Transkript unserer Sendung bei AlexTV
Transkript unserer aktuellen Sendung bei AlexTV im Offenen Kanal Berlin mit Tipps zu Problemen bei einem neuen Laptop oder PC. Das Video "Einfach mal Linux installieren"
bei uns auf dem Server und bei Youtube https://youtu.be/4blpyRSxlE8 .
Inhalt:
- Pannen und Skandale mit Windows
- Hürden für offenen Systeme: UEFI Boot, TPM
- Vorteile offener Systeme wie Linux
- Installation von einer LiveCD
- Welche Programme stehen nun zur Verfügung?
- Backup Prinzip: Sohn-Vater-Großvater
- Timeshift
- Virtual Box
Herzlich willkommen beim Freien Fernsehen von Alex TV, wir wollen heute „Einfach mal Linux installieren“. Warum?
Wenn man einen neuen PC oder Laptop kauft steht man vor dem Problem, welches Betriebssystem möchte man künftig eigentlich nutzen.
Meist haben die Geräte bereits ein Betriebssystem vorinstalliert und das ist in vielen Fällen ein Microsoft Windows oder falls es sich um ein Apple Gerät handelt ein MacOS. Also muss man sich vorher überlegen, mit welchem Betriebssystem man eigentlich arbeiten möchte.
Das Risiko mit Microsoft Windows
Wir haben auf unseren Webseiten mehr als 50 Berichte über Fehler, beziehungsweise unerfreuliche Erlebnisse mit einem Windows Rechner. Es gibt eine Liste von 31 Fällen, wenn man auf unseren Seiten nach 'windows+skandal' sucht und 36 Fälle bei der Suche nach 'windows+panne' .
Hinzu zu diesen „Fällen“ die ja nun eigentlich geklärt sein sollten und nicht wieder auftreten sollten kommt, dass man inzwischen Microsoft Windows nicht mehr lokal installieren kann, sondern eine Cloud Version nutzen muss. D.h., man muss bei der Installation eine Verbindung Online zu Microsoft haben und sich dort anmelden, obwohl man siesen Dienst eigentlich nicht nutzen möchte.
Bild 1: Der Kampf um den Bootsektor |
Mit Apple Mac Geräten wird es nicht besser. Für ein Gerät mit Apple US muss man wesentlich mehr Geld ausgeben und hat außer einem relativ sicheren Betriebssystem nicht viel gewonnen. Auch dort geschehen alle Updates online, ohne dass man darauf Einfluss hat.
Und noch etwas: bei der Auswahl der Geräte im Laden hat man oft das Problem, dass bereits ein anderes Betriebssystem installiert ist und man dieses damit mit bezahlen muss. Man muss erst suchen, welche Hardware noch ohne installiertes Betriebssystem angeboten wird oder den Rechner hinterher mit dem neuen ausgewählten Betriebssystem neu installieren.
Bild 2: Heise: Windows Secure Boot und Linux |
Wir können aus Zeitgründen hier nicht auf die Möglichkeit eingehen, einfach ein weiteres Betriebssystem neben dem bereits vorhandenen auf dem neuen Gerät zu installieren. Eigentlich sollte dies, wenn genügend Festplattenplatz vorhanden ist, auf einem MS Windows Rechner kein Problem sein. Allerdings hat Microsoft über die Jahre beliebig viele Versuche gemacht, dies zu verhindern. (UEFI Boot, TPM=Microsoft blockiert über 100 Linux-Bootloader, Linux Version ist nach MS Update nicht mehr bootbar, ...)
Was gibt es kostenlos?
Kostenlos ist nicht das wichtigste, sondern ein schönes Addon, was man bekommt, wenn man ein Linux Betriebssystem auswählt.
Wir wollen Linux
- weil es ein freies Betriebssystem ist,
- weil es Open Source ist,
- weil es Tausende weitere Anwendungen mitbringt,
- und weil es kostenlos ist.
Warum nutzen trotzdem ungefähr 80 % der Menschen ein Microsoft Windows (trotz der oben genannten Probleme) und circa 15 % der Menschen ein Apple Macintosh (trotz der hohen Preise)? Das muss wohl am geschickten Marketing von Apple und Microsoft liegen, denn die Qualität der Software ist mindestens vergleichbar.
Wir wollen also jetzt ein Linux Betriebssystem installieren und stehen sofort vor dem Problem: welches Linux?
