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29.07.2013 Für menschenwürdige Haftbedingungen

„From Dachau with Love“

Gern veröffentlichen wir die Pressemitteilung des bundesweiten Netzwerk gegen die Todesstrafe & Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal. Auch wir fragen uns, warum sich in den USA jeder 100.000 Bürger in Haft befindet. Die USA halten weltweit 25% aller Inhaftierten in ihren (meist privatisierten) Gefängnissen (bei einem Welt-Bevölkerungsanteil von etwas über 5%). Wir glauben nicht, dass in den USA 5-mal mehr Kriminelle wohnen als anderswo.

„Begreift, …dass Menschen sterben, die gerettet werden
könnten, und dass weitere Generationen sterben oder ein armseliges, verstümmeltes Halbleben leben werden, wenn ihr nicht handelt.“

George L. Jackson, ehemaliger Black-Panther-Aktivist
(23. September 1941, von Wärtern im Gefängnis erschossen am 21. August 1971)

Das bundesweite „Netzwerk gegen die Todesstrafe“und das „Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal“wünschen dem kalifornischen Gouverneur Edmund Brown einen angenehmen und interessanten Aufenthalt in der Bundesrepublik, u.a. in der Gedenkstätte des KZ Dachau, und fordern ihn auf, aus der Geschichte zu lernen, und umgehend nach seiner Rückkehr in die USA für menschenwürdige Haftbedingungen in Kalifornien zu sorgen.

Wir begrüßen den kalifornischen Gouverneur Edmund Brown, seine Ehefrau Anne Gust Brown und deren Begleitung. Wir begrüßen sehr, dass er sich nicht nur für
deutsche Verhältnisse 1848 –zu Zeiten der Emigration seines Urgroßvaters
–interessiert, sondern auch für die jüngere deutsche Geschichte. Das jedenfalls
glauben wir, seinem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau entnehmen zu können.

Noch mehr würden wir es jedoch begrüßen, wenn der Besuch in Dachau Gouverneur
Herrn Brown dazu veranlassen würde, umgehend nach seiner Rückkehr in die USA für menschenwürdige Haftbedingungen in den ihm unterstellten Haftanstalten zu
sorgen, Isolationshaft aufzuheben, die richterlich verfügten Entlassungen von
über 9.000 Häftlingen anzuordnen, den Gefangenen angemessene medizinische
Versorgung zukommen zu lassen und die Zwangssterilisationen von weiblichen
Gefangenen zu beenden. Und sich darüber hinaus für die Abschaffung der
Todesstrafe, die Abschaffung der lebenslangen Haft sowie gegen die derzeit in
den USA aktuelle Welle der Massen-Einkerkerung einzusetzen.

Vor mehr als 43 Jahren unterzeichnete der inhaftierte Black Panther Aktivist
George Jackson seine Briefe aus dem kalifornischen Gefängnis St. Quentin mit
„from Dachau with love“(aus Dachau, in Liebe).

Das Konzentrationslager Dachau existierte vom 22. März 1933 bis zur Befreiung
durch US-amerikanische Truppen am 29. April 1945. Anfangs diente es
ausschließlich als KZ für politische Gefangene. Unter anderem daher die
Anspielung Jacksons auf dieses düsterste Kapitel der deutschen Geschichte. Vor
allem aber wollte er mit diesem provokativen Grußauf die unmenschlichen
Haftbedingungen aufmerksam machen, denen er und Tausende weitere Gefangene
ausgesetzt waren.

Heute sind die Haftbedingungen in Kalifornien in den USA noch viel schlechter
als vor fast einem halben Jahrhundert. Mehr als 80.000 Gefangene landesweit sind
lang anhaltender Isolationshaft ausgesetzt, was laut vieler
UN-Menschenrechtsinstitutionen den Tatbestand der Folter erfüllt. Das veranlasst
derzeit ca. 30.000 Gefangene in kalifornischen Haftanstalten, die
Nahrungsaufnahme und teilweise auch die Zwangsarbeit zu verweigern.

