Datenschutz im öffentlichen Nahverkehr - heute der VBB
Wir hatten im Dezember darüber berichtet, dass die elektronische "FahrCard" der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), entgegen der Versicherung doch persönliche Daten speichert. Die beide Berichte darüber:
In Kurzzusammenfassung:
- Auf der Karte wird von den Lesegeräten im Bus der Zustiegsort gespeichert.
- Bis zu 10 der letzten Fahrten sind im Speicher. Das sind persönliche Bewegungsprofile.
- Mit einer simplen App lässt sich der Speicher von Jedermann/frau auslesen, die ihr Smartphone an der Geldbörse mit der Fahrcard vorbeiführt..
- Außerdem ist die Registrierung im Bus ein zeitraubender Prozess, der im täglichen Einstiegsstress nur zu Warteschlangen und Verspätungen führen kann.
Die Webseite der BVG schweigt sich über diese Probleme weiterhin aus und man liest dort weiterhin, es sei weder technisch noch organisatorisch möglich, Bewegungsprofile zu speichern. (Das ist aus der Sicht der Lesegeräte in den 900 Bussen wohl richtig, kann man nur hoffen ;-))
Nun soll endlich eine Software vorhanden sein, wenigstens die illegal gespeicherten Daten zu löschen, um nicht weiterhin zu Schere greifen zu müssen.
Mehr dazu bei https://www.datenschutz-notizen.de/datenschutz-im-oeffentlichen-nahverkehr-heute-verkehrsverbund-berlin-brandenburg-2513992/
Update 14.05.2016: Mitteilung des Berliner Datenschutzbeauftragten:
Unabhängig von der noch andauernden Prüfung können wir Ihnen aber Folgendes mitteilen: Die VBB-fahrCard soll nur dem Nachweis dienen, dass der Kunde bzw. die Kundin über ein gültiges Abonnement verfügt. Da über die VBB-fahrCard keine streckenabhängige Tarifierung erfolgt, war die (unbeabsichtigte) Erfassung der Transaktionsdaten folglich für die Aufgabenerfüllung des VBB bzw. der beteiligten Verkehrsunternehmen nicht erforderlich und damit unzulässig.
Klar sind inzwischen die Kosten für das fahrCard-Projekt, die sich für die BVG immerhin auf mittlerweile 7,2 Millionen Euro und den VBB auf 8,5 Millionen Euro summieren. In dem Projekt war die Implementierung der Funktion nie aufgetaucht, im Lastenheft war sie nicht gefordert. Haben die Programmierer auf eigene Kappe Mehrarbeit geleistet? Das glaubt wohl niemand. (https://netzpolitik.org/2016/nicht-egal-berliner-verkehrsbetriebe-spielen-datenschutz-panne-bei-elektronischem-fahrausweis-weiter-herunter/)
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Erstellt: 2016-02-27 10:01:56 Aufrufe: 1820
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