Staatstrojaner als Schädlinge verfolgen!
Das hat die finnische Firma F-Secure versprochen. Sie will mit ihrer Anti-Schadpogramm-Software aktiv nach dem deutschen Staatstrojaner suchen und ihn deaktivieren. "Wir sind da nicht zur Kooperation mit dem Staat verpflichtet und werden das daher auch nicht tun", sagte F-Secure-Manager Rüdiger Trost wie heise berichtet.
Die Bundesregierung will mit ihren Staatstrojanern künftig auch die Kommunikation von verschlüsselten Messenger Diensten abhören. Dazu wurde das Gesetz zur Quellen-TKÜ entsprechend erweitert, so dass der Verfassungsschutz, der Bundesnachrichtendienst und der Militärische Abschirmdienst (MAD) künftig nicht nur laufende Gespräche via Messenger überwachen darf, sondern auch Botschaften, die per Messenger verschickt werden.
Dies geht wegen der Verschlüsselung der Kommunikation unterwegs nur an der Quelle auf dem Rechner oder Smartphone des Nutzers (Quellen-TKÜ). Dazu sollen Hintertüren in den Programmen genutzt werden. Solche Hintertüren zu schließen und Programme zu melden, die sich an diese Hintertüren heranmachen ist die Aufgabe der F-Secure Software.
Hintertüren werden auch von Kriminellen genutzt, deshalb sollten sie nicht ebenfalls verwendet sondern so schnell wie möglich gemeldet und geschlossen werden. Neben der Nutzung von Hintertüren ist zu befürchten, dass staatliche Stellen mit den Herstellern und Betreiber der Messengerdienste, wie WhatsApp, Abmachungen zum Mitlesen der Kommunikation treffen könnten. Von US-Geheimdiensten ist dieses Vorgehen bekannt, ob deutsche Behörden in diese Richtung Erfolg haben könnten, muss angesichts der transatlantischen Beziehungen bezweifelt werden.
Unsere Forderung bleibt seit 2008, dem Zeitpunkt der (verfassungswidrigen) BKA-Novelle, die mit dem Lauschangriff auf Wohnungen den ersten Schritt zur unbegrenzten Überwachung der Menschen gemacht hat: Hände weg vom Kernbereich des menschlichen Zusammenlebens - unser Zuhause und unsere Kommunikation muss privat bleiben - Smartphone und PC sind Teile dieses Kernbereichs.
PS. De Bilder stammen von unserer Demonstration gegen Massenüberwachung im Jahr 2011 Stoppt illegale Staatstrojaner vom Rathaus Neukölln zum GTAZ in Treptow.
Danke an die Firma F-Secure! ... aber das ist nur eine erster Schritt
Mehr dazu bei https://www.heise.de/news/Sicherheitsunternehmen-F-Secure-will-Staatstrojaner-ausschalten-4938098.html
und ein Video von Digitale Freiheit zum Thema "Systemabsturz: Staatstrojaner" https://www.youtube.com/watch?v=irB9h4jBN_8
Kommentar: RE: 0201025 Anti-Schadprogramm will Staatstrojaner verpetzen
Telekommunikationsanbieter sollen nun auch dazu verpflichtet werden, aktiv dabei zu helfen, Schadsoftware in die Endgeräte der Zielpersonen einzuschleusen.
1. Das ist , wenn überhaupt eine Sache des Staates und nicht der Privatwirtschaft
2. ist das Einschleusen von Schadsoftware verboten - das ist eine Straftat, die da den Menschen in den IT Firmen aufgehalst wird!
Marcel, 05.11.2020 10:11
RE: 0201025 Anti-Schadprogramm will Staatstrojaner verpetzen
Erst im vergangenen Jahr hat SPD Vorsitzende Esken den Einsatz von Staatstrojanern durch Geheimdienste noch kategorisch ausgeschlossen: “Das geht einfach gar nicht.”Dass es jetzt doch geht, begründet die SPD-Parteivorsitzende gegenüber der ARD nun so: „Es geht tatsächlich darum, dass wir auch die manifesten rechtsextremen Netzwerke, die wir in Deutschland haben und die in den letzten 30 Jahren 200 Menschen umgebracht haben, dass wir die auch unter den entsprechenden Verfolgungsdruck setzen können und dafür sorgen können, dass unsere Demokratie gut geschützt bleibt.“
Bei dem Gesinnungswandel spricht man nun offiziell von einem “Kompromiss”. Interessant an diesem Kompromiss ist dabei Folgendes: Die rechtliche Unterscheidung zwischen Quellen-TKÜ und Onlinedurchsuchung ist technisch kaum zu realisieren, zumal sich SPD und CDU/CSU auch noch auf eine erweiterte Form der Quellen-TKÜ verständigt haben: Abgegriffen werden dürfen nach erfolgter Genehmigung der Anordnung auch rückwirkend die ab dem Zeitpunkt der Anordnung auf dem Endgerät gespeicherten Inhalte, wenn sie in diesem Zeitraum als laufende Kommunikation hätten aufgezeichnet werden können (sog. Quellen-TKÜ Plus).
Quelle: Telepolis https://www.heise.de/tp/features/Staatstrojaner-fuer-die-Dienste-ein-Loch-ist-im-Eimer-4944661.html
Also doch eine Onlinedurchsuchung
Joe, 05.11.2020 16:21
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3cp
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Erstellt: 2020-10-25 08:58:07 Aufrufe: 592
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