20230825 Ab 2024 Rezepte nur noch elektronisch

0,6% nutzen e-Rezept

Nicht zu glauben, schon 0,6% aller Patienten lassen sich bei ihrem Arztbesuch ein e-Rezept austellen, auch bei der elektronischen Patientenakte (ePA) sieht es nicht viel anders aus. Seit knapp zwei Jahren gibt es ein e-Rezept und im letzten Jahr Zeit standen 2,75 Millionen eingelösten E-Rezepten insgesamt 462 Millionen Rezepte auf Papier gegenüber.

Wo liegt das Problem?

Nicht ein Problem, sondern es sind viele:

Das e-Rezept gibt es mit einer App auf dem Handy - das will wohl niemand oder keiner hat die passende App.

Das e-Rezept gibt es auch auf der Gesundheitskarte - da gab es aber ein Sicherheitsloch, das erst gestopft werden musste. Nun warten wir auf die nächste Lücke ...

Für die Erstellung eines e-Rezepts braucht ein Arzt mindestens 30 Sekunden für Anmeldung und Zertifizierung, für eins auf Papier nur 5 Sekunden. Wir geben ihm gern noch 5 weitere Sekunden zum Nachdenken, trotzdem summieren sich die zusätzlichen 20 Sekunden x 462 Millionen Rezepte auf viele Frau- oder Mann-Jahre, die bei der angespannten Lage im deutschen Gesundheitswesen nicht zur Verfüngung stehen.

Mit anderen Worten: eigentlich will niemand das e-Rezept, welches ab 1.1.24 der Standard sein soll. Für das Abrechnungswesen der Krankenkasse ändert sich praktisch dadurch auch nichts, denn ab der Apotheke läuft alles bereits elektronisch. Apotheken hatte lange Widerstand gegen ein e-Rezept geleistet, da sie fürchteten, dass ihr Geschäft zu Online-Apotheken abwandern könnte. Diese Angst hat nachgelassen. Fraglich bleibt der Zusatzaufwand in den Arztpraxen und welcher Widerstand im nächsten Jahr von dort zu erwarten ist.

Kommentar: RE: 20230825 Ab 2024 Rezepte nur noch elektronisch

Wir Wähler sind schuld. Wir hätten einfach eine Partei wählen müssen, die das verhindert. Oder wenn es keine gibt, die unsere absurden Positionen vertritt, dann selbst eine gründen, wie ich einmal in einer Diskussion "ermuntert" wurde (durch die Blume hieß das wohl, ich solle den Mund halten).

Am., 25.08.23 09:46

RE: 20230825 Ab 2024 Rezepte nur noch elektronisch

Ich komme gerade aus dem Europäischen Parlament in Brüssel. Zusammen mit anderen Aktiven von WeMove Europe, unseren Partner*innen von European Digital Rights und Vertreter*innen von Ärzteverbänden habe ich eine Petition überreicht, die von über 100.390 Menschen unterzeichnet wurde - *darunter auch von Ihnen.
, Unsere Botschaft war klar und deutlich: unsere medizinischen Daten gehören nicht in die Hände von profitgierigen Unternehmen! Aktivist*innen, die sich als Vertreter*innen von Big Tech und Big Pharma verkleiden, zeigen mit einem überquellenden Aktenschrank mit Petientenakten und einem Vergrößerungsglas den Eifer dieser Konzerne, an unsere Gesundheitsdaten zu kommen.
Um die Aufmerksamkeit unserer Abgeordneten zu gewinnen, gaben wir uns als Vertreter*innen großer Konzerne aus, die es kaum erwarten können, unsere Gesundheitsdaten in die Finger zu bekommen - mehr dazu hier im Video.
Seit Monaten steckt das neue Gesetz in den Verhandlungen fest. Konzerne sollen Zugang zu unseren sensiblen medizinischen Daten bekommen, um sie gewinnbringend zu nutzen. Weil wir Druck gemacht haben, liegt das Vorhaben derzeit auf Eis. ...

Layla, WeMove Europe, 06.09.23 16:06

RE: 20230916 Kosten von eGK und ePA

zum E-Rezept:
Auch das elektronische Rezept, welches bereits seit September 2022 verfügbar ist, wird spärlich genutzt. 13 Prozent der befragten Ärzte stellen keine digitalen Rezepte aus, weitere 7 Prozent gaben keine Auskunft darüber. Rund 75 Prozent stellen in klassischer Manier Rezepte auf Papier aus.
https://praxistipps.chip.de/elektronische-patientenakte-ablehnen-so-verweigern-sie-die-datenspeicherung_157173

Ju., 18.12.23 09:42

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