Schwere Kollateralschäden im Cyberwar
Inzwischen ist es recht sicher, dass der Ausfall der Kommunikation mit dem Satelliten KA-Sat der US-amerikanischen Firma Viasat am Morgen des Beginns der Invasion der Ukraine in Zusammenhang steht.
Da sich die Betreiberfirma nur sehr zurückhaltend äußert, ist es vor allem der deutschen Firma Enercon, dem grössten Hersteller von Windenergieanlagen in Europa, zu verdanken, dass der Angriff überhaupt in die Medien kam. Zur Fernsteuerung der Windparks nutzt das Unternehmen Satellitenkommunikation. Warum ist das eigentlich billiger als die Nutzung der sowieso vorhandenen Verkabelung?
Auf jeden Fall berichtet Enercon, dass am Morgen des 24. Februar bei 5800 Windanlagen in ganz Zentraleuropa die Satellitenverbindung ausfiel. Ziel des Angriffs waren wohl eher die mehreren zehntausend Modems mit Satellitenanschluss zum europäischen Satelliten KA-Sat. Neben den Feuerwehren in Deutschland waren auch Dienste in der Ukraine von der Störung des Satellitensystems betroffen.
Satelliten kann man durch elektromagnetische Impulse endgültig außer Betrieb setzen. Dies war hier nicht der Fall. Also müssen die Angreifer im Satellitensystem schadhaften Code verbreitet haben. Damit besteht die Chance, dass der Satellit bald wieder normal funktioniert. Allerdings sind nach 3 Wochen erst rund 30 Prozent der 5800 Anlagen von Enercon wieder betriebsbereit. Damit wird klar, welche schweren Auswirkungen Cyberangriffe in unserer komplexen Welt haben können.
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Erstellt: 2022-03-21 09:44:23 Aufrufe: 1130
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