die Auslandseinsätze der Bundeswehr wurden seit 1992 scheibchenweise ausgeweitet. Heute ist die Bundeswehr eine "Armee im Einsatz" - im Kriegseinsatz. Dafür werden Zeit- und Berufssoldaten benötigt. Die Zeiten einer Verteidigungsarmee sind vorbei. Neben der Rekrutierung geht es um Akzeptanzbeschaffung und Imagepflege – und dies angesichts von fragwürdigen Vorkommnissen in deutschen Kasernen und wiederholten Zivilopfern in Afghanistan. Wir bitten Sie: setzen sie sich gegen diese Kooperationsvereinbarung mit der Bundeswehr ein – halten Sie uns auf dem Laufenden und unterstützen Sie unser Engagement für Friedenserziehung statt Militarisierung. Mit freundlichen Grüßen für die AG Frieden Trier Markus Pflüger Hintergrundinformationen: IMI-Analyse vom 16.2.2010: Psychologische Kriegsführung.Wie die Bundeswehr die Klassenzimmer erobert: http://imi-online.de/download/MSG-BWSchule-AusdruckFeb2010.pdf Ausführliche IMI- Studie vom 19.01.2010: „Die Eroberung der Schulen – Wie die Bundeswehr in Bildungsstätten wirbt“ http://imi-online.de/download/MSG_Jugendoffiziere_Studie.pdf Category[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link to this page: a-fsa.de/e/1k5 Link to this page: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/1149-20100226-auch-kultusministerium-rheinland-pfalz-kooperiert-mit-der-bundeswehr-zur-rekrutierung-jugendlicher.html Link with Tor: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/1149-20100226-auch-kultusministerium-rheinland-pfalz-kooperiert-mit-der-bundeswehr-zur-rekrutierung-jugendlicher.html Tags: #Bundeswehr #Indoktrination #Kriegsbildung #Friedensbildung #Kultusministerium #Rheinland-Pfalz #RLP #politischeBildung #Jugendoffiziere #ArbeitsgemeinschaftFriedene.V. #AktionsgemeinschaftDienstfuerdenFrieden #AGDF #Pressemitteilung #Friedenssicherung #zivil-militaerischeZusammenarbeit #Kriegsdienstverweigerung #Kriegsdienst #Zivildienst #Friedensdienst #Konfliktbearbeitung #Konfliktbewaeltigung #Rekrutierung Created: 2010-03-04 14:44:34 Hits: 6425 Leave a Comment |
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