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"An" oder "mit" oder "wegen"?Nachdem wir vor fast einem Jahr dazu aufgefordert hatten, mit uns eine Liste der Positiva und Negativa von Corona aufzustellen, kamen schon diverse Tipps, so dass uns das Thema inzwischen zu über 90 Artikeln gebracht hat. Meist ging es um unsere Kernthemen, die Privatsphäre des Einzelnen und die Einschränkung unserer Grundrechte. Interessant waren auch die für uns am Rande liegenden Themen, wie Vereinsamung, der Umgang mit Kindern oder der Vergleich mit anderen Todesarten. Die Neue Züricher Zeitung (nzz) verweist in ihrem Bericht über Tote durch Bewegungsmangel, insbesondere in den entwickelten Staaten auch auf Folgen durch den Lockdown und Ausgangssperren. Bereits 2016 dürften nach einer Studie jährlich weltweit knapp 4 Millionen Menschen an den Folgen von Bewegungsmangel gestorben sein. Die Zahlen für 2020/21 werden sicher nicht darunter liegen, wenn sich Millionen Menschen "wegen" der Ansteckungsgefahr durch Corona nicht nach draußen begeben haben. Bei dieser Nachricht denken wir spontan an den Hollywood Film "Surrogates - Mein zweites Ich" aus dem Jahr 2009: "Im Jahr 2054 leben die Menschen nahezu isoliert und verlassen ihre Wohnungen kaum noch. Humanoide Roboter, künstliche Nachbildungen der Menschen, so genannte Surrogates (Vertreter), nehmen deren Aufgaben ferngesteuert wahr..." Mit "Home Office", Fernunterricht, "Click&Collect", nächtlichen Ausgangssperren und Lockdown nähern wir uns dieser Dystopie stark an. Die Mediziner in der von der nzz zitierten Studie gehen davon aus, dass eine Person dann als körperlich inaktiv gilt, wenn sie sich pro Woche weniger als 150 Minuten bei moderater Intensität (z. B. zügiges Gehen, Schneeschaufeln) oder weniger als 75 Minuten bei hoher Intensität (z. B. zügiges Velofahren, Schwimmen) bewegt. Die Bewegungsarmut ist in reichen Ländern mit inzwischen knapp 40% der Erwachsenen, die als körperlich inaktiv gelten, besonders groß. Der Anteil der "Bewegundarmen" hat sich zwischen 2001 und 2016 verdoppelt. Bei den Todesursachen Herzinfarkt, Hirnschlag, Diabetes, Krebs oder Demenz liegt der Einfluss von körperlicher Inaktivität auf der Hand. Zählt man die Sterberaten dieser Krankheiten zusammen, fragt man sich, warum es keine mit den Corona-Maßnahmen vergleichbaren Forderungen und Förderungen durch die Politik gibt. Wir erinnern uns lediglich an die Forderung von Boris Johnson, der im letzten September(?) jedem Briten empfahl, 2 Pfund abzunehmen, um die Volkgesundheit auch gegen Corona zu stärken. Bei uns werden gerade die Länderchefs gescholten, die durch mehr oder weniger ausgefeilte Modellversuche die Bewegungsfreiheit ihrer Bürger vergrößern möchten. Update 08.04.21: Der Leserkommentar von heute hat uns doch sehr beschäftigt. Denn es stimmt, täglich etwa 80.000 Menschen allein deshalb sterben, weil sie Hunger leiden. Für die Vereinten Nationen ist chronischer Hunger der Zustand einer Person, der eintritt, sobald ihre Energiezufuhr dauerhaft niedriger als 8.800 kJ (= 2.100 kcal) pro Tag beträgt. Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen leiden rund 821 Millionen Menschen weltweit an Hunger (Stand 2017), also etwa jeder neunte (11 %). Und diese Zahl steigt nach leichtem Rückgang um 2010 wieder stark an, obwohl die Hungerbekämpfung in den Milleniumszielen der UNO in vorderster Reihe stand. Unterernährung trägt jährlich und weltweit zum Tod von 3,1 Millionen Kindern unter fünf Jahren bei, was mehr als 45 % aller Sterbefälle von Kindern unter fünf Jahren entspricht (Stand 2013). Teilen wir diese veraltete Zahl aus dem Jahr 2013 durch 365 Tage, so wird die schreckliche Wahrheit des nebenstehenden Bildes deutlich. Noch erschreckender ist die Aussage der Vereinten Nationen, dass auch in fast allen Ländern, wo die Menschen an Hunger sterben, die Lebensmittelversorgung ausreichend eigentlich wäre - "es sei nur eine Verteilungsfrage". Bei dieser Betrachtung ist von einer Änderung der Besitzverhältnisse noch nicht die Rede. Es wäre also noch viel mehr möglich ... It's time to reevaluate our priorities. Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/wissenschaft/bewegungsmangel-fast-jeder-zehnte-todesfall-haengt-damit-zusammen-ld.1609594 Kommentar: RE: 20210406 Hohe Todesrate durch Bewegungsmangel Schlimmer ist, dass sich die weltweite Menschenrechtslage in der Corona-Pandemie deutlich verschlechtert hat. Besonders Frauen leiden unter den Folgen. Auch in Deutschland gibt es Probleme. In., 07.04.21 09:21 RE: 20210406 Hohe Todesrate durch Bewegungsmangel Zum Thema Todesrate: Se., 07.04.21 11:01 RE: 20210406 Hohe Todesrate durch Bewegungsmangel Ja, trauig um die Millionen Hühner und Nerze, aber bedenkt doch auch mal, dass täglich Tausende Menschen an Hunger sterben. Um die kümmert sich kein Gesundheitskabinett, obwohl wir es in der Hand hätten, sie alle ausreichend zu ernähren. Joshua, 08.04.21 12:45 Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3fb Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7601-20210406-hohe-todesrate-durch-bewegungsmangel.html Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/7601-20210406-hohe-todesrate-durch-bewegungsmangel.html Tags: #Corona #Statistiken #Todesursachen #Bewegungsmangel #Fettsucht #Studie #Transparenz #Informationsfreiheit #Gesundheit #Diskriminierung #Ungleichbehandlung #Verhaltensänderung #Gesundheitsdaten #Freizügigkeit Erstellt: 2021-04-06 08:51:54 Aufrufe: 527 Kommentar abgeben |
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