27.05.2009: Kritiker von Internetsperren werden zensiert

2 Wochen vor der Europawahl sind mit den Grünen und der Piratenpartei erstmals Parteien auf den Index der "jugendgefährdenden Webseiten" gesetzt worden weil sie sich gegen Internetsperren geäußert haben.

 In der Schwarzen Liste des Filteranbieters JusProg e.V. finden sich massenhaft alternative Medien wie beispielsweise Telepolis, das Chaos-Radio und der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung oder die Nachdenkseiten, die offensichtlich nach Einschätzung der Hamburger Jugendschützer nicht für Jugendliche geeignet sind. Auch die Internetseiten der Grünen und der Piratenpartei sind nach Einschätzung von JusProg jugendgefährdend. Ein Filter, der jedoch die Informationen einzelner Parteien unterdrückt, wäre  ein Verstoß gegen das Parteiengesetz, welches in §5 die Gleichbehandlung aller Parteien einfordert.

Kurioserweise stehen hinter JusProg  zwei der größten deutschen Internet-Erotikanbieter. Vorstandsvorsitzender des Vereins ist Mirko Drenger, seines Zeichens Geschäftsführer der Fundorado GmbH, einer Tochtergesellschaft der freenet AG und der ORION Versand GmbH & Co. KG. Fundorado bezeichnet sich selbst als "Branchenprimus" für Sex- und Erotikangebote im Internet.

Ob die Familienministerin schon weiß, mit wem sie jetzt Hand in Hand für Internetsperren kämpft?

Mehr dazu bei http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30391/1.html

Kommentar

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