Feier zum Geburtstag von Julian Assange
Vor Hunderten BerlinerInnen und noch viel mehr Berlin-Touristen sprachen und feierten am letzten Mittwoch über drei Stunden viele der UnterstützerInnen, die sich unermüdlich für die Freilassung von Julian Assange eingesetzt hatten. Eine tolle Band sorgte für die nötige Stimmung. Es sprachen
- Almut Stackmann
- Thilo Haase
- MdB Sevim Dagdelen
- MdB Andrej Hunko
- Reiner Braun
- Uli Gellermann,
- u.v.a.
Ein Video über fast die ganzen 3 Stunden gibt es hier.
Der Kampf für freie Meinungsäußerung und die Pressefreiheit und gegen die Instrumentalisierung der Justiz gegen politisch Andersdenkende muss jedoch weitergehen. Deshalb verzichten wir jetzt auf die Wiedergabe unserer Bilder, die es auch in unserer Bildergalerie anzuschauen gibt und verweisen ansonsten auf das oben verlinkte Video.
Freiheit für Mumia Abu Jamal und Leonard Peltier!
Mumia Abu-Jamal, 1954 geboren als Wesley Cook in Philadelphia, Pennsylvania, ist ein US-amerikanischer Journalist, Autor und Bürgerrechtler. Er wurde 1982 der Ermordung des Polizisten Daniel Faulkner schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Die Strafe wurde mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft 2011 in lebenslange Haft ohne Revisionsmöglichkeit umgewandelt.
Die Aussagen der beiden Hauptbelastungszeugen wurden nach dem Prozess in Zweifel gezogen. Auf Wikipedia wird seine ganze Geschichte erzählt. Eine Wiederaufnahme des Verfahren bleibt aus formalen Gründen jedoch ausgeschlossen.
Wikipedia schreibt abschließend über ihn: Während seiner Inhaftierung hat Abu-Jamal seine politische Arbeit intensiviert. Erst die Ereignisse verhalfen dem vormals nebenberuflichen Journalisten zu öffentlichem Gehör. Er schrieb im Todestrakt acht Bücher, darunter Live from Death Row über das Leben im Gefängnis und Ich schreibe, um zu leben, ... Auch in Deutschland setzen sich 42 Jahre nach seiner zweifelhaften Verurteilung viele namhafte Persönlichkeiten für die Freilassung von Mumia Abu-Jamal ein.
Leonard Peltier
Leonard Peltier, geboren am 12. September 1944 in Grand Forks, North Dakota, ist ein indianischer Aktivist des American Indian Movement (AIM). Er wurde 1977 trotz umstrittener Beweislage zu zweifach lebenslanger Haft wegen Beihilfe zum Mord verurteilt.
Auch in diesem Fall sind die Aussagen der Belastungszeugen zweifelhaft. Bei einer Zeugin stellte sich später heraus, dass sie zur Zeit des widerrechtlichen Eindringens der 2 später erschossenen Beamten des FBI in das Indianerreservat gar nicht nicht dort war. Wieder vrweisen wir für den Tathergang auf Wikipedia.
Das AIM, die Incomindios Schweiz und die Gesellschaft für bedrohte Völker sehen ihn als Prisoner of conscience, als politischen Häftling. Auch Amnesty International sieht Zweifel am Verfahren und die "politischen Einflussfaktoren bei dem Verfahren" und hat sich, wie auch andere Menschenrechtsorganisationen, wiederholt für seine Freilassung eingesetzt.
