7 Jahre wurden die Falschen verurteilt
Die Vorratsdatenspeicherung (VDS) ist ja keine "Spaßveranstaltung", mit den Daten wollten die Überwachungsfanatiker ja Straftäter finden. Dass das nicht funktionieren wird und die VDS ein untaugliches Mittel ist, haben wir schon vor 12 Jahren gesagt. Sie ist leicht zu umgehen und die Daten beweisen nur, dass irgendwer irgendeine Verbindung genutzt hat.
Das musste nun auch die dänische Polizei erkennen, denn sie hatte sich auf diese Daten verlassen und hat nun ein großes Problem. Das IT-System der Polizei hat fehlerhafte Daten erzeugt. Dadurch könnte es zu zahlreichen Fehlurteilen gekommen sein, so die Befürchtung. In der Summe geht um 10.700 Prozesse seit dem Jahr 2012, in denen Telekommunikationsdaten angefragt wurden. Es sind auch keine Lappalien, denn in Dänemark dürfen die Daten nur genutzt werden, wenn es sich um Ermittlungen handelt, in denen ein Strafmaß von mehr als sechs Jahren zu erwarten ist.
Was war nun "der Fehler"?
Kurz gesagt, war es die Zahlengläubigkeit, viel genauer lässt es sich nicht sagen, denn man findet beim genaueren Hinsehen Fehler an diversen Stellen. So sind Daten "falsch konvertiert" worden, oft hatten die Provider auch nur "ungenaue" oder "unvollständige" Daten geliefert.
Geht's noch? "Unvollständige" Daten sind grundsätzlich nicht zu verwenden, "ungenaue" Daten kann es binär, also im Computer nicht geben, das sind FALSCHE Daten. Wenn es über 7 Jahre nicht auffällt, dass die Daten "falsch konvertiert" werden, dann sollte man das ganze System wegwerfen! Das fordern wir seit 12 Jahren!
Eine dänische Tageszeitung meint, dass etwa in einem Drittel der Fälle fehlerhafte Daten vorgelegen haben könnten. Bereit im November 2018 sind in einem Polizeibezirk Fehler aufgefallen, aber es hat noch einige Zeit gedauert bis man das Problem anerkannt hat. Nun ist man dazu übergegangen auch die Datenbanken für DNA Daten und für Fingerabdrücke auf Fehler zu überprüfen.
Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2019/vorratsdatenspeicherung-in-daenemark-ein-it-fehler-koennte-zu-falschen-urteilen-gefuehrt-haben/
und unsere Artikel zu anderen False Positives https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchartl.pl?suche=false&sel=meta
Kommentar: RE: 20190716 Fehlurteile durch falsche VDS Daten befürchtet
yes, ich denke, es ist hilfreich, auch beim Castor-Rauxel-Fall (die angeblichen "Chemikalien Terroristen") eine Position zu haben. Ähnliche Szenarien können jederzeit eintreten und Unentschiedene, zB in der SPD von der vermeintlichen Notwendigkeit von VDS überzeugen, trotz KoaVertrag.
Speziell bei dem Fall läßt sich vielleicht sogar ein möglicher Kollateralschaden von VDS ableiten. Es scheint sich abzuzeichnen, daß sich der Verdacht gegen die beiden von Castrop-Rauxel in Luft auflöst, der eine ist bereits aus der Haft entlassen.
Von den bösen Chemikalien wurde nichts gefunden, Reul spricht nur noch von "Kleinstmengen chemischer und biologischer Substanzen", was wahrscheinlich auf 'nen alten KOSMOS-Chemiekasten (böseböse), jedes haushaltsübliche Putzmittelregal und mein Fensterbanker mit Kressesamen zutrifft. Mit VDS gehe ich von weit mehr "falsch-positiven" aus.
Ma., 01.02.23 18:50
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Erstellt: 2019-07-16 10:02:46 Aufrufe: 1079
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