Wir finden Linux in verschiedenen Versionen
- Wie soll die Oberfläche aussehen? KDE oder Gnome
- Paketverwaltung mit apt, snap oder rpm?
- Ubuntu und Mint bieten beides,
- Debian macht einen Bogen um nicht-OpenSource Software
- Und viele andere kleinere Version.
Natürlich können wir auch wie Edward Snowden unser Ehrenmitglied uns bereits 2013 vorgeführt hat, auch das absolut anonyme Linux Betriebssystem Tails direkt von einem USB Stick benutzen. Das ist jedoch wegen seiner Besonderheiten eine eigene Sendung wert, die wir vielleicht auch demnächst einmal aufnehmen werden.
Bis vor einigen Jahren hatte man noch das Problem zu überlegen, ob man ein Gerät mit 32 Bit CPU oder 64 B CPU vor sichert hat. Inzwischen sind alle neuen Geräte 64 Bit fähig. Hat man wirklich ein 32 Bit Gerät vor sich, so hört die Installationsmöglichkeit zum Beispiel bei Ubuntu mit der Version 18.0.4 auf.
Vergleich Ubuntu Debiani
Ubuntu vs. Debian: Die beiden Linux-Distributionen im Vergleich
Bleiben wir heute einfach bei einem Vergleich zwischen den häufigsten Linux Versionen Debian und Ubuntu.
Ubuntu
Vorteile Nachteile
Hohe Benutzerfreundlichkeit Höhere Anforderung an Hardware
Einfache Installation und Konfiguration
Große Auswahl für Software Probleme nach Updates möglich
Moderner Look
Hohe Kompatibilität
Debian
Vorteile Nachteile
Ohne Ausnahmen Open Source Deutlich kompliziertere Installation und Nutzung
Zahlreiche Software Optionen Veraltete Software
Geringere Anforderungen an Keine regelmäßigen Updates
die Hardware Keine Unterstützung für viele kommerzielle Programme
(Quelle: https://www.ionos.de/digitalguide/server/knowhow/ubuntu-vs-debian )
Linux installieren
Fast alle Linux Versionen können direkt von einer Live CD oder einem USB Stick installiert werden. Beides bietet in der Regel auch die Möglichkeit auf einem vorhanden Betriebssystem das neue Linux als Live System zu starten und auszuprobieren. Wegen der Langsamkeit der CD macht dies in der Regel wenig Freude. Hat man also sein ausgewähltes System auf einer Live CD, so startet man den Rechner von dieser CD und wählt dann Installation. Die Schritte dazu wollen wir uns kurz anschauen.
- 1. Installation am PC - (Text liegt noch nicht schriftlich vor)
Nach der Installation und dem möglichst direkt danach ausgeführtem Update aller notwendigen Sicherheitspatches aus dem Netz kann man nun daran, gehen sich zu überlegen, welche Programme man zusätzlich installieren möchte. Hier sehen wir, dass es bereits eine große Auswahl an vorinstallierten Programmen gibt.
- Libre Office, besser als MS Office und entsprechend dem EU Standard ODF
- Firefox Browser von Mozilla
- Thunderbird Mail von Mozilla
- Gimp Grafikbearbeitung wie Adobe Photoshop
- VLC und Mplayer zur Videodarstellung
- Audacity zur Musik- und Tonbearbeitung
- Rhythmbox für Musik Playlisten
- K3b CD/DVD Brenner
- u.v.m. ...
Über 10.000 weitere Programme für fast jeden Zweck stehen als Open Source kostenlos in der Aktualisierungsverwaltung zur Verfügung. Nach der Installation und der Aktualisierung auf den derzeitigen Stand müssen wir nur noch wissen welche wir davon gern hätten.
Kurzer Überblick über den Paket Manager
- 2. am PC - (Text liegt noch nicht schriftlich vor)
Update und Back-up
Welche Programme man nun wirklich braucht, muss jeder selber wissen. Was man jedoch regelmäßig tun sollte, ist dafür zu sorgen, dass der eigene Rechner Up-to-date ist, d.h. es sollten regelmäßige Backups durchgeführt werden. Wir sehen hier oben in der Menüleiste ein grünes Häkchen in einem Kreis. Wenn daraus ein „!“ in einem kleinen rötlichen Dreieck wird, dann können wir mit einem Klick den Update Manager starten. Dazu sollte der Rechner mit dem Netz verbunden sein und auch mit dem Netzkabel, um den Rechner nicht während des Update Vorgangs an Batteriemangel sterben zu lassen. Damit wäre das Betriebssystem Up-to-date.
