07.04.2022 A100 stoppen!

RotGrünRot gegen RotGrünGelb

Schon mehrmals haben wir über den teuersten Autobahnbau im Lande berichtet, der letzte Bauabschnitt der Berliner Stadtautobahn A100 kostet(e) 2 Millionen Euro pro Meter. Der Berliner Senat möchte deshalb auf den noch teureren Abschnitt 17, den Weiterbau über die Spree hinein ins dicht bebaute Friedrichshain verzichten.

Das Verkehrsministerium unter einem FDP Minister möchte den Weiterbau jedoch anweisen. Dazu schreiben uns die Aktiven von Changing-Cities.org:

A100 stoppen!

Eigentlich ist Zeit für “Alles neu” und Frühjahrsputz – und dann kommt die FDP und holt die A100 aus der Kiste mit den Altlasten. Autobahnprojekte gehören für uns schon länger zum alten Eisen, sie in diesem Moment herauszuholen ist mehr als schlechter Stil.

Wir haben viel mehr Lust, uns um zukunftsweisende Ideen und Ziele zu kümmern. Es geht um neue Standards, neue Wege für junge Menschen und die Kontrolle des Erreichten. Die Ankündigung der Staatssekretärin Kluckert aus dem Bundesverkehrsministerium, dass die Planungen des 17. Bauabschnitts nun ausgeschrieben werden, wirkt nicht nur aus der Zeit gefallen, sie ist ein Affront. Die Ampel-Koalition hat ihren Koalitionsvertrag Ende November 2021 verabschiedet. Darin steht: “Wir werden auf Basis neuer Kriterien einen neuen Bundesverkehrswege- und -mobilitätsplan 2040 auf den Weg bringen.” Das ist auch bitter nötig.

Die Planungen der A100 stammen aus den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die Idee einer autozentrierten Stadt hatte Hochkonjunktur in den 50er Jahren – und wird aus gutem Grunde schon lange nicht mehr an Hochschulen gelehrt. Das Gebiet, durch das die A100 führen soll, hat sich seit den 90er Jahren erheblich gewandelt. Das Klima ebenfalls, und zwar unter anderem durch genau diese Politik, die FDP und CDU nun fortsetzen wollen, nur mit dem Etikett “Klima” bzw. “Elektro” versehen.

Während Städte wie Paris gerade den Pkw-Verkehr aus der kompletten Innenstadt verbannen, in den Niederlanden Autobahnen zu Kanälen umgewandelt werden und selbst das Autoland USA den Rückbau von Highways plant, soll Berlin das letzte Opfer einer Politik von Vorgestern werden.
Unzählige Studien beweisen, dass der Bau von neuen Straßen immer zu mehr Verkehr führt. Langfristig sind vor allem Stadtautobahnen meist verstopft
– wie die A100 im Westen der Stadt eindrucksvoll beweist. Das ändert sich auch nicht, wenn die Autos immer mehr Strom aus der Steckdose ziehen
– sie verbrauchen Platz. Der vergossene Beton ist extrem klimaschädlich und die versiegelte Fläche lässt keinen Raum für Wohnen, Grün und
individuelle oder öffentliche nachhaltige Mobilität übrig.

Berlin braucht keine neuen Autobahnen. Berlin braucht endlich eine konsequente Reduktion des Autoverkehrs. Wir nennen es Mobilitätswende: mehr Platz für Menschen auf Gehwegen, Radwegen, auf Grünflächen und in besserem ÖPNV, sichere Wege für Kinder und Platz zum Bewegen. Keine Stadt in Deutschland hat so gute Voraussetzungen dafür, Pkws überflüssig zu machen. Die Berliner SPD mit der jetzigen Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey und die Oppositionsparteien CDU, FDP und AfD sehen das – noch – anders. Wir zeigen ihnen, dass sie falsch liegen.

WANN: Freitag, 8. April, ab 16 Uhr bis ca. 19 Uhr
WO: Invalidenplatz, gegenüber BMDV,

Changing Cities e.V.,
Lychener Straße 74, 10437 Berlin, Germany

Mehr dazu bei https://changing-cities.org/
und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7763-20210909-am-wahltag-geht-es-in-berlin-auch-um-den-autobahnbau.htm


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Tags: #Autobahn #Berlin #A100 #Klima #R2G #RotGrünRot #RotGrünGelb #Weiterbau #Stopp #Baulobby #Westberlin #Stau #Kfz #Irsinn #Natur #FDP #Verkehrsministerium
Erstellt: 2022-04-07 07:45:42
Aufrufe: 1306

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