01.12.2024 Wir wollen das Internet zurück!

Selbstbestimmt und solidarisch

Wie sich das Internet entwickelt ist kein "Naturphänomen", es ist eine Folge unseres kapitalistischen Wirtschaftssystems. Natürlich freuen wir uns, wenn die Bandbreite etwas besser wird und wir schneller etwas dort finden können. Aber das ist nicht das Wichtigste.

Wir wollen unser Netz zurück!

Wir wollen das Netz gestalten - wir alle und gleichberechtigt! Nicht irgendwelche Milliardäre sollen mit Google, Amazon, Facebook, Apple und MIcrosoft (GAFAM) bestimmen, was wir und wie wir etwas im Netz anschauen. Wir wollen, wie in den frühen 90-iger Jahren üblich selbst Inhalte erzeugen und sichtbar machen und uns darüber gleichberechtigt austauschen.

Das hat sich auch Netzpolitik.org seit Jahren auf die Fahnen geschrieben und fordert:

"An vielen Stellen in Gesellschaft und Politik wird „das Internet“ oder „die Digitalisierung“ als etwas behandelt, dass wir selbst gar nicht beeinflussen können. ... Und wir können nicht mehr tun, als uns mit dem Rettungsring über Wasser zu halten oder Staudämme zu bauen, um uns vor den Gefahren zu schützen oder die wilden Wogen einzuhegen. ... Wir müssen und dürfen es nicht den Konzernen überlassen, die uns Plattformen vor die Nase stellen, die wir nach ihren Gutsherrenregeln nutzen dürfen, während wir dafür mit unseren Daten zahlen."

Auf der Jahreskonferenz der Plattform Privatheit mussten wir erfahren, dass für die Menschen in Brasilien das Internet nur aus Facebook besteht, weil es dem Konzern gelungen ist die Internetprovider zu zwingen ihre Datenpakete kostenlos den Menschen unterzujubeln, so dass die Mehrheit der meist armen Bevölkerung nur diese Inhalte zu sehen bekommt.

Wir haben es selbst in der Hand

Wir können bei uns noch aktiv werden. Wir können Open Source Anwendungen, wie sicher verschlüsselte Messenger nutzen, um ohne Mithörer zu kommunizieren. Wir können selbst Plattformen ins Netz stellen, um uns darüber mit anderen Menschen auszutauschen und Probleme gemeinsam und solidarisch zu diskutieren. Wir machen das auf Mastodon, Diaspora und nutzen Signal, Wire, Session, Element und Bitmessage. Unsere Laptops laufen stabil unter Linux und sind damit sicherer als jeder Windows Rechner. Auch unsere Webseiten laufen auf einem Linux Server und werden über das Open Source Apache Webserver Programm übertragen, wie übrigens die meisten Webserver weltweit.

Man kann was tun - also tun wir was!

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2024/gegen-die-plattformisierung-das-ist-unser-netz/


Kommentar: RE: 20241201 Wir wollen das Internet zurück!

Ist es nicht ziemlich egal, ob der ganze Kram nun unter Linux, Windows oder Multics nach Warzenschweinart läuft? Es kommt ja wohl mehr darauf an, wer die Kontrolle über die großen Plattformen hat. Und was darauf publiziert werden soll und was nicht. Und was zu sehen ist und was eben nicht. Der ganze Verschlüsselungskram der hier immer wieder das große Thema ist, wird dabei ebenfalls enorm überschätzt. Die Technik dahinter ist dabei ziemlich schnuppe.

Hy., 05.12.24 12:41


Kommentar: RE: 20241201 Wir wollen das Internet zurück!

Die Frage ist doch: Wer hat die Macht, und was machen die damit?
Technik allein löst nichts, aber Open Source und dezentrale Systeme geben uns wenigstens die Chance, etwas demokratische Kontrolle zurückzugewinnen. Perfekt ist das nicht, aber immer noch besser, als uns komplett in die Hände von Microsoft, X, Amazon et al zu legen. Lieber mit einer halbwegs demokratischen OS-Community basteln, als nur verwertbares Produkt eines Konzerns zu sein.

Ta., 05.12.24 19:15


Kommentar: RE: 20241201 Wir wollen das Internet zurück!

Punkt zur Kontrolle von Plattformen ist richtig, aber lass uns realistisch bleiben: Die Macht der großen Plattformen wie X/Twitter, Google, Meta basiert auf massiver Kapital- und Politikeinflussnahme. Diese Player agieren global, ihre Interessen stehen über demokratischen Prozessen. Selbst wenn wir sie vergesellschaften wollten, wäre das ein langer und steiniger Weg – und wer garantiert, dass dann nicht andere mächtige Gruppen die Kontrolle übernehmen?
Open Source ist hier kein Allheilmittel, aber es gibt uns zumindest Werkzeuge, um Transparenz und Unabhängigkeit zu fördern. Das allein reicht jedoch nicht, solange die wirtschaftlichen Strukturen, die auf Polarisierung und Profitmaximierung beruhen, unantastbar bleiben. Die Frage ist: Wie schaffen wir es, Kapitalinteressen zu begrenzen und gleichzeitig Raum für echte demokratische Mitgestaltung zu schaffen?

