... aufwändig aber möglich
Das wäre der Wunsch von vielen Menschen - das Wissen von Google nutzen und trotzdem verhindern, dass dieser Internetgigant unsere Daten abschöpft. Das Tolle ist, so etwas geht mit etwas Aufwand.
Wie die Neue Züricher Zeitung berichtet, hat dazu ein Züricher IT Entwickler das Projekt "Noogle", ein zusammengesetztes Wort aus "No" und "Google". Weil er rechtliche Schwierigkeiten befürchtete, hat er es inzwischen umbenannt, in "Trooia".
Warum hat er das gemacht?
Er sagt: "... Google, diese übermächtigen Suchmaschine mit Monopolstellung. Google hat über die Jahre die Werbung im Vergleich zu den Suchresultaten immer mehr in den Vordergrund gerückt. Am Anfang standen die Werbeanzeigen noch auf der Seite neben den Suchresultaten, heute stehen sie zuoberst, und man sieht, ohne zu scrollen, oft nur noch Werbung. ... Der durchschnittliche Google-Nutzer unterscheidet nicht zwischen Werbung und organischen Suchresultaten."
Was hat er gemacht?
Google will im Browser Cookies speichern, welche den Nutzer beim Surfen im Netz verfolgen können. Damit kann Google ein persönliches Profil für diesen Nuzer anlegen. Ich muss also verhindern, dass Google bei mir alte Cookies findet und keine ablegen kann. Dazu gehe ich über verschiedene Proxy-Server (ähnlich dem Surfen über das Tor-Netzwerk). Google darf dabei nicht merken, dass seine Cookies nicht (dauerhaft) abgelegt werden, sonst werde ich von Google blockiert.
Wenn das passiert, macht sein Programm folgendes: "... Google versucht aber alles, um einem das Leben schwer zu machen. Manchmal kommen Captcha-Sicherheitsabfragen. Diese Bilderrätsel sind ja dazu gemacht, dass nur Menschen sie ausfüllen können. Aber auch da gibt es automatisierte Dienste. In Indien und anderen Billiglohnländern gibt es Leute, die nichts anderes machen, als Captchas auszufüllen. Wenn einer meiner Server gesperrt wird, kommt schon nach ein paar Sekunden die Captcha-Antwort zurück, so dass er wieder entsperrt wird."
Wie man sieht, ist seine Lösung durch die Nutzung diverser Proxy-Dienste und das Captcha-Lösen nicht kostenlos, aber was tut man nicht alles für die eigene Privatsphäre.
Ist das legal?
Das hat der IT Entwickler nur für die EU untersucht und festgestellt, dass Web-Scraping, also Daten andernorts (über Proxies) abzugreifen erlaubt ist, wenn es keine geschützten persönlichen Daten sind. Google-Suchresultate sind nicht durch das Copyright geschützt.
Außerdem ist Google selbst der wohl größte Web-Scraper ... und genau der ist an meinen persönlichen Daten interssiert. Wir empfehlen stattdessen lieber die Nutzung offener Suchmaschinen - auch damit diese lernen, denn nur, wenn die Alternativen genutzt werden, können sie (irgendwann) an das Wissen von Google herankommen. Leider sind auch die in dem Artikel Überblick über Alternativen zu Google genannten Suchmaschinen meist nicht werbefrei.
Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/technologie/google-anonym-nutzen-wie-ein-zuercher-den-tech-giganten-austrickst-ld.1592202
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Tags: #Google #anonym #Proxy #Captcha #Lauschangriff #Überwachung #DataMining #Datenskandale #Werbung #Verbraucherdatenschutz #Verhaltensänderung #Diskriminierung
Erstellt: 2021-02-12 09:57:42 Aufrufe: 586
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