Steht die Patientenkarte vor dem Aus?
Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ist nach Ansicht der am Projekt beteiligten Ärzte in der Modellregion Bochum-Essen gescheitert.
„Nach den vorliegenden Erkenntnissen erschließt sich für keinen der Testärzte der Mehrwert der elektronischen Gesundheitskarte”, sagt Hans-Peter Peters, Bochumer Urologe und ärztlicher Projektleiter in der Testregion Bochum-Essen. Die Gesundheitskarte wurde seit über zwei Jahren in 24 Praxen der beiden Städte getestet.
„In unserer Testregion ist das elektronische Rezept gestorben”, sagt Peters. Schuld daran sei vor allem die mangelnde Geschwindigkeit bei der Datenverarbeitung. Bei einem einwandfrei funktionierenden System dauere das Ausstellen eines Rezepts 30 Sekunden, bei vielen Kollegen dauere es mehr als zwei Minuten, sagt Peters. Benötige ein Patient mehr als ein Medikament, verdoppele oder verdreifache sich die Zeit der Rezeptausstellung. Das sei im Alltag völlig inakzeptabel. „Nicht auszudenken, was passiert, wenn die Gesundheitskarte bundesweit eingeführt wird und an einem Montagmorgen 3,5 Millionen Menschen in die Praxen strömen”, so Peters.
Aus datenschutzrechtlicher Sicht ist die Gesundheitskarte ebenfalls weiter heftig umstritten. Bei einer Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestages konnten die Vertreter der bei der Planung federführenden Firma Gematik nach Angaben von Teilnehmern nicht glaubhaft machen, dass das System keine Sicherheitslücken aufweist.
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Erstellt: 2009-06-01 08:41:46 Aufrufe: 3047
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