Für die eigenen Backups sollte man sich ebenfalls eine Strategie überlegen. Grundsätzlich ist es immer gut, die eigenen Daten in einer eigenen Ordnerstruktur zu verwahren, so dass man für sich selbst nur diesen oder diese Ordner sichern muss. Wichtig hierbei ist, dass man zu jeder Zeit zwei Backups unabhängig voneinander besitzen sollte - möglichst auch an 2 verschiedenen Orten, denn Diebe nehmen u.U. alles mit oder ein Brand kann auch viel vernichten. D.h. dann, dass man bei einem neuen Backup stets das vorletzte überschreibt, so dass immer ein weiteres Backup existiert.
Timeshift ist zusätzlich ein Backup System welches von Ubuntu angeboten wird. Dieses schreibt alle Änderungen am System mit und im Fehlerfall kann man zu einem bestimmten Snapshot zurückkehren. Damit sind Fehler/Störungen am System einfach auszubügeln. Allerdings ist Timeshift sehr Speicher-intensiv, man muss also eine große Festplatte haben.
Bild 5: Virtual Box |
Virtual Box
Zum Abschluss wollen wir noch auf eine Möglichkeit eingehen, die man benötigt , wenn man wirklich irgendein Programm laufen lassen muss, welches nur unter einem anderen Betriebssystem läuft oder man möchte irgendwelche Test durchführen ohne das eigene System einem Risiko aussetzen. Dann hilft das Virtualisierungsprogramm Virtuell Box, eine Software aus dem Hause Oracle. Diese erlaubt es in einer sicheren virtuellen Umgebung ein anderes Betriebssystem als Gastsystem laufen zu lassen.
Virtuell Box lässt sich in einer kleinen Version ohne Verbindungen zur ehemaligen Herstellerfirma Oracle installieren. Benötigt man jedoch in dem gewünschten Gastsystem auch USB Unterstützung, so muss man die Version von Oracle nutzen. Nach dem Start von Virtual Box kann man ein Gast Betriebssystem in einer großen Datei installieren. Dazu muss man natürlich eine große Festplatte mit freiem Speicherplatz (möglichst mehr als 20GB) haben. Dieses läuft dann unabhängig und getrennt von unserem Linux Host-System. Schauen wir uns dass kurz mal an ...
- 3. am PC - (Text liegt noch nicht schriftlich vor)
Wie ist das mit der Sicherheit?
Theoretisch können wir von unserem Host-System in das Gastsystem hinein schauen, aber irgend welche Vorgänge in dem Gastsystem können keine Veränderungen an unseren Linux Host-System durchführen. Haben wir in dem Gastsystem also einen Fehler, Absturz, Hackerangriff o.ä., so können wir das System einfach auf den letzten Snapshot (ähnlich wie bei Timeshift) vor diesem Ereignis zurücksetzen und alles ist wieder so sicher wie zuvor.
Ich hoffe, dass diese halbe Stunde dazu beiträgt, die Scheu vor dem Linux Betriebssystem zu nehmen. Eigentlich geht alles ähnlich wie bei der Installation anderer Betriebssysteme. Wir haben nur den großen Vorteil, dass wir dann ein sicheres und freies System haben, ohne die Lauschangriffe bei einem Windows, was „immer wieder nach Hause telefoniert“.
Darüber hinaus ist Linux auch „nett“ gegenüber anderen Installationen und erlaubt meist auch nach seiner Installation deren Start - wie wir vorhin gesehen haben. Umgekehrt kann man bei Windows Updates oder Installation sicher sein, dass ein entdecktes Linux von Microsoft platt gemacht wird.
Also können wir nur raten: Einfach mal ausprobieren – vielleicht an einem Regentag, wo sowieso nicht viel anderes Interessantes möglich ist …
Bei Fragen können Sie uns gern unter kontakt@aktion-fsa.de schreiben und wir werden versuchen zu antworten.
Mehr zu Problemen mit Windows bei https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchartl.pl?suche=Windows+Skandale&sel=meta
Kategorie[26]: Verbraucher- & ArbeitnehmerInnen-Datenschutz Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3EW
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Erstellt: 2025-01-15 09:51:19
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