Diese zwei bekannten People of Color stehen für die Millionen anderer, die durch eine rassistische Gesellschaft in den USA ausgegrenzt, ausgebeutet und "zur Warnung der Anderen" inhaftiert werden. Über die vielen Anderen berichtete u.a. der Däne Jakob Holdt in seinem eindrucksvollen Buch "Bilder aus Amerika, S.Fischer Verlag, 1977 und er schreibt darin:
"Wir fahren fort, die Kultur in der Dritten Welt zu zerstören, und machen sie ärmer und ärmer. Wir geben mehr Geld für Bücher über die Dritte Welt aus, als wir persönlich an Beiträgen für die Entwicklungsländer leisten. ... Und obwohl die Neger in den USA einigen sozialen Ausgleich erhalten haben, handelt es sich dabei um einen Prozeß, der so langsam verläuft, daß sie erst in etwa fünfhundert Jahren so viel verdienen werden wie die Weißen. ... Die Differenz beträgt also fünftausend Dollar, die die weiße Gesellschaft ihnen durch Unterbezahlung in Form von Extraprofiten geraubt hat. Da es fünf Millionen schwarze Familien in den USA gibt, können wir leicht ausrechnen, wieviel der schwarzen Gesellschaft gestohlen wurde: fünf Millionen multipliziert mit fünftausend Dollar, was fünfundzwanzig Milliarden Dollar Extraprofit für die weiße Gesellschaft bedeutet - mehr als genug, um den Vietnam-Krieg und die Mondprojekte zu finanzieren. Aber in erster Linie wird dies Geld dafür verwendet, einen Luxuslebensstandard für einen sehr kleinen Teil der weißen Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Vier von fünf Amerikanern sind noch nie geflogen oder haben nie in einem Hotel gewohnt. Auf der anderen Seite besitzt circa ein Prozent der Bevölkerung über dreißig Prozent der gesamten Güter in den USA."
Schlimm ist, dass die Zahlen, die er aus seiner Erfahrung der Jahre 1970-77 zusammengetragen hat, sich auch nach 50 Jahren nicht verbessert haben, sondern im Gegenteil die Armut - auch in die weiße Mittelschicht hinein - weiter gewachsen ist. "Fast die Hälfte aller Einkommen konzentriert sich mittlerweile auf die reichen Haushalte – sie erhalten beinahe genauso viel wie alle anderen zusammen. Seit 1970 ist ihr Anteil am Gesamteinkommen um 20 Prozentpunkte gewachsen", schreibt die Hans Boeckler Stiftung und weiter "Diejenigen, die ohnehin nicht viel verdienen, waren die größten Verlierer. Die Einkommen der Armen sind zwischen 2000 und 2014 um 9 Prozent gefallen, die der Mittelschicht um 4 Prozent."
Was also soll gut sein am Kapitalismus der reichen Staaten des Westens?
Mehr dazu bei https://freeassange.eu
und alle unsere Artikel zu Julian Assange https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchartl.pl?suche=Assange&sel=meta
Kommentar: RE: 20240706 Der Kampf geht weiter
Super, daß du Mumia und Leonard Peltier ins Gedächtnis rufst!!!
Si., 07.07.24 00:02
Kommentar: RE: 20240706 Der Kampf geht weiter
Die Verleihung des Vaclav-Havel-Menschenrechtspreises 2024, mit dem weltweit herausragende Menschenrechtsverteidiger geehrt werden, wird ein Höhepunkt der Herbsttagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) sein, die vom 30. September bis 4. Oktober 2024 in Straßburg stattfindet.
Julian Assange wurde explizit zu diesem Ereignis eingeladen und hat die Einladung angenommen.
Er ist heute mit seiner Familie in Frankreich eingetroffen, um am 1. Oktober in Straßburg vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (PACE) auszusagen.
Hier ein kurzes Video der Ankunft in Frankreich:
https://x.com/wikileaks/status/1840701510910349637
Julian Assange wird morgen früh, am 1. Oktober um 8.30 Uhr MESZ an der Anhörung teilnehmen, die vom Rechtsausschuss der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in Straßburg organisiert wird https://pace.coe.int/en/pages/session-202410
Am darauffolgenden Tag, Mittwoch, den 2. Oktober, wird die Versammlung auf der Grundlage eines Berichts von Thorhildur Sunna Ävarsdottir (Island, SOC) eine Plenardebatte und eine Abstimmung zu diesem Thema abhalten.
Al., 01.09.24 07:30
Kommentar: RE: 20240706 Der Kampf geht weiter
The day before PACE’s vote on the resolution, Julian spoke publicly for the first time since his release in June from the UK’s Belmarsh prison.
"I am free today after years of incarceration because I pled guilty to journalism."
PACE’s resolution expresses deep concern that Julian’s unprecedented conviction under the US Espionage Act has caused a chilling effect and a climate of self-censorship affecting all journalists and publishers.
Ut., 21.10.24 13:10
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Erstellt: 2024-07-06 09:42:31 Aufrufe: 842
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