16.08.2010: Schnell gelöscht? Von wegen!
Lassen sich kinderpornografische Web-Seiten wirksam löschen? Der Verband der deutschen Internetwirtschaft hat dazu ein Experiment durchgeführt.
Über das private Informations- und Warnsystem Inhope, dessen Arbeit zu 80 Prozent von der Europäischen Kommission finanziert wird, sollten 144 Websites gelöscht werden. Das Ergebnis des Experiments war beschämend: Allein von den 110 amerikanischen Seiten blieb mehr als die Hälfte noch Monate später abrufbar. Auch in Russland, Holland, Japan und in der Tschechischen Republik ließen Löscherfolge oft mehrere Wochen auf sich warten.
Die Schwachstelle bei Inhope ist das Selbstverständnis vieler Hotlines als bloße Weitermeldestelle. Sie sammeln Hinweise besorgter Internetnutzer und leiten sie an die Polizei weiter. Teilweise sogar unbesehen. Das war’s dann.
Mehr dazu bei http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~EC19355F174A14D88AFC2343584604588~ATpl~Ecommon~Scontent.html
und http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,711932,00.html
Anmerkung: "Das war’s dann." ist zu wenig aber das Vorgehen, dass die Provider die Polizei in ihren jeweiligen Ländern informieren ist doch durchaus korrekt, denn auch in anderen Ländern müssen wir immer ein staatliches Gewaltmonopl fordern.
Zu fragen ist doch warum ist z.B. unser "großes Vorbild" USA in 50% der Fälle nicht bereit gegen diese Verbrechen vorzugehen?
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Kommentar: RE: 20100816 Löschen statt sperren
Vielen Dank an FsA für diese ausführlichen Informationen und Kommentare, so dass es jetzt auch für Laien und Halblaien deutlicher wird.
Da es - wie in phishing-fällen (Kommentar H. Böhme in der FAZ) - wohl möglilch ist, Seiten schnell zu löschen, sollte unbedingt weiter Löschung angestrebt werden.
Der Missbrauch der Kinder ist das eigentliche Problem und es ist gut, dass immer wieder über diese Problematik diskutiert wird. Wie Herr Matthias Böhme in seinen ersten Kommentaren schrieb, besteht die Möglichkeit, dass sich einige der Täter aus der elektronischen Sphäre zurückgezogen haben, da es dort zu gefährlich geworden ist. Das wär ja schon mal ein kleiner Erfolg.
Dank auch, dass die aktuelle Rechtssprechung zum Thema genannt wurde.
Fragezeichen 2010-08-16 18:50:41
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/1qS
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/1485-20100816-loeschen-statt-sperren.htm
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/1485-20100816-loeschen-statt-sperren.htm
Tags: #Internetsperren #Informationsfreiheit #Polizei #Geheimdienste
Erstellt: 2010-08-16 07:07:59 Aufrufe: 3114
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