"Brute Force" - knacken und fälschen
Erich Möchel berichtet bei fm4.orf.at ausführlich über die Mühen des EU-Ministerrats, welche konkreten Maßnahmen denn nun geplant sind, um den geforderten "Zugang zu einer Verschlüsselung" zu erhalten. (Über die Sinnlosigkeit solcher Bemühungen hatten wir berichtet.)
Die Anstrengungen des Ministerrats richten sich gegen eine vertrauliche Kommunikation mit Facebook, Google, Apple, u.a. Insbesondere die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei Apple u.a. ist denen ein Dorn im Auge. Großbritannien hatte sogar Notstandgesetze bemüht, um die VDS in ihrem Land "zu retten".
Die Verstaatlichung vor allem der Zertifikatsvergabe hätte das "Problem der Verschlüsselung" natürlich insofern gelöst als https-Verbindungen, dann mit gefälschten Zertifikaten unterlaufen werden können.
Bei einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung hilft dann nur noch "Brute Force", also das Ausprobieren aller möglichen Passworte - und das kann dauern, jedenfalls wenn man genügend lange Passworte mit Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen nutzt (Länge > 12 Zeichen).
Da will der Gesetzgeber ansetzen, denn bis jetzt sind nur Telekoms und andere Provider von Internetzugängen dazu verpflichtet, Verbindungen ihrer Kunden für staatliche Organe "aufzusperren" - das soll künftig auch die Anbieter sozialer Netzwerke gelten, wie auch immer man diese dann definieren will. (Warum sollte eine Suchmaschine ein soziales Netzwerk sein? Aber auch Google will mehr sein und wird es wohl leider auch ...)
Mehr dazu in dem interessanten Beitrag bei http://fm4.orf.at/stories/1753327/
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Kommentar: RE: 20150202 Überwachungspläne des EU-Ministerrats
Dazu passt die Überschrift: Willkommen im Gesinnungsstrafrecht (s. https://www.lawblog.de/index.php/archives/2015/02/04/willkommen-im-gesinnungsstrafrecht/ ) Alle verdächtigen und überwachen ist keine Lösung sondern führt zur Abschaffung unserer Demokratie. Das wusste auch der frühere Innenminister und Verfassungsrichter Ernst Benda als er sagte: "Einen Staat, der mit der Erklärung, er wolle Straftaten verhindern, seine Bürger ständig überwacht, kann man als Polizeistaat bezeichnen. Den Polizei- oder Überwachungsstaat wollen wir nicht." (s. http://www.tagesschau.de/inland/meldung24102.html und http://www.tagesschau.de/inland/meldung24404.html )
Jochen, 14.02.2015 19:21
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Erstellt: 2015-02-02 11:33:25 Aufrufe: 1617
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