20221022 Wieder Kabel durchtrennt

Auch in Frankreich Anschläge auf wichtige Kabel

Vor drei Tagen gab es eine massive Störung des Internetverkehrs nachdem in Marseille nachts um 3 Uhr wichtige Glasfaserkabel des Anbieters Free 1337 zerstört wurden. Diese Kabel führten nach Mailand und Barcelona, aber sie wurden auch für den internationalen Verkehr nach Südostasien und Australien genutzt.

Der Anschlag erinnert an das Problem bei der Deutschen Bahn nach der zeitgleichen Zerstörung von Kabeln für den Bahnfunk GSM-R in Berlin und Herne. Doch auch in Frankreich gab es im April dieses Jahres bereits Anschläge, bei denen im Großraum Paris vier Glasfaserstrecken durchtrennt wurden.

Damals wurde auch deutscher Internetverkehr beeinträchtgt, weil auch Leitungen des deutschen Internetknotens DE-CIX betroffen waren. In der Regel sind das aus militärischer Forschung hervorgegangene Internetprotokoll TCP/IP und die zugehörigen Routingprotokolle robust genug, um solche Ausfälle in Sekunden durch andere Wege im vollvermaschten Internet auszugleichen.

Es ist immer nur die Frage, welche Maschen stehen noch zur Verfügung und wie voll wird der Verkehr auf diesen Ausfallstrecken. Mit Problemen auf einem so hohen Niveau musste sich der streng dreinblickende Hindenburg nicht auseinandersetzen - deshalb war die damalige Empfehlung nur dumm und nationalistisch.

Während man im April von etwa 300.000 betroffenen Kunden ausging, waren es nach Einschätzung von Nicolas Guillaume, CEO der Nasca-Gruppe zu der die betroffenen Anbieter gehören, Millionen von Endkunden. Sein Vorschlag, die Netzpläne geheim zu halten, kommt wohl zu spät und wurde scheinbar auch von den Ermittlungsbehörden falsch verstanden, denn diese geben nun keine Auskunft mehr über mögliche Zusammenhänge und Ermittlungsergebnisse.

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