04.04.2009 Lidl führte geheime Krankenakten

Lidl führte geheime Krankenakten

Durch einen Zufallsfund in einer Mülltone wurde jetzt bekannt, dass der Discounter Lidl  die Krankheiten von Mitarbeitern laut SPIEGEL-ONLINE-Informationen in firmeninternen Unterlagen festgehalten hat.

Das Unternehmen hat die "Gründe der Krankheiten" seiner Mitarbeiter systematisch protokolliert und festgehalten. So stand dort z.B. "Will schwanger (werden). Befruchtung nicht funktioniert" oder "ist in stationärer Behandlung in Neurologischer Klinik".

Bei Datenschützern und Gewerkschaftlern sorgen die Formulare für Empörung. So wundert sich der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, über derartige Notizen. "Dass jemand sich einer Operation unterzogen hat oder beim Psychologen war, das sind alles hochsensible Daten.

Über die schweren Datenschutzverletzungen  gegenüber seinenArbeitnehmern hinaus wird dieser Fund Lidl in Bedrängnis bringen, weil in den weggeworfenen Papieren Betriebsinterna, wie die Namen, Personalnummern und Überstundenkonten von mehr als 600 Verkäuferinnen und Verkäufern, Kündigungsschreiben von Mitarbeitern, Personalstammblätter mit Adresse, Telefonnummer und dem Gehalt einzelner Lidl-Kräfte, Aufhebungsverträge, Arbeitszeugnisse, Spesenabrechnungen, Kopien von Sozialversicherungsausweisen, eine Namensliste von mehreren Dutzend Mitarbeitern, die krank gemeldet sind, eine Liste mit Minijobbern, die im Januar über der Gehaltsgrenze lagen, eine Liste von 90 Lidl-Filialen mit genauen Angaben über deren Tages- und Wochenumsätze zu finden war. 

Mehr dazu berichtet der Spiegel unter http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,617347,00.html


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Erstellt: 2009-04-06 07:18:07
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