11.04.2017 "Microsoft gefährdet die digitale Souveränität"

Zero-Day-Lücke in Microsoft Office

und

EU-Experten warnen: Abhängigkeit von Microsoft gefährdet die digitale Souveränität

Was haben Windows und ein U-Boot gemeinsam?
Kaum macht man ein Fenster auf, gehen die Probleme los.

Wieder 2 Warnungen, an denen der Stadtrat von München scheinbar mit geschlossenen Augen vorbei geht, wenn er Linux ab- und wieder M$ Office anschaffen will (Schwarz-Rot in München will zurück zu Windows). Auch die Studie für Open Source in der EU hat man in München wohl nicht gelesen.

Aber der Reihe nach:

  1. Microsofts Office-Paket soll in allen Versionen verwundbar sein. Auch die aktuelle Version Office 2016 ist unter Windows 10 gefährdet, warnen Sicherheitsforscher von McAfee. Schon das Öffnen eines derartigen Dokuments gibt Angreifern die Möglichkeit Schadcode auf Windows-Computern auszuführen. Microsoft ist informiert und arbeitet an einem Sicherheitspatch.
  2. Die EU wird immer abhängiger von der Informationstechnik und zugleich insbesondere von Microsoft. Die IT-Landschaft der öffentlichen Hand in Europa basiere fast ausschließlich auf Microsoft-Programmen. Vor dieser Entwicklung warnen Forscher, IT-Spezialisten und Politiker laut dem Rechercheteam von "Investigate Europe".

Experten überall in Europa warnen vor einer wachsenden Abhängigkeit von Microsoft. Diese führt nicht nur zu ständig steigenden Kosten für die Steuerzahler, sondern blockiere auch den technischen Fortschritt in Behörden und anderen Regierungseinrichtungen. Durch kostenlose oder stark verbilligte Lizenzen für Schulen und Universitäten werden von Microsoft ähnlich zur Drogenszene Abhängigkeiten geschaffen, die dann evtl. ein Leben lang halten können.

Laut dem  früheren IT-Direktor im Bundesinnenministerium, Martin Schallbruch, und jetzigem Manager der privaten European School of Management and Technology (ESMT) könnten die EU-Staaten die Kontrolle über ihre eigene IT-Infrastruktur verlieren. Auch Michael Waidner, Direktor des Fraunhofer-Instituts für sichere Informationstechnik (SIT), erklärt in dem Bericht den Zugang zum Quellcode von Software für unverzichtbar. Sonst gebe es "keine digitale Souveränität". Gerade "in sicherheitsempfindlichen Sektoren" müssten die Behörden in der Lage sein zu testen, "ob Hardware und Software ihrer Informationstechnik nur das tun, was sie sollen und nichts sonst".

So sieht es auch das BSI, dass die Bürosoftware von Microsoft und die damit hergestellten Dateien als "das wichtigste Einfallstor für Cyberattacken" auch in Parlamenten wie dem Bundestag sieht.

Und mit solcher "Problemsoftware" hat Microsoft allein im öffentlichen Sektor in Europa an die 2 Milliarden Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2015/16 erzielt. Nach dem Umkippen der Stadtverwaltung München (s.o.) steht nun die Gendarmerie in Frankreich unter "permanentem Druck", wieder in die Arme von M$ zurückzukehren. Seit 2005 habe die Polizei 72.000 Rechner auf Linux und mittlerweile LibreOffice umgestellt und damit bis 2014 rund 20 Millionen Euro eingespart.

Mehr dazu bei https://www.heise.de/newsticker/meldung/Patch-in-Sicht-Zero-Day-Luecke-in-Microsoft-Office-3679314.html
und https://www.heise.de/newsticker/meldung/EU-Experten-warnen-Abhaengigkeit-von-Microsoft-gefaehrdet-die-digitale-Souveraenitaet-3679559.html
und http://www.investigate-europe.eu/en/new-investigation-europes-dire-dependency-on-microsoft/

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Kommentar: RE: 20170411 "Microsoft gefährdet die digitale Souveränität"

Die Entscheidungsträger sind doch alle auf das Gemeinwohl vereidigte Beamte. Haben die noch nie gelesen, dass das Open Office Format für den Datenaustausch in der EU vorgeschrieben ist?
Microsoft hat wiederholt dies absichtlich ignoriert. Auch die "Erfindung" von .docx war ein klarer Schuss gegen das offenen Austauschformat!
Wie kann man nur einen Wirtschaftsraum mit 300 Mio. Menschen an dieses Unternehmen ausliefern, ohne eine Kontrolle des Quellcodes ...

Marcel, 11.04.2017 09:55

RE: 20170411 "Microsoft gefährdet die digitale Souveränität"

Aufkleber einführen: "Microsoft gefährdet Ihre Gesundheit" - dann Schockbilder von mit Ransomware verschlüsselten Verzeichnissen.

H., 11.04.2017 11:42


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Tags: #Microsoft #Informationsfreiheit #Zensur #Linux #Datenschutz #Datensicherheit #OpenSource #Anonymisierung #Verschlüsselung #Verbraucherdatenschutz #Hacking #Trojaner
Erstellt: 2017-04-11 08:33:58
Aufrufe: 1952

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