06.11.2017 Der Anti-Anti-Amerikanismus ist "in"?

Wer Amerika kritisiert, soll die Rechten stärken?

Uns ist der Vorwurf bisher nicht gemacht worden, doch Andere haben uns häufiger berichtet, dass sie bei Forderungen nach einer friedlicheren Welt und dem Verweis auf die kriegerische Politik der USA oft eine Antwort erhalten wie "das sagen die Rechten auch".

Ist etwas von vornherein falsch, nur weil es rechte Dumpfbacken nachplappern auf der Suche nach "Argumenten"? Historisch gesehen ist der sogenannte "Anti-Amerikanismus" seit den 68-er Jahren ein Vorwurf auf den die Linken stolz sein dürfen. Ohne die weltweiten Proteste gegen den Vietnamkrieg, gerade auch in den USA selbst, wäre dieser Massenmord nicht zu stoppen gewesen.

Und dann waren da noch Iran (1953), Chile (1972), Nicaragua, Panama und in den letzten beiden Jahrzehnten Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien ... Diese Liste von Kriegen, die in keinem Fall aufgrund eines Angriffs auf das eigenen Land erfolgten sondern nur zur Sicherhstellung eigener Interessen, ist bei weitem nicht vollständig.

Der Begriff "Anti-Amerikanismus" vernebelt, dass es sich weder um die Kritik an Kanadiern oder Lateinamerikanern noch um eine Herabwürdigung der Menschen in den USA handelt, sondern eine Kritik an der neoliberalen Poltik der US-Regierungen ist. Interessanterweise kennt das Bashing gegen Trump in den Medien (oft richtigerweise) keine Grenzen, obwohl er doch der gewählte Präsident ist.

Trotzdem ist es nicht mehr "en vogue" die Verbrechen amerikanischer Regierungen beim Namen zu nennen. Die Gründe dafür untersucht ein Artikel bei Telepolis.

  1. die USA haben uns aus der Hitler-Diktatur befreit (ähm, die Sowjetunion war daran noch mehr beteiligt ...)
  2. die USA-Kritik kommt von den Rechten auch,
  3. "wer auf Amerika schimpft, pflegt damit gerne den eigenen Nationalismus"
  4. der deutsche Antiamerikanismus ist psychologisch vor allem das Produkt einer tiefen narzisstischen Kränkung (Alexander Grau)

Wie pervers diese "Argumente" genutzt werden zeigt z.B. am 10. Oktober 2015 Alexander Neubacher auf Spiegel Online, als er anlässlich der großen Anti-TTIP-Demo in Berlin schrieb: "Bei den TTIP-Protesten sind die Rechten nicht Mitläufer, sondern heimliche Anführer. ..."
Wir haben davon auf der Demo von 250.000 Menschen in Berlin nichts gemerkt, weil es einfach nicht stimmte. Hier sollte mal wieder eine wirkliche Massenbewegung diskreditiert werden.

Mehr dazu bei https://www.heise.de/tp/features/Der-Anti-Anti-Amerikanismus-3876877.html
und https://www.heise.de/tp/features/Der-Anti-Anti-Amerikanismus-3876877.html?seite=2


Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/2QT
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Tags: #USA #Grundrechte #Menschenrechte #Militär #Aufrüstung #Waffenexporte #Drohnen #Frieden #Krieg #Rechtsaußen #Anti-Amerikanismus
Erstellt: 2017-11-06 09:37:19
Aufrufe: 1409

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