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02.10.2019 Cyber-Angriffe bis es mal knallt

Auch Cyberwar ist Krieg

Nach dem Abschuss einer amerikanischen Global-Hawk-Drohne über dem Iran, soll das Pentagon als Reaktion einen militärischen Schlag vorbereitet haben. Diesen hatte Donald Trump angeblich in letzter Minute abgebrochen, "weil dadurch Menschen getötet werden könnten".

Stattdessen haben die US-Militärs mit einem Cyberangriff Computersysteme einer "iranische Geheimdienstgruppe", die für die dem Iran zugeschriebenen Angriffe auf Öltanker verantwortlich gewesen sein sollen, angegriffen.  Die New York Times berichtet, dassi der Angriff erfolgreich gewesen sei und "eine Datenbank zumindest zeitweise lahmgelegt wurde".

Aber vielleicht sind die Angriffe auch gescheitert? Bleibt die Wahrheit schon bei "normalen Kriegshandlungen" auf der Strecke, so gibt es im Cyberwar überhaupt keine Gewissheit zu Information von den Beteiligten.

Ist Cyberwar deswegen harmlos?

Keineswegs - im Gegenteil, gerade das verdeckte Handeln im Netz

  • erschwert die Prüfung von Aussagen der Beteiligten,
  • gibt Tritbrettfahrern Möglichkeiten andere militärische Reaktionen zu provozieren,
  • kann durchaus für viele Menschen tödlich sein, wenn wir an Angriffe auf Gesundheitsdaten von Krankenhäuser, Elektrizitätswerke, die Verkehrsinfrastruktur (Eisenbahnen, Ampelanlagen), ... denken,
  • kann militärische Gegenschläge provozieren, denn, z.B. die USA haben einen Cyberangriff als kriegerischen Akt definiert, der nicht nur einen Gegenschlag gegen Computersysteme, sondern letztlich mit allen anderen Waffen, einschließlich Nuklearwaffen, legitimieren würde.

Das oben genannte Beispiel zeigt aber noch etwas anderes: Während bei einem Angriff mit z.B. einem Marschflugkörper demonstriert wird, dass man solche besitzt und wiederholt damit zuschlagen könnte (begrenzt nur duch die wirtschaftliche Potenz diese herzustellen), verliert der Cyber-Angreifer mit dem Angriff diesen Slot, sei es eine Zero-Day-Sicherheitslücke oder die IP-Adressen der genutzten Angriffsbots.

So konnte der iranische Informations- und Kommunikationsminister Mohammad Javad Azari Jahrom nach dem (angeblichen) Angriff sagen: "Sie haben es mit aller Kraft versucht, aber haben keinen erfolgreichen Angriff ausgeführt." Letztes Jahr habe man bereits 33 Millionen Angriffe durch die nationale Firewall abgewehrt.

Diese Aussage zeigt die Problematik von Cyberangriffen - und zwar egal ob diese stattgefunden haben oder nicht. Das erinnert an den Blackout, der im Frührjahr in Venezuela geschehen war. Er kann, wie Telepolis berichtet, Folge einer Panne, einer Sabotage oder eines Cyberangriffs gewesen sein.

Es gibt einige "Cyberwaffen", die gerade durch ihre Anwendung Verbreitung auch in den Händen von Hackern gefunden haben. Das sind z.B. die Ransomware NotPetya und WannaCry. Aber auch der Angriff der US-Geheimdienste mit Stuxnet auf die iranischen Uranzentrifugen wurde nur deshalb bekant, weil Stuxnet auch in anderen Ländern Steuerungssysteme beschädigte.

Mehr dazu bei https://www.heise.de/tp/features/USA-Iran-Vermeiden-Cyberangriffe-zur-Vermeidung-von-Militaerschlaegen-Kriege-4544258.html


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Tags: #Cyberwar #Hacking #Stuxnet #WannaCry #Iran #Trump #SchuleohneMilitär #Atomwaffen #Militär #Bundeswehr #Aufrüstung #Waffenexporte #Drohnen #Frieden #Krieg #Friedenserziehung #Menschenrechte #Zivilklauseln
Erstellt: 2019-10-02 08:47:12
Aufrufe: 1214

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