Ta., 21.12.24 11:44


Kommentar: RE: 20241201 Wir wollen das Internet zurück!

Es ist die Lösung, aber es wird nicht geschehen. Nicht, weil es unmöglich ist. Der Grund sind schlicht und einfach die Mehrheitsverhältnisse. Die extreme Rechte (AfD/BSW) profitiert und lebt von den sozialen Medien, so wie sie sind, den Konservativen und Wirtschaftsliberalen (CDU/FDP) ist das Eigentum wichtiger als der Erhalt unserer Demokratie und die Linke (SPD/Link/Grüne) haben das nicht richtig kapiert, was los ist. Oder nur teilweise.

Hy., 21.12.24 13:45


Kommentar: RE: 20241201 Wir wollen das Internet zurück!

Nur auf EU Ebene könnte den Internetkonzernen wirksam politisch begegnet werden. Dass es geht, haben uns die Brasilianer doch gerade im Umgang mit X vorgemacht.

Dr., 21.12.24 13:57


Kommentar: RE: 20241201 Wir wollen das Internet zurück!

Die Wikipedia könnte ein Model für eine selbstverwaltete Plattform sein. Die schaffen das ja seit Jahren irgendwie immer wieder den gröbsten bullshit von ihrer Plattform fernzuhalten. Dafür werden sie ja von der Querfrontseite immer wieder angefeindet.

Hy., 21.12.24 18:29


Kommentar: RE: 20241201 Wir wollen das Internet zurück!

Strikte Regeln, Gemeinwohlorientierung, Transparenz – klingt alles schick. Aber mal ehrlich: Wer soll das durchsetzen? Die EU, wo Rechte und Konservative die Mehrheit haben und Big-Tech hofieren? Oder die Konzerne selbst, die sich vor Lachen kaum halten können, während sie mit ihrem Medien Milliarden scheffeln? Vielleicht ein magisches Gremium, das plötzlich Demokratie über Profite stellt? Bleiben wir realistisch: Solange Macht und Geld den Ton angeben, bleibt das Wunschdenken.
Was bleibt, sind die Mittel, die wir haben – Open Source zum Beispiel. Keine perfekte Lösung, klar. Aber immerhin eine Möglichkeit, das Netz jenseits der Konzernkontrolle ein Stück weit mitzugestalten.

Ta., 21.12.24 21:29


Kommentar: RE: 20241201 Wir wollen das Internet zurück!

Das Problem liegt nicht in Open Source oder kleinen Plattformen – es liegt in fehlender Regulierung und mangelndem politischen Rückgrat. Wer wirklich digitale Souveränität will, muss klare Prioritäten setzen und die Macht von Konzernen wie Meta oder Google begrenzen. Solange auch die vermeintlichen "Linken" und "Grünen" lieber Big Tech hofieren, bleibt das Netz eine Goldgrube für die Kapitalisten und ein Sumpf für alle anderen.

Mu., 21.12.24 22:40


Kommentar: RE: 20241201 Wir wollen das Internet zurück!

Grüne, Linke und SPD haben keine Mehrheiten – aber das ist auch nur ein Teil der Geschichte. Diese Parteien hatten lange genug Chancen, den Grundstein für Regulierungen und digitale Souveränität zu legen, und haben sie vergeigt. Die SPD war jahrzehntelang in Regierungsverantwortung, die Grünen haben sich oft genug als Wirtschaftslobbyisten verkleidet, wenn es um Digitalpolitik ging. Und statt die Macht der großen Konzerne zu brechen, haben sie eher weggesehen oder brav mitgemacht.

Ta., 24.12.24 17:01


Kommentar: RE: 20241201 Wir wollen das Internet zurück!

Open Source ist eine technische Lösung für ein politisches Problem. Das funktioniert nicht.

Hy., 25.12.24 12:24


Kommentar: RE: 20241201 Wir wollen das Internet zurück!

Nicht jeder rennt Mehrheiten hinterher und wartet darauf, dass die Sterne sich perfekt ausrichten. Genau deshalb meinte ich ja, dass wir heute schon mit dem anfangen sollten, was in unserer Macht liegt. Lieber heute Nischen stärken, als morgen komplett von Big Tech abhängig zu sein.

Ta., 26.12.24 12:58


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Erstellt: 2024-12-01 09:55:58
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