Aus: hib - heute im bundestag Nr. 101
Do, 02. April 2009
Im Bundestag notiert: Elektronischer Pass und elektronischer Personalausweis
Inneres/Kleine Anfrage
Berlin: (hib/STO) Elektronischer Pass und elektronischer Personalausweis
sind Thema einer Kleinen Anfrage der FDP-Fraktion (16/12493
<http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/124/1612493.pdf>). Darin
verweist die Fraktion darauf, dass in neuen Reisepässen und demnächst
auch Personalausweisen sogenannte RFID-Chips verwendet würden, "auf
denen biometrische Daten gespeichert und mittels derer personenbezogene
Daten elektronisch ausgelesen werden können". Wissen wollen die
Abgeordneten unter anderem, welche Erkenntnisse der Bundesregierung zur
durchschnittlichen Lebensdauer von RFID-Chips vorliegen.
Inhalt der Kleinen Anfrage (PDF):
Deutscher Bundestag Drucksache 16/12493
16. Wahlperiode 25. 03. 2009
Kleine Anfrage
der Abgeordneten Gisela Piltz, Dr. Max Stadler, Christian Ahrendt, Hartfrid Wolff (Rems-Murr), Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Rainer Brüderle, Ernst Burgbacher, Patrick Döring, Mechthild Dyckmans, Jörg van Essen, Otto Fricke, Horst Friedrich (Bayreuth), Dr. Edmund Peter Geisen, Hans-Michael Goldmann, Miriam Gruß, Joachim Günther (Plauen), Dr. Christel Happach-Kasan, Heinz-Peter Haustein, Elke Hoff, Birgit Homburger, Dr. Werner Hoyer, Michael Kauch, Hellmut Königshaus, Dr. Heinrich L. Kolb, Gudrun Kopp, Jürgen Koppelin, Heinz Lanfermann, Sibylle Laurischk, Harald Leibrecht, Ina Lenke, Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, Michael Link (Heilbronn), Dr. Erwin Lotter, Markus Löning, Horst Meierhofer, Patrick Meinhardt, Jan Mücke, Burkhardt Müller-Sönksen, Dirk Niebel, Detlef Parr, Cornelia Pieper, Frank Schäffler, Marina Schuster, Dr. Hermann Otto Solms, Carl-Ludwig Thiele, Florian Toncar, Dr. Daniel Volk, Christoph Waitz, Dr. Claudia Winterstein, Dr. Volker Wissing, Dr. Guido Westerwelle und der Fraktion der FDP
Technische Schwierigkeiten mit dem elektronischen Pass
und dem elektronischen Personalausweis
Wir fragen die Bundesregierung:
1. Aus welchen Gründen geht die Bundesregierung davon aus, dass entgegen der sonst üblichen rasanten technischen Entwicklung bei elektronischen Personalausweisen und Pässen eine Technikfestigkeit für die Gültigkeitsdauer von zehn Jahren gegeben ist?
2. Welche Erkenntnisse liegen der Bundesregierung zur durchschnittlichen Lebensdauer von RFID-Chips vor?
3. Welche Erkenntnisse zur Langzeitnutzung von RFID-Chips über zehn Jahre liegen der Bundesregierung vor?
4. Wie hoch schätzt die Bundesregierung die Wahrscheinlichkeit ein, dass ein RFID-Chip in einem elektronischen Pass oder elektronischen Personalausweis vor Ablauf der Gültigkeitsdauer von zehn Jahren nicht mehr funktionsfähig ist?
5. Wie hoch schätzt die Bundesregierung die Wahrscheinlichkeit ein, dass die Algorithmen der elektronischen Pässe oder elektronischen Personalausweise vor Ablauf der Gültigkeitsdauer von zehn Jahren nicht mehr sicher sind, weil diese nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen?
6. Wie hoch schätzt die Bundesregierung die Wahrscheinlichkeit ein, dass die Algorithmen der elektronischen Pässe oder elektronischen Personalausweise vor Ablauf der Gültigkeitsdauer von zehn Jahren nicht mehr sicher sind, weil diese entschlüsselt bzw. gehackt wurden?
7. Welche Möglichkeiten, sich hinsichtlich der Funktionsfähigkeit ihres elektronischen Reisepasses bzw. Personalausweises zu vergewissern, steht den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung bzw. auf welchem Wege sollen sie über Funktionsmängel oder Sicherheitslücken informiert werden?
8. Welche Möglichkeiten sollen Bürgerinnen und Bürger haben, wenn der RFID-Chip in ihrem elektronischen Reisepass oder elektronischen Personalausweis aufgrund technischer Funktionsverluste oder -ausfälle, aufgrund technischer Weiterentwicklung und Veraltung der Technik oder aufgrund von Sicherheitslücken wegen des unerlaubten Entschlüsselns bzw. Hackens der Algorithmen nicht mehr nutzbar ist?
9. Fallen erneut Gebühren an, wenn aus den vorgenannten Gründen ein Pass oder Personalausweis beantragt werden muss?
10. Ist es bereits zu Neuausstellungen von Ausweispapieren aus den vorgenannten Gründen gekommen, falls ja, in wie vielen Fällen, und aus jeweils welchen Gründen?
11. Welche Vereinbarungen mit den Herstellern der in den elektronischen Reisepässen bzw. elektronischen Personalausweisen verwendeten RFIDChips hat die Bundesregierung hinsichtlich von Gewährleistungsrechten und Garantien getroffen?
12. Weichen die Gewährleistungs- oder Garantiefristen von der Gültigkeitsdauer der elektronischen Reisepässe oder elektronischen Personalausweise ab, und welche Unterschiede gibt es?
13. Welche Vereinbarungen mit den Herstellern der in den elektronischen Reisepässen bzw. elektronischen Personalausweisen verwendeten RFID-Chips hat die Bundesregierung hinsichtlich etwaiger Schadensersatzansprüche wegen technischer oder informationstechnischer Mängel getroffen?
Berlin, den 25. März 2009
Dr. Guido Westerwelle und Fraktion
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Erstellt: 2009-04-02 12:14:52 Aufrufe: 3465
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