29.4.: "... beendet mit dem heutigen Tag ihren bisherigen Kernauftrag"
"Politik ist wie das Wetter - es ändert sich manchmal schneller als erwartet."
Noch im März wurde bei der Verlängerung des Mandats des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan (trotz des Vertrages des US Regierung mit den Taliban über einen Abzug im April) gesagt, dass man "über einen Abzug aus Afghanistan erst nachdenken werde, wenn es die Gegebenheiten erlauben".
Was die "Gegebenheiten" sind, wird wohl in Washington entschieden. Nachdem die USA ihre Truppen innerhalb der nächsten 3 Monate abziehen wollen, bleibt der Bundeswehr ebenfalls nur der Rückzug.
Nicht, dass wir was dagegen haben
Seit Jahren fordern wir den Abzug der ausländischen Truppen aus dem Land, denn der Einmarsch vor 20 Jahren nach 9/11 traf aus politischen Gründen das falsche Land - waren doch die angeblichen Attentätet in der Mehrzahl saudische Staatsbürger. Abgesehen davon, verstößt es gegen jedes Völkerrecht einen anderen Staat zu überfallen, "weil sich dort Verbrecher aufhalten".
Statt "Brunnen bohren" hat die Bundeswehr dort über die letzten Jahre höchstens noch afghanische Miliärs und Polizisten ausgebildet und sich ansonsten in ihren Lagern versteckt. Dafür wurden über 20 Milliarden Euro unserer Steuergelder vergeudet, zusammen mit den Mitteln der anderen beteiligten Staaten, vor allem den USA sind es etwa 1,5 Billionen $.
Der "Erfolg" des Einsatzes dieser Mittel ist militärisch gesehen gleich Null, die Taliban haben in weiten Teilen des Landes (wieder) die Kontrolle, während sich einige Wenige in der Hauptstadt an den "Entwicklungsgeldern" bereichern. Immerhin ist die Bundesregierung bereit, den afghanischen Beschäftigten der Bundeswehr auf Wunsch einen Aufenthalt in Deutschland zu ermöglichen, um diese vor Racheakten zu schützen. Das ist menschlich geboten aber ein absoluter Gegensatz zur Politik der Abschiebungen geflüchteter Afghanen aus Deutschland, selbst, wenn diese hier gut integriert waren oder sogar in Ausbildungsverhältnissen standen (z.B. Sofortiger Abschiebestopp nach Afghanistan!).
Vielleicht sollte das Bundesverteidigungsministerium die frei werdenden Kräfte nutzen, um über die Sinnhaftigkeit der anderen Auslandseinsätze, z.B. in Mali und im Tschad (wo gerade das Militär geputscht und die Regierung abgesetzt hat, die wir dort doch angeblich unterstützen) nachzudenken ...
Mehr dazu bei https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/bundeswehr-afghanistan-abzug-101.html
und https://augengeradeaus.net/category/afghanistan/
und alle unsere Artikel zu Afghanistan https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchartl.pl?suche=Afghanistan&sel=meta
Kommentar: RE: 20210503 Bundeswehr bläst zum Rückzug aus Afghanistan
Krieg verloren!
Sie waren bald zwei Jahrzehnte im Land, doch als der Erfolg ihrer Mission in immer weitere Ferne rückte, ging es nur noch darum, den Eindruck eines Scheiterns zu vermeiden und den Abzug so zu organisieren, dass er nicht zu einem militärischen Desaster wurde. Bilder wie diejenigen des letzten Helikopters, der 1975 vom Dach der US-Botschaft in Saigon startete, sollten sich nicht wiederholen.
https://www.nzz.ch/meinung/afghanistan-der-abzug-der-truppen-ist-eine-historische-zaesur-ld.1614656
Dafür war es ganz schön teuer ..
Merwan, 11.05.21 13:19
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Erstellt: 2021-05-03 08:18:05 Aufrufe: 604
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