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26.02.2018 Payment Service Directive öffnet Kontozugriff "für den Handel"

Bankkunden haben künftig "nichts zu verbergen"

"Ich habe nichts zu verbergen" - dieses falsche Argument (denn Jede/r hat seine Privatsphäre) bekommen wir bei Gesprächen auf der Straße oft zu hören. Mindestens diejenigen müssten sich zum Jahresbeginn über die Briefe von ihrer Bank gefreut haben.

Tatsache ist, dass wohl 90% der Bankkunden die Nachricht über die geänderten Geschäftsbedingungen einfach ignoriert haben - so nach dem Motto - die werden schon einen Grund dafür haben. Dieser Grund war u.a. die neue EU Richtlinie (Payment Service Directive, PSD2), die die Banken zwingt, fremden Unternehmen Zugriff auf die Kontodaten ihrer Kunden zu geben.

Die "Payment Service Directive" bricht nun das Monopol der Banken beim Zugriff auf Kontodaten. Bisher waren die Banken die Einzigen, die wussten, wie viel Geld Privatkunden haben und für was sie es in der Regel ausgeben. Damit können sie den Kunden Angebote für Kredite oder Spareinlagen machen. Aber genau da sehen ebay, Paypal, Amazon u.v.a. auch einen großen Markt.

Diese (und im Endergebnis viele weitere Firmen) können nun sehen, was wir auf dem Konto haben und wie wir es normalerweise ausgeben, wenn, ja wenn wir sie dazu ermächtigen. Jede/r wird denken - das macht doch niemand!

Falsch gedacht - denn es reicht das Konto für Zahlungen durch diese Firma berechtigt zu haben und das passiert schnell beim nächsten Einkauf auf deren Onlineplattformen. Wir sind auch sehr gespannt, wie lange es dauern wird bis diese Berechtigung einfach nebenbei in den AGBs (die niemand liest) erwähnt wird.

Da dann künftig für eine geldwerte Transaktion nicht mehr allein PIN und IBAN oder Kreditkartennummer notwendig sein können, muss es zusätzliche "Sicherheitsfeatures", wie eine SMS, ein Fingerabdruck oder ein Gesicht-Scan geben.

Die Banken sind traurig und der (Internet-) Handel jubelt - und die Probleme werden kommen.

Mehr dazu bei https://www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-Regeln-im-Zahlungsverkehr-Was-auf-Bankkunden-zukommt-3940624.html
und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6061-20170605-eu-richtlinie-zum-kontozugriff-von-drittanbietern.htm


Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/2Ti
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Tags: #EU #Richtlinie #PSD2 #Kontozugriff #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #BDSG #Bankdaten #Swift #Zensur #Informationsfreiheit #Anonymisierung #Grundrechte #Diskriminierung #Ungleichbehandlung #HartzIV #Gewerkschaft
Erstellt: 2018-02-26 09:55:16
Aufrufe: 1886

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