DE | EN
Sitemap | Impressum
web2.0 Diaspora Vimeo Wir in der taz Wir bei Mastodon A-FsA Song RSS Twitter Youtube Unsere Artikel bei Tumblr Unsere Bilder bei Flickr Aktion FsA bei Wikipedia Spenden Facebook Bitmessage Spenden über Betterplace Zugriff im Tor-Netzwerk https-everywhere
04.09.2022 Vier Tote zu viel

Polizeieinsätze mit 4 Toten in einer Woche

Leider mussten wir schon öfter über unverhältnismäßige Polizeigewalt und oft im Zusammenhang mit nichtdeutschen Opfern berichten. Hinzu kommt ebenso oft der Vorwurf eines Racial Profiling, eine indirekten Vorverurteilung von Menschen, die "ausländisch" aussehen.

Die taz stellt nun nach 4 Toten bei Polizeieinsätzen in einer Woche fest: "Wir haben ein Polizeiproblem."

  • In Frankfurt wurde ein wohnungsloser 23-Jähriger am Dienstag vergangener Woche mit einem Kopfschuss von Polizeibeamten getötet.
  • Tags darauf erschoss die Polizei einen 48-jährigen Kölner, der sich gegen die Zwangsräumung seiner Mietwohnung gewehrt hatte.
  • Am Sonntag verstarb ein 39 Jahre alter Mann im Kreis Recklinghausen nach Fixierung und Einsatz von Pfefferspray durch die Polizei – der Mann hatte in einer Wohnung randaliert.
  • Am Montag wurde ein suizidaler 16-Jähriger, der unbegleitet aus dem Senegal geflohen war und in einer Jugendhilfeeinrichtung in Dortmund untergekommen war, mit fünf Schüssen aus einer Maschinenpistole getötet.

Arm, krank, schwarz

Wir wollen uns die Frage verkneifen, warum unter den Opfern kein Cum-Ex Banker war, die unsere Gesellschaft um über 40 Milliarden Euro erleichtert haben. Aber wir wollen fragen, warum in diesen Fällen nicht lieber Sozialarbeiter an Stelle der Polizei tätig geworden sind oder solche zumindest begleitend die Befragungen/Festnahmen organisiert haben.

Und wir wollen an Oury ­Jalloh erinnern, der 2005 in Polizeigewahrsam in Dessau verbrannte. Er dürfte der bekannteste ungeklärte Todesfall durch Polizeigewalt sein.

Auch wenn die Häufung von 4 Todesfällen in einer Woche ein trauriger "Einzelfall" ist, so ist allen Fällen gemeinsam, dass kaum einmal Polizisten für ihr Vorgehen zur Rechenschaft gezogen wurden. Die Autorin des taz Artikel fast das so zusammen: "Stattdessen wird vertuscht und abgewimmelt."

Auch der Spiegel beschäftigt sich mit dem Tod des 16-jährigen Senegalesen und der Bochumer Kriminologe Prof. Thomas Feltes fragt und stellt fest:

  • Warum wurde dort eine Maschinenpistole eingesetzt?
  • Maschinenpistolen gegen psychisch auffällige Jugendliche?
  • Bei solchen Einsätzen sollte immer ein Psychologe oder Psychiater dabei sein.
  • Wenn der Betroffene nichts versteht, ist ein Angriff programmiert.

Entgegen den in der Ausbildung vermittelten Kenntnissen, handeln Polizisten immer öfter nach den Bildern aus den gängigen Fernsehkrimis, dass "Lagen" sofort zu lösen sind. Zuerst überlegen oder gar ein vorsichtiger Rückzug bis zum Eintreffen von speziell ausgebildetem Personal gehört oft nicht dazu.

Mehr dazu bei https://taz.de/Polizeigewalt-in-Deutschland/!5871525/
und https://www.spiegel.de/panorama/justiz/dortmund-kriminologe-kritisiert-vorgehen-der-polizei-bei-toedlichem-einsatz-a-34d74ff9-915f-4107-9af2-b9445f819ebe
und https://www.br.de/nachrichten/bayern/toter-bei-polizeieinsatz-ursache-trotz-obduktion-unklar,T0niOGX


Kommentar: RE: 20220904 Vier Tote zu viel

Gestern kam noch ein Toter dazu, als ein Polizist in Berlin einen Mann erschoss, der gerade seine Frau mit einer Axt zerstückelt hatte.
Die Geschichte wird die BILD erfreuen. War hier eine andere Vorgehensweise möglich? In BILD wird es nicht stehen.

Sö., 04.09.22 22:41


RE: 20220904 Vier Tote zu viel

... und noch einer:
Zum Polizeieinsatz war es bereits am 14. September gekommen. An dem Tag sollte Kupa Ilunga Medard Mutombo von einem Wohnheim für psychisch Kranke im Bezirk Spandau in ein Krankenhaus verlegt werden.
Kupa Ilunga Medard Mutombo geriet in dem Moment in Panik, als er die für die Überführung gerufenen Polizisten in Uniform sah. Als er die Tür seines Zimmers schließen wollte, wendeten die Beamten »massive, brutale Gewalt gegen ihn an, warfen ihn auf den Boden, fixierten ihn«, wie es in einer Erklärung von »Reach Out« heißt. Ein Polizist habe auf dem Nacken des 64jährigen gekniet. Mindestens 13 weitere seien dann hinzugekommen.
Obwohl ein Arzt bereits vor Ort war, habe die Wiederbelebung 20 Minuten gedauert. Nach 3 Wochen im Koma ist er gestorben.
https://www.jungewelt.de/artikel/436193.umgang-mit-psychisch-kranken-tod-nach-polizeieinsatz.html

Le., 09.10.22 10:14


Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3pv
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8134-20220904-vier-tote-zu-viel.html
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/8134-20220904-vier-tote-zu-viel.html
Tags: #Polizeigewalt #RacialProfiling #OuryJalloh #Jugendliche #Sprachbarriere #Psychologen #Psychater #Sozialarbeiter #Tote #Maschinenpistole
Erstellt: 2022-09-04 08:14:02
Aufrufe: 706

Kommentar abgeben

Für eine weitere vertrauliche Kommunikation empfehlen wir, unter dem Kommentartext einen Verweis auf einen sicheren Messenger, wie Session, Bitmessage, o.ä. anzugeben.

Geben Sie bitte noch die im linken Bild dargestellte Zeichenfolge in das rechte Feld ein, um die Verwendung dieses Formulars durch Spam-Robots zu verhindern.

CC Lizenz   Mitglied im European Civil Liberties Network   Bundesfreiwilligendienst   Wir speichern nicht   World Beyond War   Tor nutzen   HTTPS nutzen   Kein Java   Transparenz in der Zivilgesellschaft

logos Mitglied im European Civil Liberties Network Creative Commons Bundesfreiwilligendienst Wir speichern nicht World Beyond War Tor - The onion router HTTPS - verschlüsselte Verbindungen nutzen Wir verwenden kein JavaScript Für Transparenz in der Zivilgesellschaft