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Pressemitteilung zum europaweiten Aktiontag gegen INDECTEuropaweiter Aktionstag gegen INDECT am 20. Oktober- Kundgebungen und Aktionen in vielen deutschen und europäischen Städten gegen eine neue Überwachungs-Technik - Seit 2009 wird dieses EU Forschungsprojekt vorangetrieben. Aktion Freiheit statt Angst e.V. befürchtet, dass nach dem für 2013 erwarteten Ende des Projekts die Ergebnisse, die dabei entwickelt wurden und nur in Testumgebungen erprobt werden konnten, auf die Menschen in der EU losgelassen werden. (1,2) Was macht INDECT so gefährlich?Das Ziel von INDECT ist es, durch den Einsatz von "intelligenter" Videoüberwachung Bedrohungen zu erkennen bevor sie in die Tat umgesetzt werden. INDECT verbindet Daten aus dem Internet (Social Networks, Suchmaschinen, Foren usw.) und aus staatlichen Datenbanken mit den bereits genannten Kamerabeobachtungen. Ziel des Projektes ist es, zu wissen, was potenzielle Straftäter tun, bevor sie es tun. Dazu soll das System INDECT möglichst "alles" wissen und greift dabei auf die verschiedenstem Ressourcen zu. Im Internet werden personenbezogene Daten in sozialen Netzwerken, auf Spieleplattformen und allgemein durch Analyse des Netzverkehrs mittels automatisierter Suchroutinen untersucht. Zum Aufspüren von Gewalt oder "abnormalem Verhalten" in Bild und Ton wird automatisch die Sprache in Chats analysiert. Aus einer anschließenden Kontextanalyse dieser zwar vielen aber unvollständigen Daten soll abgeleitet werden, wer wir sind, wo wir arbeiten und mit wem wir befreundet sind. Daraus soll dann gefolgert werden ob wir uns normal oder abnormal verhalten. Diese Daten werden verbunden mit unserem Verhalten in der realen Welt. Auf der Straße werden wir durch ein mobiles städtisches Überwachungssystem ("Mobile Urban Observation System") und fliegende Kameras, so genannte "Unmanned Aerial Vehicles" (UAV) beobachtet. Die UAV werden künftig in der Lage sein, verdächtige, bewegliche Objekte automatisiert und eigenständig sowohl identifizieren als auch verfolgen zu können. Überwachungskameras haben heute bereits Auflösungen, die es erlauben unsere biometrischen Daten zu erkennen und auszuwerten und sind damit in der Lage Bewegungsmuster von einzelnen Personen zu erstellen. (3) Über INDECT aufklären und das Projekt "beerdigen"Bei bisherigen Protesten gegen Überwachungsgesetze - so bei Vorratsdatenspeicherung, Internetsperren und ACTA - kam die Kritik der Zivilgesellschaft erst nach der Initiative der Gesetzgebung. Diesmal aber wollen die Aktionsbündnisse frühzeitig auf die Gefahren hinweisen, zum einen, um möglichst viele Menschen aufzuklären bevor unsere Freiheitsrechte außer Kraft gesetzt werden und zum anderen, damit nicht erst, wie im Fall der Vorratsspeicherung Hunderte von Millionen Euro für technische Ausrüstung vergeudet werden, die nach einem zu erwartendem Verbot durch das BVerfG entweder "sinnlos Strom verbrauchen" oder sogar wieder einmal zur Umgehung des Verbots eingesetzt werden. (4)
Bei allen Massendatenabgleichen und statistischen Verfahren zur Beurteilung einer Gefährdung wächst die Gefahr von falschen Verdächtigungen. Je mehr Daten erhoben und verknüpft werden, desto mehr Menschen werden fälschlicherweise ins Fadenkreuz geraten. Gleichzeitig steigen die Chancen von tatsächlichen Kriminellen dem Raster zu entgehen. Dies wurde vom US-amerikanischen Sicherheitsexperte Bruse Schneier kürzlich eindrücklich am Beispiel der US-No-Fly-Lists nachgewiesen. (5) Kategorie[18]: Pressemitteilungen Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/1Wj Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/3193-20121015-europaweiter-aktiontag-gegen-indect.html Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/3193-20121015-europaweiter-aktiontag-gegen-indect.html Tags: #Pressemitteilung #europa #Aktiontag #INDECT #Videoueberwachung #Polizei #Geheimdienste #Verhaltensaenderung #Anpassung Erstellt: 2012-10-15 10:34:12 Aufrufe: 3447 Kommentar abgeben |
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