Demo: Bürgerfahndung Südkreuz zum Zweiten
Update Dez.2018: Abschlussbericht ist ein Debakel für alle Beteiligten (außer die Industrie, die die gewinne einstecken konnte): Südkreuz Abschlussbericht muss zwischen den Zeilen gelesen werden
Noch immer läuft am Bahnhof Südkreuz in Berlin eine "erkennungsdienstliche" Videoüberwachung. Wir hatten dagegen bereits beim Start am 1. August demonstriert und wollen dies in einem Bündnis mit anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen am Mo., den 27.11.2017 von 16-20 Uhr erneut tun.
Seid dabei!
... hatten wir gerufen und es kamen einige Demonstranten und in den 4 Stunden auch viele Passanten, von denen erstaunlich viele Interesse am Thema Video-Überwachung und -Verfolgung hatten.
Trotz eisiger Temperaturen ging es in den 4 Stunden heiß her - mit Aktionen, Flyer Verteilung, Reden und Musik.
Hier ein sehr schönes Video von der Aktion am Südkreuz Let's Face It (6 Min) von Mandala Vision und dem Filmemacher Gerd Conradt.
Ein Bericht im WDR 5 Morgenecho vom 06.02.2018 über die Gesichtserkennungssoftware vom Bahnhof Südkreuz.
Die Reaktionen in den Medien:
- Netzpolitik.org Bunter Protest beim Aktionstag gegen Videoüberwachung am Berliner Südkreuz
- neues deutschland Biometrie in Berlin - Protest gegen Überwachung am Bahnhof Südkreuz
- RADIO CORAX Über den Testlauf zur Videoüberwachung mit Gesichtserkennung am Bahnhof Südkreuz
- heise online Automatisierte Gesichtserkennung am "Verunsicherungsbahnhof" Südkreuz: Spalier für alle
- rbb24 Demo gegen Videoüberwachung am Südkreuz
- Interview mit Beate Baum über Möglichkeiten unerkannt der Kameraüberwachung und -verfolgung zu entgehen.
Hier die ersten Bilder von dem Aktionstag, die Reden werden noch gesammelt und die Videos müssen noch geschnitten werden.
Lautstark aber leider ohne Lautsprecher, der zwar angekündigt aber dann doch verboten wurde, konnten wir unseren Protest deutich machen. |
Für die Rednerinnen und Redner war es mühsam gegen die monotonen Rolltreppengeräusche und die einfahrenden Züge sich Gehör zu verschaffen. |
Mitten im "Erkennungsbereich" die Beruhigungspille "Keine Angst" - Privatsphäre war gestern ... |
Die ankommenden Reisenden wurde genau gescannt und oft hob sich das Schild "verdächtig". |
Über diesen Passanten war in den umfangreichen Datenbanken von Polizei, BKA, Bundespolizei und in den EU-Datenbanken bereits viel gespeichert. |
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"Musterbürger" und "Kriminelle" werden durch "intelligente" Algorithmen fein säuberlich diskriminiert. In der Rede über "Racial Profiling" konnten wir erfahren, wie sich das für die Betroffenen in der Praxis anfühlt. |
Heute konnte niemand übersehen, das er hier gescannt wird ... |
Schminken gegen Überwachung |
Der 1. Satz bezieht sich wohl nicht auf die USA - dort ist die Gefängnisindustrie ein boomender Wirtschaftszweig. Beim 2. Satz muss man an die Philippinen denken ... |
Die Poster von ENDSTATION |
Unser Infostand heute ganz anonym ... |
Die Band Brass Riot sorgte für die gute Stimmung - das ist in diesem Überwachungsbahnhof auch notwendig. |
So stellt sich die Bundespolizei die Zukunft der Überwachung im Berliner S-Bahnnetz vor ... |
Seit dem 1. August läuft im Berliner Bahnhof Südkreuz ein Pilotprojekt zur automatisierten Gesichtserkennung. Versprochen wird mehr Sicherheit, aber ob diese wirklich durch den Einsatz moderner Technologien erzeugt werden kann, oder dies wieder nur eine Symptom Behandlung gesellschaftlicher Probleme ist, bleibt bisher undiskutiert. Dies soll sich ändern und die breite Facette der Kritik an Überwachung und ihrer schädlichen Auswirkung auf eine freiheitliche Gesellschaft Einzug in den Diskurs finden.
Das ist geplant: Kostenloses Slushy-Eis gegen Überwachung // spannende Redebeiträge diverser Gruppen // eine Lesung gegen Überwachung // viele Infostände mit Material zum mitnehmen // Schminken gegen Überwachung // eine Kunst-Performance (ca. 19:00) // ein großes Gemeinschaftsfoto // Kamera-Dosenwerfen // ein Monitor mit Gesichtserkennung zum Testen // einen Bastelworkshop für Masken zum Schutz vor Kameras // Live Musik von Brass Riot ...
Wir wollen viele sein, seid dabei!
In den Gesprächen zur Vorbereitung unserer ersten Demonstration am 1. August und auch in den Gesprächen mit Reisenden vor Ort haben wir viele Argumente gesammelt, die bereits alle in dem damaligen Artikel zusammengefasst sind. Deshalb hier nur kurz:
- Videoüberwachung verhindert keine Straftaten
- das INDECT-ähnliche System am Südkreuz ist geeignet für Personenerkennung und -Verfolgung
- wieder werden nicht nur die Personen überwacht, von denen eine Gefahr ausgeht sondern alle
- das führt zu Verhaltensänderung und Anpassung
- der Abgleich von Fotos mit den Datenbanken von Ausweisen und Pässen, sowie mit erkennungsdienstlichen Polizeidatenbanken führt in einen Überwachungsstaat
- ...
Unser Motto: Mein Körper gehört mir! - Keine Erfassung und Verwendung biometrischer Körperdaten!
Mehr dazu bei https://endstation.jetzt/aktionstag
und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/events/2107-20171127.htm
und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6104-20170801-buergerfahndung-suedkreuz.htm
Kategorie[26]: Verbraucher- & ArbeitnehmerInnen-Datenschutz Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/2Rd
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6261-20171119-gegen-den-verunsicherungsbahnhof-suedkreuz.htm
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Erstellt: 2017-11-19 10:15:28 Aufrufe: 5681
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