In Kalifornien findet somit derzeit die größte Knastrevolte in der Geschichte der Menschheit statt.

Und Gouverneur Edmund Brown ist der Mann, der für die Ursachen dieses Streiks
die politische Verantwortung trägt.

Wir fordern Sie auf, Gouverneur Edmund Brown, setzen Sie ein Beispiel. Die
unmenschlichen Haftbedingungen in Dachau wurden seinerzeit von der US-Armee auf den Müllhaufen der Geschichte verbannt. Dasselbe sollte nun mit den
untragbaren Haftbedingungen in den Gefängnissen der USA  – vor allem in
denen im von Ihnen regierten Bundesstaat Kalifornien – geschehen. Handeln
Sie! Machen Sie diesen Haftbedingungen ein Ende!

Bundesweites Netzwerk gegen die Todesstrafe und Bündnis Freiheit für
Mumia Abu-Jamal

www.freiheit-fuer-mumia.de


Kommentar: RE: 20130729 Für menschenwürdige Haftbedingungen

der kalifornische Hungertreik tritt in die entscheidende Phase - mehr und mehr Gefangene fallen in die Bewusstlosigkeit. Der Rest führt den Kampf aber unbeirrt weiter fort. Der US Supreme Court hat dem Bundesstaat diese Woche ein paar Ohrfeigen gegeben und nun schickt Kalifornien einen Sekretär, um mal ein wenig Gesprächsbereitschaft anzutäuschen. Wenn jetzt noch mal richtig Druck kommt, haben die (überlebenden) Gefangenen eine Chance, endlich zu gewinnen.

Könnt ihr bitte (trotz Sommerpause) eure FB und anderen Social Media nutzen, dem etwas mehr Öffentlichkeit zu bringen? Es wäre schön, so etwas nicht nur zu "liken", sondern die Infos selbst immer mal wieder in euren Profilen und entsprechenden Gruppen zu posten, damit es mehr Menschen wahrnehmen und selbst aktiv werden.

Sally, 03.08.2013 18:08


 RE: 20130729 Für menschenwürdige Haftbedingungen

heute wurden sieben AktivistInnen festgenommen, die sich für mehrere Stunden an den Haupteingang des Elihu M. Harris State Building's im Zentrum Oaklands angekettet haben. Sie unterstützten mit dieser Aktion die Forderungen der hungerstreikenden Gefangenen im US Bundesstaat Kalifornien, die sich bereits in der 5. Woche (!) ihres Kampfes gegen Isolationshaft und andere brutale Haftbedingungen befinden.

weitere Informationen auf Indymedia: CA Hungerstreik: 7 Festnahmen in Oakland http://de.indymedia.org/2013/08/347420.shtml

Sally, 05.08.2013 19:29


RE: 20130729 Für menschenwürdige Haftbedingungen

Mumia Abu-Jamal ,der afroamerikanische Journalist und Schriftsteller, ist bereits über 32 Jahre in Gefangenschaft. Er wurde in einem von Rassismus, Klassenjustiz und politischer Repression bestimmten Verfahren für einen untergeschobenen Mord ohne haltbare Beweise zum Tode verurteilt. Das löste mehrere Jahrzehnte heftiger politischer Auseinandersetzungen aus, in deren Folge nicht nur die Hinrichtung des ehemaligen Black Panthers verhindert werden konnte, sondern auch die Todesstrafe und die Masseninhaftierung in den USA generell in die Kritik gerieten.

Bitte unterschreibt die Petition : www.bring-mumia-home.de

Joe, 29.08.2014, 7:12


 

 

 


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Tags: #AbuMumiaJamal #Todesstrafe #Gefaengnisindustrie #Pressemitteilung #Polizei #USA
Erstellt: 2013-07-29 06:53:24
Aufrufe: 3029

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