Unerschütterlicher Glaube an den Heilsbringer Technik
Jetzt haben wir schon 2-mal zur Corona App Stellung genommen, aber die Diskussion über technische Spielzeuge ist scheinbar immer schwer zu bremsen. Viel sinnvoller, aber in den Medien kaum präsent, fanden wir den Vorschlag von DGB Chef Hoffmann die Tarife im Kranken- und Altenpflegebereich auf ein ausreichendes Niveau zu bringen und diese endlich als allgemein verbindlich zu erklären, um Lohndrücker auszuschalten.
Fast so schön war der Vorschlag auf Twitter, den Beschäftigten im Gesundheitswesen für ein Jahr die Gehälter der Abgeordneten zu zahlen und statt dessen die Abgeordneten jeden Abend vom Balkon zu beklatschen.
Aber zurück zur Corona App, deren (geplante) Alternativen von FIfF-Aktivisten verglichen wurden. Sie haben 4 verschiedene Architekturen untersucht
- das europäischen Projekte Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing (PEPP-PT),
- das Decentralized Privacy-Preserving Proximity Tracing (DP-3T),
- die Corona-Datenspende-App des Robert-Koch-Instituts (RKI) und
- einen Vorschlag von CCC-Mitglied Linus Neumann für eine Kontaktdaten-App.
Es soll also zentralisierte, teilweise dezentralisierte sowie eine komplett dezentralisierte Architektur geben. Jede zentralisierte Variante birgt zwangsläufig größte Datenschutzgefahren. Heise schreibt
Das FIfF kommt in seiner Analyse zu dem Schluss, dass die Anonymität der Nutzer von keinem Vorschlag bisher wirklich umgesetzt werde: "Nur, wenn der Personenbezug wirksam und irreversibel von den verarbeiteten Daten abgetrennt wird, kann danach von anonymen Daten gesprochen werden." Doch ein solcher expliziter Trennungsvorgang fehle in allen Vorschlägen.
Für uns ist wieder eines der größten Probleme das der False Positives, denn keines der untersuchten Verfahren habe das Problem von fälschlich registrierten Treffern adressiert, Das können in diese Anwendungen falsch positiv Getestete oder in der Mehrzahl falsch gemeldete Kontaktpersonen sein. Dazu gibt es beliebig viele Beispiele, wie Handys, die in Mänteln zusammen am Garderobenständer hängen, Menschen vor und hinter einer (Schaufenster-) Scheibe u.v.m.
Grundsätzlich schreibt Artikel 25 der DSGVO vor, dass die Erforderlichkeit für eine Datenspeicherung zu beweisen ist. Wenn ein Zweck auch mit "milderen" technischen Mitteln erreicht werden kann, muss das mildere Mittel gewählt werden. Das FIfF kann auch kein konkretes Ergebnis des App-Einsatzes im Verhältnis zu den eingeschränkten Rechten der Bevölkerung sehen, denn ein messbarer Nutzen von Corona-Tracing-Apps ist "überhaupt nicht abschätzbar", da nicht klar ist, wer diese wirklich installieren und auch aktivieren würde.
Die App verpflichtend zu machen wäre ein schwerer Eingriff in die Privatsphäre der Menschen. Der FIfF weist darauf hin, dass selbst im obrigkeits-orientierten Singapur nur 13 Prozent der Menschen die individualisierte TraceTogether-App installiert hatten.
Hinzu käme die Gefahr, dass die App von einigen Infizierten als ein Freifahrtschein angesehen würde. Sie würden sich nicht mehr in Quarantäne aufhalten, denn die andere werden ja gewarnt, wenn sie zu nahe konmen. Wem nützt dann die App wirklich? Eigentlich nur den Software- und IT-Firmen.
