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10 Jahre Grundrechte in der EUAls Mitglied der Fundamental Rights Platform (FRA) dokumentiert Aktion Freiheit statt Angst regelmäßig deren Veröffentlichungen, wenn sie unsere Themen betreffen. In den letzten Tagen erreichte uns die Publikation der FRA zum 10-jährigen Jubiläum der Verabschiedung der Grundrechte in der EU. Das Dokument steht in alle Sprachen der EU zum Download bereit. Wir möchten hier auf einige wichtige Passagen in dem Dokument hinweisen. Die Hervorhebungen sind von uns in den Text eingebracht worden und weisen auf wichtige Feststellungen hin. Viele davon sind für uns selbstverständlich - von einigen Staaten in der EU und leider auch manchmal von der Kommission wird dies jedoch anders gesehen. Insbesondere bei der Beurteilung der Vorratsdatenspeicherung hätten wir uns nach den eindeutigen Urteilen des EuGH eine klarere Haltung der FRA gewünscht. An statt des Aufrufs nach Privatsphäre-schonender Speicherung wäre eine Ver(!)-urteilung aller Versuche von Staaten eine anlasslose Überwachung der Kommunikation aller Menschen beizubehalten oder sogar wieder einzuführen angemessen gewesen. Vorwort Offenbar zeichnen sich zwei Tendenzen ab: Auf der institutionellen Seite hat die EU Instrumente eingeführt, um die Grundrechte besser zu fördern und zu schützen. Bei der Umsetzung von Grundrechten vor Ort hingegen gibt es nach wie vor große Defizite, die sich in manchen Bereichen sogar noch vergrößern.
Ein weiterer Meilenstein wäre der Beitritt der EU zur Europäischen Menschenrechtskonvention, wie dies im Vertrag von Lissabon vorgesehen ist. 1. Die EU-Grundrechtecharta und ihre Anwendung durch die MitgliedstaatenNach Maßgabe der Rechtsprechung des Gerichtshofes der Europäischen Union (EuGH) ist die EU-Grundrechtecharta für die EU-Mitgliedstaaten bindend, wenn sie im Anwendungsbereich des EU-Rechts tätig werden. Die Rechtsvorschriften der EU wirken sich unmittelbar oder mittelbar auf das Leben der Menschen in der EU aus. 2. Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung Die EU-Mitgliedstaaten haben bis Ende 2016 keine Einigung über den Vorschlag für eine EU Gleichbehandlungsrichtlinie erzielt. 3. Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und damit einhergehende Intoleranz Auch 2016 waren Flüchtlinge, Asylsuchende und MigrantInnen in der gesamten Europäischen Union rassistischen und fremdenfeindlichen Anfeindungen ausgesetzt. MuslimInnen erlebten zunehmend Feindseligkeit und Intoleranz und viele Roma waren nach wie vor mit Diskriminierung und Romafeindlichkeit konfrontiert. 5. Asyl, Visa, Migration, Grenzen und Integration Über 5000 Menschen sind 2016 bei dem Versuch, Europa mit dem Schiff zu erreichen, ums Leben gekommen, obwohl die Zahl der auf dem Seeweg irregulär eingewanderten Menschen gegenüber 2015 um 60 % auf insgesamt 350.000 im Jahr 2016 zurückging. 6. Informationsgesellschaft, Privatsphäre und Datenschutz Um dieser Herausforderung [verschlüsselter Daten] zu begegnen, ziehen einige Mitgliedstaaten nun Rechtsvorschriften in Erwägung – oder haben diese bereits verabschiedet –, mit denen die Dienstanbieter verpflichtet werden, Verschlüsselungs-Backdoors einzubauen, über die Strafverfolgungsbehörden und Nachrichtendienste auf Antrag auf alle verschlüsselten Daten zugreifen können. Allerdings wurde bereits vielfach zu Bedenken gegeben geäußert, dass diese eingebauten Backdoors eine allgemeine Aufweichung der Verschlüsselung bewirken können, da sie von jeder Person, die über hinreichendes technisches Fachwissen verfügt, gefunden und missbraucht werden können. Dies könnte den Anforderungen des Datenschutzes zuwiderlaufen und gleichermaßen die Sicherheit der Kommunikation und die Sicherheit der über Staaten, Unternehmen und Einzelpersonen gespeicherten Daten beeinträchtigen. 8. Zugang zur Justiz, einschließlich der Rechte der Opfer von StraftatenDie letzten drei EU-Mitgliedstaaten – Bulgarien, die Tschechische Republik und Lettland – haben 2016 das Übereinkommen von Istanbul zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt unterzeichnet. Damit erkennen alle EU-Staaten das Übereinkommen von Istanbul als grundlegenden europäischen Standard an. Mehr dazu im Originaltext bei http://fra.europa.eu/de/publication/2017/grundrechte-bericht-2017-fra-stellungnahmen Kategorie[50]: Mitteilungen Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/2Tt Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6392-20180305-forderungen-der-agentur-fuer-grundrechte-an-die-eu-kommission.html Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/6392-20180305-forderungen-der-agentur-fuer-grundrechte-an-die-eu-kommission.html Tags: #Grundrechte #Menschenrechte #FLüchtlinge #Migration #Einreise #Schengen #Polizei #Geheimdienste #Hacking #Geodaten #FRA #EU #Lauschangriff #Überwachung #Vorratsdatenspeicherung #Videoüberwachung #Rasterfahndung #Datenbanken #Integration #eBorder #Freizügigkeit #Unschuldsvermutung #Dokument Erstellt: 2018-03-05 18:51:57 Aufrufe: 1499 Kommentar abgeben |
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