DE | EN
Sitemap | Impressum
web2.0 Diaspora Vimeo Wir in der taz Wir bei Mastodon A-FsA Song RSS Twitter Youtube Unsere Artikel bei Tumblr Unsere Bilder bei Flickr Aktion FsA bei Wikipedia Spenden Facebook Bitmessage Spenden über Betterplace Zugriff im Tor-Netzwerk https-everywhere
25.09.2023 Der "Schweigepapst"

Aus den Geheimarchiven von Papst Pius XII

Gemeint damit ist Papst Pius XII, der sich bis zum Kriegsende nie öffentlich zu den Verbrechen der Nazis geäußert hatte, was der Dramatiker Rolf Hochhut in seinem Stück "Der Stellvertreter" thematisierte. Nun hat der Archivar Giovanni Coco, einer der offiziellen Forscher, die damit beauftragt sind, die Bestände des Vatikanischen Archivs aus der Zeit des Pontifikats von Pius XII. zu sichten und zu ordnen, einen vergilbten Brief vom 14. Dezember 1942 gefunden.

Es war ein Schreiben des deutschen Jesuiten und Nazi-Gegners Lothar König an Robert Leiber, einen deutschstämmigen persönlichen Assistenten von Papst Pius XII. Vor einer Woche wurde der Inhalt des Briefs in der Literaturbeilage des «Corriere della Sera» publiziert. Das Dokument belegt, dass der Papst über die Kriegsverbrechen der Nazis in den Vernichtungslagern Kenntnis hatte.

Nzz.ch zitiert aus dem Brief: «Lieber Freund!», schreibt König, «die letzten Angaben über Rawa Russka mit seinem SS-Hochofen, wo täglich bis zu 6000 Menschen, vor allem Polen und Juden, umgelegt wurden, habe ich erneut über andere Quellen bestätigt gefunden. Auch der Bericht über Oschwitz (Auschwitz) bei Kattowitz stimmt.» Mit «Rawa Russka» (eigentlich Rawa-Ruska) ist eine Stadt im Westen der Ukraine gemeint, vor deren Toren das 1942 fertiggestellte Vernichtungslager Belzec lag.

Da der gefundene Brief nur Teil einer längeren Korrespondenz zwischen den beiden Deutschen war, wird es noch weitere Beweise geben. Dass König den Papst über den Inhalt informierte, ist aufgrund seiner Stellung als persönlicher Assistent des Papstes sicher. Einen Hinweis darauf gibt auch die Weihnachtsansprache des Papstes vom 24. Dezember 1942, in der er erstmals deutlicher von den "Hunderttausenden" sprach, "die ohne eigenes Verschulden, bisweilen nur aufgrund ihrer Nationalität oder Rasse dem Tod oder fortschreitender Vernichtung preisgegeben sind" - ohne die Mörder beim Namen zu nennen.

Erst 2019 hatte Papst Franziskus  beschlossen, dass die Geheimarchive aus der Zeit des Pontifikats von Pius XII. geöffnet werden dürfen. Vielleicht wird man dann auch "irgendwann" mal mehr erfahren über die "Rattenlinien" (auch Klosterrouten genannt), die Organisation der Fluchtrouten für führende Nazis, SS- und Ustascha-Leute nach Kriegende in die Staaten Südamerikas.

Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/feuilleton/pius-xii-und-die-nazis-brisanter-brief-aus-dem-geheimarchiv-ld.1756700


Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3wp
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8534-20230925-der-schweigepapst.html
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/8534-20230925-der-schweigepapst.html
Tags: #PapstPiusXII #Geheimarchive #Brief #Verbrechen #Rechtsaußen #Nazis #Faschisten #Rassismus #KZ #Ausschwitz #Belzec #Rawa-Ruska #RolfHochhut #Stellvertreter #Kirche #Rattenlinie #Südamerika
Erstellt: 2023-09-25 08:26:34
Aufrufe: 195

Kommentar abgeben

Für eine weitere vertrauliche Kommunikation empfehlen wir, unter dem Kommentartext einen Verweis auf einen sicheren Messenger, wie Session, Bitmessage, o.ä. anzugeben.

Geben Sie bitte noch die im linken Bild dargestellte Zeichenfolge in das rechte Feld ein, um die Verwendung dieses Formulars durch Spam-Robots zu verhindern.

CC Lizenz   Mitglied im European Civil Liberties Network   Bundesfreiwilligendienst   Wir speichern nicht   World Beyond War   Tor nutzen   HTTPS nutzen   Kein Java   Transparenz in der Zivilgesellschaft

logos Mitglied im European Civil Liberties Network Creative Commons Bundesfreiwilligendienst Wir speichern nicht World Beyond War Tor - The onion router HTTPS - verschlüsselte Verbindungen nutzen Wir verwenden kein JavaScript Für Transparenz in der Zivilgesellschaft