Mehr dazu bei https://www.heise.de/newsticker/meldung/FIfF-Aktivisten-Nutzen-von-Corona-Warn-Apps-bleibt-unklar-4702370.html
Kommentar: RE:20200415 Corona-App zum Letzten
Es ist unglaublich wie Angst heute immer noch funktioniert die Menschen dazu zu bringen völlig irrational ihre Grundrechte abzugeben. So eine App ist der Horror. Denn einmal auf einem Mobilfunkgerät, kann man schnell ein update einspielen. Selbst wenn einer der Entwickler jetzt alle Daten anonymisieren würde, könnte man das mit einem Streich technisch wieder anders machen.
Ch., 19.04.2020 10:42
RE:20200415 Corona-App zum Letzten
Sie adressieren die False-Positives nicht und anonymisiert sind die Daten auch nicht.
Nachdem mehrere Landesgesundheitsämter widerrechtlich Infiziertenlisten an die jeweiligen Landespolizeien weitergeleitet haben und das dann bei entsprechend gegenteiliger Anordnung der Datenschutzbeauftragten auch noch zu rechtfertigen versuchten, will jetzt das RKI als Bundesoberbehörde auch noch eine "Datenspende" von den schon verarschten Bürgern haben.
Fe., 20.04.2020 10:46
RE:20200415 Corona-App zum Letzten
ich hoffe ihr werdet nicht krank.
ich verstehe eure krankhafte angst vor dem staat nicht.
der staat rettet grade vielen leuten den arsc.....
habt ihr wohl verge
An., 20.04.2020 17:19
RE:20200415 Corona-App zum Letzten
eure krankhafte angst
das ist eine gehässige überinterpretation. damit schließt du wohl von dir auf andere.
wenn die daten dazu da sind, die kontakte von covid-19-infizierten zu erfassen und diese zu warnen, dann ist das gut. wenn sich als nebeneffekt aber ergibt, dass solche daten dann zu beliebigen anderen interessierten parteien wandern. die aber nichts mit der bekämpfung der epidemie zu tun haben, dann ist das schlecht und die datenerfassung sollte von anfang an unterbunden werden.
In., 20.04.2020 17:33
RE:20200415 Corona-App zum Letzten
ich verstehe eure krankhafte angst vor dem staat nicht.
Die hätte ich nicht, wäre der Staat transparent und würde sich an seine Gesetze und die sich daraus ergebenden Richtersprüche halten.
Das geschieht leider nicht. Und das erschüttert zumindest mein Vertrauen in eben jene staatlichen Institutionen, die jetzt darauf angewiesen zu sein scheinen, daß ihnen vertraut wird.
der staat rettet grade vielen leuten den arsc...
Das ist seine fscking Aufgabe und dafür bezahle ich jeden Monat viel Geld.
Wenn ich dann von eben diesem Staat verarscht werde, der sich nicht an Recht und Gesetz zu halten gedenkt und sich dann auch noch mit windigen Argumenten rausreden will, habe ich tatsächlich keine Lust mehr, mit dem Staat an dem Problem zu arbeiten.
Dann hätte ich gerne meine Steuergelder zurück und schütze mich lieber selbst, dankesehr.
Ich halte mich an das Gesetz, ich zahle Steuern und ich schieße nicht jeden, der auch nur in die Gegend rotzt, aus 10 Metern Entfernung über den Haufen. Dann kann ich vom Staat erwarten, daß mir wenigstens das absolute Minimum an Respekt entgegengebracht wird und meine Bürgerrechte geachtet werden.
Da nimmt's der Staat aber leider nicht so genau mit, da werden schonmal zwei Augen zugedrückt.
Nein Danke, dann halte ich meinen Daumen auf meine Daten und sie sollen sich gefälligst was besseres einfallen lassen. Nehmt halt mal die eine oder andere Milliarde an Steuergeschenken an Großkonzerne und Stiftungen in die Hand und sucht nach anderen Wegen.
Anders ausgedrückt: Der Staat hat bei mir verschissen - übrigens nicht erst seit der Corona-Datenweitergabe.
Fo., 20.04.2020 18:54
RE:20200415 Corona-App zum Letzten
., 20.04.2020 17:
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Erstellt: 2020-04-15 08:08:29 Aufrufe: 2037
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