13.10.2009: Virtuelle Überwachung: Briten sollen Verbrecher jagen
Auf 14 Einwohner der Insel entfällt statistisch gesehen eine Kamera. Ob die als Mittel der Abschreckung und Verbrechensverhinderung taugen, steht aber auf einem anderen Blatt.
Nirgendwo gibt es mehr Überwachungskameras als in Großbritannien. Was fehlt, ist Personal. "Internet Eyes" will Bürger einspannen, um Verbrechen zu melden. Dem besten Hilfssheriff winken 1.000 Pfund Belohnung - Datenschützer sind empört.
Ab November sollen sich Briten - aber auch jeder andere EU-Bürger über 18 Jahren - per Internet aktiv an der Verbrechungsverfolgung und -bekämpfung beteiligen. Wer sich auf der gleichnamigen Webseite des Unternehmens registriert, bekommt dazu vier zufällig ausgewählte Überwachungskameras zugeteilt, deren Standort anonym ist.
Wird eine Straftat entdeckt, genügt ein Klick auf den virtuellen Alarmknopf, um eine Mail loszuschicken. Die landet anschließend beim Kamerabetreiber, der sich um alles weitere kümmert. Auch für den Internet-Späher lohnt sich die Echtzeit-Observierung, wer ein echtes Verbrechen meldet, erhält drei Punkte, der erfolgreichste Online-Hilfssheriff 1.000 britische Pfund.
Auch hierzulande mehrt sich die Kritik an der Videoüberwachung. So verabschiedete die 78. Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder erst vor vor wenigen Tagen in Berlin einen Beschluss, der die künftige Bundesregierung auffordert, unter anderem die Überwachung via Kameras einzuschränken.
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Erstellt: 2009-10-13 07:25:11 Aufrufe: 6466
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