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02.10.2017 Kollateralschäden auch im Cyberkrieg

EU-Verteidigungsminister üben Cyberkrieg

Es wurde nicht nur geredet beim Gipfel in der estnischen Hauptstadt Tallinn, nein noch schlimmer. Die Stabsübung "EU Cybrid 2017" simulierte Hackerangriffe auf ein militärisches EU-Hauptquartier und stellte dann die Minister vor die Aufgabe, binnen kürzester Zeit über eine angemessene Reaktion zu entscheiden.

Das war Anfang September nur der Anfang, zur Zeit beginnt mit "EU Pace 17" eine weitere Übung, die sich über mehrere Wochen erstrecken soll und bei der auch mehrere EU-Staaten durch Fake News bedroht werden sollen. Die vermeintlichen "Angreifer sind religös motiviert und werden von einer feindlichen Macht unterstützt". Das Ganze mündet am Ende in die EU-Beteiligung am NATO-Manöver "CMX 17".

Wer die " feindlichen Macht " ist, kann man sich bei einer Übung, die in Tallinn beginnt, gut vorstellen - der Vatikan wird wohl nicht gemeint sein.

Kritiker des Säbelrasselns warnen davor im Verlauf der Übungsserie auch offensive Gegenschläge, sogenannte "Hack backs" durchzuspielen, die auch von deutschen Politikern und Militärs vermehrt in Betracht gezogen werden. So bericht die junge Welt, dass sogar in aktuellen Papieren der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) davor gewarnt wird.

In vielen Fällen könne man die Angreifer nicht einmal zweifelsfrei identifizieren; IP-Adressen und andere Identitätsmerkmale könnten leicht gefälscht werden, warnt die SWP: "Cyberattacken unter falscher Flagge sind keine Seltenheit." Zudem würden Hacker ihre Angriffe gewöhnlich über fremde Server abwickeln. So sei denkbar, dass sie dazu etwa Krankenhauscomputer nutzen. Ein "Hack back" könne dann ebenso gravierende Auswirkungen haben wie "die Bombardierung von zivilen Wohngebäuden" im konventionellen Krieg.

Mehr dazu bei https://www.jungewelt.de/artikel/317791.angriff-der-pixelkrieger.html


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Erstellt: 2017-10-02 08:28:24
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